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St. Louis Blues gewinnen den Stanley Cup

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Die St. Louis Blues gewinnen zum ersten Mal in der NHL-Geschichte den Stanley Cup. Im entscheidenden siebenten Spiel besiegt das Team aus Missouri die Boston Bruins klar 4:1 (2:0, 0:0, 2:1).

Ryan O'Reilly (17.) und Alex Pietrangelo (20.) legen mit ihren Treffen im ersten Spielabschnitt den Grundstein für den späteren Erfolg. Für die endgültige Entscheidung sorgen Braydon Schenn (52.) und Zach Sanford (56.).

Blues-Torhüter Jordan Binnington gibt seinem Team mit 32 Paraden den nötigen Rückhalt. Den Ehrentreffer der Gastgeber erzielt Matt Grzelcyk (58.).

Die Auszeichnung als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie erhält der 28-jährige O'Reilly. Durch den Auswärtserfolg können die Blues das Finale im Modus Best-of-Seven mit 4:3 für sich entscheiden. Für St. Louis ist es die erste Meisterschaft in der 52-jährigen Teamgeschichte der Blues.

Champion St. Louis Blues im Jänner noch am Tabellenende

Kurios: Die Blues legten einen richtig schlechten Start in die Saison hin, holten in den ersten neun Partien lediglich zwei Siege und sieben Punkte. Noch Anfang Jänner war St. Louis das schlechteste Team der Liga, feierte dann aber in den finalen 49 Partien der Saison 30 Siege.

St. Louis Blues: Mit Hund und Gloria ans Ziel Eishockey - NHL St. Louis steht vor der Krönung - was ein Labrador, Rookie und Song damit zu tun haben:

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wo wir herkamen, und wo wir jetzt sind. Es ist unglaublich", sagt der 29-jährige Pietrangelo. "Nachdem wir unseren Stil gefunden hatten, waren wir nur schwer zu schlagen", resümiert Blues-Trainer Craig Berube, der im vergangenen November engagiert worden war.

Kein Team musste länger auf Stanley Cup warten

Einen großen Anteil am Auswärtserfolg in Boston hatte Rookie-Torhüter Jordan Binnington. "Es war eine unglaubliche Saison, eine unglaubliche Geschichte", sagt Binnington, der erst am 7. Jänner sein NHL-Debüt gegeben hatte und nun neben O'Reilly zum Final-Helden wurde. Dieser trat in die Fußstapfen von Eishockey-Legende Wayne Gretzky, indem er in vier Finalspielen hintereinander ein Tor erzielte.

Die Blues galten schon als ewige Mitläufer, die bisweilen zwar am Erfolg schnuppern, aber ihn nie wirklich auskosten durften. Kein NHL-Team musste länger auf den ersten Stanley-Cup-Gewinn warten.

52 Jahre vergingen seit der Gründung der Franchise 1967. Damals kamen in der NHL sechs Teams dazu, vier davon - Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins, Minnesota/Dallas Stars und Los Angeles Kings - haben den Stanley Cup bereits gewonnen. Das sechste, die Oakland Seals, verabschiedete sich bald.

Auf Final-Serie folgt Dürre

In den ersten drei Jahren schaffte es St. Louis stets ins Stanley-Cup-Finale, kassierte aber jeweils eine 0:4-Niederlage. Besonders schmerzhaft war das Ende der Serie 1970, die Boston-Bruins-Ikone Bobby Orr in der Overtime herbeiführte. Seit damals waren die Blues fast immer in den Play-offs, aber bis 2019 nicht mehr im Finale.

Dabei gab es durchaus einige solide Mannschaften. Von 2001 bis 2006 spielte mit Goalie Reinhard Divis auch ein Österreicher bei der Truppe, die nach dem Musikstück "St. Louis Blues" von W.C. Handy benannt ist.

Auch sonst war St. Louis in sportlichen Belangen nicht mit übermäßig erfolgreichen Teams gesegnet. Die Footballer der St. Louis Rams waren 1999 Super-Bowl-Sieger, wurden aber 2016 zurück nach Los Angeles geholt. Die St. Louis Hawks aus der NBA wanderten 1968 nach Atlanta.

Stolz der Stadt sind die St. Louis Cardinals in der Major League Baseball, der elfmalige World-Series-Gewinner triumphierte zuletzt 2011. Von 1949 bis 1951 war auch ein Österreicher für die Cardinals tätig: Der Niederösterreicher Kurt Krieger probierte sich als Pitcher.

Textquelle: © LAOLA1.at/APA