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Vanek: "Einfacher, als 20 Spieler rauszuwerfen"

Grazer hofft auf neuen Schwung und findet positive Worte für Ex-Coach:

Vanek:

Die Minnesota Wild sind nach dem Trainerwechsel auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Unter Neo-Coach John Torchetti feierte das Vanek-Team zwei Siege.

Zum Trainerwechsel meint Österreichs Top-Legionär: "Ich verstehe, dass der Trainer rausgeworfen worden ist, weil es einfacher ist als 20 Spieler zu wechseln." Er merkt aber auch an: "Ich glaube nicht, dass es seine Schuld war, er ist ein guter Trainer."

Warum der Faden nach gutem Saisonstart plötzlich gerissen ist, kann der 32-Jährige nicht erklären.

"Irgendwas hat nicht gepasst"

"Keine Ahnung, das ist sehr unverständlich. Ich kann nicht einmal sagen, dass wir viele Verletzte hatten. Heuer hat irgendwas nicht gepasst, ich weiß auch nicht was. Wir haben langsam unser Selbstvertrauen verloren. Und im Sport ist es so, wenn du das Selbstvertrauen verlierst, dann geht es immer tiefer und tiefer", erklärte Vanek gegenüber der APA.

Die Wild liegen aktuell zwei Punkte hinter den acht Play-off-Rängen der Western Conference. Die Chance lebt, die Erwartung war aber eine andere.

"Wir sind alle enttäuscht. Wir waren alle überzeugt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Das Play-off war auf alle Fälle das Ziel, und dann wollten wir weiter kommen. Dass wir in dieser Position sind, haben wir nicht erwartet", sagte Vanek. Noch dazu, da die Wild einen starken Saisonstart hatten und 52 Punkte so schnell wie noch nie in der Clubgeschichte erreichten. Einen Monat später waren nur drei Punkte mehr auf dem Konto.

"Wieder so wie im letzten Jahr"

Vom neuen sportlichen Chef erhofft sich Vanek nun frischen Schwung, um so wie im Vorjahr mit einer Aufholjagd noch das Play-off zu erreichen.

"Er hat eine andere Mentalität, aber man wird erst mit der Zeit sehen, wie es weitergeht. Wir waren in einer sehr guten Situation, jetzt ist es wieder so wie im letzten Jahr. Wichtig ist, wieder gutes Eishockey zu spielen, wir müssen unser Selbstvertrauen finden und Siege holen", erklärte Vanek.

"Er will, dass ich mehr schieße"

Torchetti bildete neue Linien und spannte Vanek mit Center Mikael Granlund und Jason Zucker zusammen. In einem kurzen Vieraugengespräch hat der Coach dem Torjäger auch erklärt, was er von ihm erwartet.

"Er kennt mein Spiel und sieht mich als kreativen Spieler mit einem guten Schuss. Er will, dass ich ein bisschen mehr schieße, dass ich Spielzüge mache, nicht nur die Scheibe tief spiele", meinte Vanek.

Heim-Debüt in Freiluftspiel

Den Einstand gab Torchetti auf einer Reise mit drei Spielen in Westkanada, am Sonntag gibt er ausgerechnet bei einem der Saisonhighlights sein Heim-Debüt. Im TCF Bank Stadium, dem Football-Stadion auf dem Uni-Campus von Minneapolis, empfangen die Wild im Freiluftspiel vor rund 50.000 Zuschauern die Chicago Blackhawks, den NHL-Titelverteidiger, der in den vergangenen Jahren die Wild stets aus dem Play-off eliminiert hat.

Vanek hat schon zwei solcher Open-Air-Events erlebt (2008 mit den Buffalo Sabres und 2014 mit den New York Islanders) und weiß daher, was ihn erwartet. "Du gehst raus und da sind 50.000 Zuschauer, das ist ganz was anderes als gewohnt. Aber das schönste ist der Tag davor, da kannst du mit Freunden und Familie auf das Eis gehen", erzählt der Stürmer. Diesmal werden seine drei Söhne Blake (8) und die fünfjährigen Zwillinge Luka Robert und Kade Ashton dabei sein.

Doch im Stadion, in dem Vanek im Sommer einige Trainingseinheiten absolviert, stehen Trainer-Heimdebüt und Spektakel aufgrund der Situation im Hintergrund. "Wir sind leider in einer Situation, wo wir nicht an solche Sachen und Erlebnisse denken können. Wir brauchen Punkte und müssen siegen", forderte er vor allem sportlichen Erfolg.

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