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Deutschland-Cup: Der nächste Schritt in der ÖEHV-Entwicklung

Nationalteam-Saison beginnt mit prestigeträchtigem Turnier und hochrangigen Gegnern. Ein Indikator, dass die gute WM 2022 ihre Spuren nach sich zieht.

Deutschland-Cup: Der nächste Schritt in der ÖEHV-Entwicklung Foto: © GEPA

Die Saison des ÖEHV-Nationalteams startet hochkarätig: Mit der erstmaligen Teilnahme am Deutschland-Cup.

Von Donnerstag bis Sonntag trifft Österreich in Krefeld bei der 33. Auflage auf Deutschland, die Slowakei und Dänemark. Die Nummern acht, neun und zehn der IIHF-Weltrangliste.

Ein früher Hauch von WM-Feeling zum Auftakt in die erneute Mission Klassenerhalt bei der Weltmeisterschaft im kommenden Mai in Finnland.

Eine Belohnung für die jüngsten Auftritte Österreichs, die bei der letzten A-Weltmeisterschaft einen vorläufigen Höhepunkt erreichten.

"In den letzten Jahren sind wir auch für andere Nationen interessant geworden. Wenn ich mit Sportdirektoren anderer Länder spreche, werden wir ernstgenommen. Das war vor meiner Zeit nicht so", unterstreicht Roger Bader gegenüber LAOLA1.

"Den medialen Erfolg brauche ich nicht"

Der Schweizer wird die erste Zusammenkunft seiner Spieler heranziehen, um sich ein Bild davon zu machen, wie die WM-Spieler und eine Handvoll Neulinge über den Sommer gekommen sind. Vorbei die Zeiten, in denen das erste Turnier fast ausschließlich zur Youngster-Sichtung herangezogen wurde.

Dass die Saison auf einem Niveau von null auf hundert beginnt, soll den nächsten Entwicklungsschritt auf dem Weg zur etablierten A-Nation darstellen.

Überraschungsergebnisse gegen die USA, Lettland und vor allem Tschechien waren erste Indikatoren des Potenzials, nicht mehr. Die nach dem erfolgreichen Klassenerhalt gegen Großbritannien abgehakt waren.

"Den medialen Erfolg brauche ich nicht, aber es war schön zu sehen, wie wir nach dem letzten Spiel was trinken gegangen sind und die Spieler glücklich über ihren Erfolg waren", sagt Bader über Vergangenes. Und stellt den kommenden in den Vordergrund. 2023 wird es wieder in erster Linie gegen den Abstieg gehen.

Mentale Seite war noch eine Schwäche

Bessere Vorbereitungsgegner schon in der frühen Phase der Saison sollen noch schneller an das Niveau und die Intensität gewöhnen.

Ein Generationenwechsel steht nicht mehr an, die Zahl von 14 WM-Neulingen aus dem Vorjahr wird unerreicht bleiben, versichert Bader auch lange vor der Abzeichnung eines Kaders.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Damit werden auch Erfahrungen auf mentaler Seite ins neue Jahr reintransportiert. Die ersten zwei Drittel gegen Großbritannien, als eine starke Weltmeisterschaft beinahe wieder mit einem Abstieg durch ein Blackout im Entscheidungsspiel geendet hätte, sind nicht vergessen.

"Die Spieler haben es nicht aus dem Kopf gebracht, dass sie es sich trotz einer sehr guten WM noch versauen konnten. Da ging es nicht einmal nur um die jungen Spieler", erinnert sich der Teamchef zurück.

"Wir haben auch vor dem Spiel darüber geredet. Das haben alle schon gewusst. Aber das kann man erst nachvollziehen, wenn man einmal in dieser Situation war. Den Briten ist alles gelungen, dann kam eine Nervosität, das passiert halt."

Auch diese Abgebrühtheit anzulernen, wird eine der Vorbereitungsaufgaben sein. Dass der Deutschland-Cup ein etabliertes Turnier ist, dessen Ergebnisse auch registriert werden, könnte eine gute Voraussetzung sein.

Vorbereitungsprogramm fast durchgehend gegen A-Nationen

Vor allem soll es spielerisch eine Weiterentwicklung des zuletzt erfolgreichen Ansatzes geben. "Diese junge Truppe kann so spielen. Und wurden nicht nur für die Ergebnisse, sondern auch für die Auftritte international auf den Kongressen gelobt", sieht sich Bader bestätigt.

Das Testprogramm wurde darauf ausgerichtet, hauptsächlich gegen stärkere Nationen zu spielen. "Wir sind gezwungen, das Tempo und die Intensität dieser Mannschaften mitzulaufen, dabei machen wir Fortschritte."

Als nächster Punkt im Programm hin zur WM wird es im Dezember-Break ein Doppel gegen Ungarn geben, das in Absprache mit dem Gegner aber beide Nationen zum Einsatz jüngerer Spieler heranziehen werden.

Ab Februar geht es dann Schlag auf Schlag: Mit einem Drei-Nationen-Turnier in Dänemark, an dem neben dem Gastgeber auch Frankreich und Norwegen teilnehmen werden, und der heißen Phase hin zur WM.

Testgegner werden jeweils zweimal Italien, Tschechien, die Slowakei und Deutschland sein, dazu kommt eine neunte Partie gegen einen noch unbestätigten Gegner.

Ein Programm, das zeigt: Österreich hat wieder das Potenzial, im Eishockey eine Adresse zu werden.

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