Mit zwei Österreicherinnen startet am Samstag die stärkste Frauen-Eishockeyliga der Welt in die zweite Saison.
Zu Theresa Schafzahl, die schon im Premieren-Spieljahr der Professional Women's Hockey League (PWHL) für Boston im Einsatz war, wechselte im Sommer Anna Meixner von Schweden nach Ottawa. Schafzahl hat mit ihrem Team im Mai das Finale um den Walter Cup gegen Minnesota verloren, in dieser Saison will sie mit Boston Fleet den Pokal auch holen.
Die PWHL war im Vorjahr relativ kurzfristig auf die Beine gestellt worden. Mit neuerlich sechs Mannschaften, aber mit mehr Spielen (30 statt 24) und nun mit Clubnamen wird die Entwicklung vorangetrieben.
"Im Großen und Ganzen hat es relativ gut funktioniert, dafür, dass es so kurzfristig organisiert wurde. Es war cool, in den großen Arenen zu spielen, es waren viele Leute in der Halle. Die meisten der besten Spielerinnen der Welt waren dabei, das Niveau war wahnsinnig hoch", resümierte Schafzahl die Premiere ziemlich zufriedenstellend.
Finalniederlage als Motivation für Schafzahl
Ebenso wie die Saison ihres Teams. Die 24-jährige Steirerin war mit Boston als letztes Team ins Play-off gerutscht, eliminierte danach Montreal und musste sich Minnesota erst im entscheidenden fünften Finalspiel geschlagen geben. "Als Zweiter kann man zufrieden sein. Im Grunddurchgang hatten wir aber einige Phasen, die nicht so gut waren. Im Play-off haben wir begonnen, besser zu spielen", erklärte die Stürmerin.
"Als Team haben wir mehr Potenzial. Das Ziel ist, dass wir gewinnen. Nachdem wir so knapp gescheitert sind, ist die Motivation umso höher", betonte Schafzahl, die noch heuer ihr Studium International Business abschließen will.
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Potenzial sieht sie nach drei Toren und sechs Assists in 28 Spielen auch bei sich. "Es war eine große Umstellung zum College. Das Niveau war um einiges höher, es braucht Zeit, dass man sich daran gewöhnt, dass man Selbstvertrauen hat, auf dem Niveau gut mitspielen zu können. Am Ende hin habe ich gut gespielt, von der offensiven Ausbeute her ist es ausbaufähig. Ich will offensiv mehr beitragen können, eine größere Rolle übernehmen", erklärte sie ihr persönliches Ziel.
Gehandicapt haben sie in der Vorsaison auch hartnäckige Knieprobleme, die sie hofft, mit viel Physiotherapie in der Heimat in den Griff bekommen zu haben.
Eine echte Standortbestimmung gibt es für Boston gleich zum Auftakt beim Gastspiel in Toronto gegen die Sceptres, am Mittwoch kommt Titelverteidiger Minnesota Frost nach Lowell, wo Boston die Heimspiele austrägt. Toronto hat im Frühjahr den Grunddurchgang auf Platz eins beendet, scheiterte aber in der ersten Play-off-Runde.
"Sie waren das stärkste Team und werden heuer wieder eine ganz gute Mannschaft sein. New York hat sich gut verstärkt, da ist die größte Verbesserung zu erwarten", so die Einschätzung von Schafzahl, die vom Niveau her noch einmal eine Steigerung erwartet. "Aus dem College und aus Europa sind zusätzlich starke Spielerinnen dazu gekommen, die Mannschaften sind dadurch noch besser", meinte Schafzahl.
Meixner-Debüt mit Ottawa in Montreal
Eine, die aus Europa kam, ist Anna Meixner, die ihr PWHL-Debüt für Ottawa Charge am Samstag auswärts gegen Montreal Victoire gibt. Die 30-jährige Salzburgerin hat sich von Brynäs aus der starken schwedischen Liga, in der sie 2022/23 als MVP (wertvollste Spielerin) ausgezeichnet worden war, zum Schritt nach Nordamerika entschieden.
In ihrem einzigen Testspiel überzeugte die ÖEHV-Teamkapitänin, zum 6:1 gegen Boston steuerte sie ein Tor und einen Assist bei. "Sie hat mit zwei wahnsinnig guten Spielerinnen in der zweiten Linie gespielt, sie haben eine gute Partie gemacht. Mit ihrer Schnelligkeit kann sie Offensive reinbringen", ist Schafzahl überzeugt.