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Kalt: "Zu viele Legionäre in Österreich"

ÖEHV-Präsident spricht über Dan Ratushnys Zukunft und übt Kritik an Legionärs-Regel:

Kalt:

ÖEHV-Präsident Dieter Kalt will an Teamchef Dan Ratushny festhalten.

"Ich habe ihm gesagt, ich wünsche mir, dass wir die Olympia-Qualifikation mit demselben Trainerteam abwickeln wie bisher und dass wir zu unserem Vertrag stehen", so der Kärntner. Der von RB Salzburg zu Lausanne gewechselte Coach betonte zuletzt, bleiben zu wollen.

Kalt übt zudem Kritik an der Legionärs-Regel der EBEL: "Wir haben zu viele ausländische Spieler in Österreich. Wir müssen mit diesen Ausländerkontingenten zurückgehen."


Das ausführlich APA-Interview:

Frage: Wie sehen Sie die Leistung der Mannschaft bei der WM?

Dieter Kalt: Die Mannschaft hat sehr unterschiedliche Leistungen gezeigt. Natürlich hat man gesehen, dass viele etwas spielen müssen, was sie zu Hause nicht spielen. Diese Umstellung dauert seine Zeit, das hat sich gezeigt. Der Abschluss hat mich sehr positiv gestimmt, das war eines der besten Spiele, auch wenn es 1:2 verloren wurde. Das slowenische Team hat gemeint, das war jene österreichische Mannschaft, die in den vergangenen Jahren den größten Widerstand geleistet hat.

Frage: Was hat Ihnen an der Mannschaft gefallen, was nicht?

Kalt: Normalerweise ist Eislaufen einer der Vorteile der Mannschaft. Das hat mir gegen Polen gefehlt, daher haben wir auch verloren, weil zu wenig aggressiv an den Mann gegangen wurde und zu wenig Bewegung auf dem Eis war. Sie sind auch ein bisschen zu verspielt. Sie wollen in kritischen Situationen die Scheibe herausspielen. Das ist die Erfahrung, die fehlt. Sie müssen die Scheibe brutal über die blaue Linie bringen. Sie waren zu wenig konsequent und kompakt in der Gesamtheit.

Kalt will an Ratushny festhalten

Frage: Teamchef Ratushny will bleiben, will das auch der Verband?

Kalt: Ich habe Ratushny gesagt, ich wünsche mir, dass wir die Olympia-Qualifikation mit demselben Trainerteam abwickeln wie bisher und dass wir zu unserem Vertrag stehen. Sollte sich nachher mit Lausanne was ergeben, muss man es dann neu überdenken. Er hat einen positiven Eindruck hinterlassen, er will und glaubt, dass das zu handeln ist.

Frage: Die Ergebnisse haben letztlich nicht gestimmt, was spricht trotzdem für Ratushny?

Kalt: Er hat eine gute Disziplin in der Mannschaft und hat ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit gegeben. Er ist ein sehr intensiver Trainer, er weiß was er will.

Frage: Es gibt immer wieder Diskussionen um einen hauptamtlichen Teamchef. Wie stehen Sie dazu?

Kalt: Da müsste man die Positionen von Sportdirektor und Trainer vereinen. Alleine in der Funktion eines Teamchefs kann ich mir das nicht vorstellen. Einerseits haben wir die finanziellen Ressourcen nicht, unabhängig davon geht es nicht, weil ab der U16 alle Mannschaften immer zum selben Zeitpunkt spielen. Auch ein hauptamtlicher Trainer kann immer nur bei einer Mannschaft sein, das wäre nicht das, was wir eigentlich erreichen wollen.

Frage: In der vergangenen Saison haben 103 Legionäre bei den heimischen EBEL-Klubs gespielt. Was sagen Sie dazu?

Kalt: Das zeigt, dass wir zu viele ausländische Spieler in Österreich haben. Wir müssen, wenn wir österreichische Spieler entwickeln wollen, mit diesen Ausländerkontingenten zurückgehen. Nur dann bekommen unsere talentierten Spieler genug Eiszeit, um sich zu entwickeln. Ich will keinen Streit, wir müssen vom Verband aber immer wieder auf diese Dinge aufmerksam machen, damit man dort und da ein klein wenig Umdenken bewirken kann.

Frage: Österreich wird sich um die Austragung der B-WM bewerben...

Kalt: Ich will damit den jungen Spielern zeigen, dass ich an sie glaube. Ich glaube, dass eine B-WM für viele Spieler ein Motivationsschub ist.

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