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Rafael Rotter: 700 Liga-Spiele - es hätten mehr sein können

Das Wiener Urgestein feierte gegen Salzburg ein Jubiläum. Danach war ihm trotz der Niederlage etwas zum Scherzen zumute.

16 Jahre, 700 Liga-Spiele, 539 Scorerpunkte, 1.177 Strafminuten - die Zahlen von Rafael Rotter können sich sehen lassen.

Das Wiener Urgestein feierte bei der 1:3-Niederlage der Vienna Capitals gegen den EC Red Bull Salzburg (Spielbericht >>>) ein Jubiläum, wenngleich dieses kein krönendes Ende fand. Noch vor dem Spiel wurde der 35-Jährige mit Standing Ovations von den Fans bedacht, Caps-GM Franz Kalla überreichte ihm zudem ein kleines Andenken (siehe Bild).

Seit Rotter 2004 sein Debüt im Salzburger Dress gab, prägte er die heimische Eishockey-Liga. Nur wenige Spieler können so zart mit dem Puck umgehen wie der Rechtsschütze, der seit jeher für seine Spielmacher-Qualitäten bekannt ist.

Doch nicht nur: Rotter ist in jedem Spiel bis in die Haarspitzen motiviert, dadurch eine Identifikationsfigur für die Fans. Allerdings schoss er in seiner langen Laufbahn nicht nur einmal über das Ziel hinaus, sorgte auf dem Eis schon für die eine oder andere Eskapade. Wird es einmal heiß, ist die #6 immer mittendrin.

Abseits der Eisfläche ist der ehemalige Nationalspieler ein Mann klarer Worte, nahm sich 2017 im Zwist mit dem österreichischen Eishockey-Verband oder nach seinem kurzfristigen Aus bei den Capitals vor zwei Jahren kein Blatt vor den Mund.

Niederlagen gegen KAC und Salzburg: "Das waren die wichtigsten Spiele bis jetzt"

So auch nicht nach dem verlorenen Spiel am Sonntagabend gegen den amtierenden Meister, das die zweite Pleite in Folge darstellen sollte. "Im Großen und Ganzen war es wieder zu wenig, es hätte auch in die andere Richtung gehen können", weiß der 35-Jährige, dass die Wiener durchaus Chancen auf den Sieg hatten.

Die Salzburger Führung von Peter Schneider konnten die Caps in Form von James Sheppard schnell egalisieren, erst vier Minuten vor Spielende gingen die "Eisbullen" durch Ali Wukovits wieder in Führung. Zwei Ex-Wiener brachen der Barr-Truppe das Genick, Mario Huber versetzte den Capitals den endgültigen Todesstoß.

"Wir hätten einfach mehr zeigen müssen, sowohl am Freitag (gegen den KAC, Anm.) als auch heute", hadert Rotter. "Das waren die zwei wichtigsten Partien bis jetzt. Natürlich ist jede Partie wichtig, aber die waren ausschlaggebend. Wir hätten uns etwas absetzen können, aber es war zu wenig", betont er erneut.

"Wenn ich nicht so oft gesperrt gewesen wäre..."

Glück aus Sicht der Wiener: Sowohl die Black Wings Linz (1:4 gegen den HC Pustertal) als auch der KAC (2:3 gegen den VSV) mussten sich ebenfalls geschlagen geben, dadurch steht man weiter auf dem sechsten Platz. Und dieser würde bekanntlich für den fixen Einzug in die Playoffs reichen.

Vielleicht auch deshalb blickt Rotter nicht ganz so wehmütig auf sein 700. Spiel zurück und meint: "Es ist eine super Sache, darauf kann man sicher stolz sein." Und lacht: "Wenn ich nicht so oft gesperrt gewesen wäre oder so viel Verletzungspech gehabt hätte, wäre ich wohl schon etwas weiter oben."

Trotzdem sei er stolz auf diese Marke und verspricht: "Es werden noch einige dazukommen."


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