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Das letzte Spiel von Rob Daum?

Scheitern die Black Wings Linz an Bozen, droht die Ära von Coach Rob Daum zu enden.

Das letzte Spiel von Rob Daum?

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Die seit 2011 laufende Ära von Cheftrainer Rob Daum bei den Black Wings Linz könnte schon bald Geschichte sein.

Laut Berichten der "OÖN" rumort es vor dem möglicherweise entscheidenden fünften Viertelfinalspiel zu Hause gegen den HC Bozen (Dienstag, 19:45 Uhr im LIVE-Ticker) hinter den Kulissen.

Die Stahlstädter, die in der „Best of 7“-Serie mit 1:3 zurückliegen, benötigen drei Siege am Stück, um noch den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Ein Ausscheiden wäre viel zu wenig für die Ansprüche des Meisters von 2012, der unter Daum bislang stets unter den besten vier Teams stand.

Ansprüche, die auch Manager Christian Perthaler im Gespräch mit LAOLA1 unterstreicht. „Wir haben in den vergangenen Jahren jedes Mal eine gute Mannschaft parat gestellt. Auch heuer haben wir ein besseres Team als ein Halbfinale“, gibt der 48-Jährige zu verstehen, dass das Erreichen des Finals praktisch Pflicht ist.

Die Rückendeckung verloren

In Berufung auf Insider-Quellen berichtet die „OÖN“ von einem bröckelnden Draht zur Mannschaft. Mitunter weil in den vergangenen Jahren starke Grunddurchgangs-Leistungen in der Postseason nicht prolongiert werden konnten. Zudem genieße der kanadische Eischokey-Professor auch beim Vorstand längst nicht mehr uneingeschränkte Rückendeckung.

Darauf angesprochen, ob sich der Zauber Daums allmählich abgenützt habe, meint Perthaler gegenüber LAOLA1: „Das ist der falsche Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.“ Ein angesichts der sportlichen Situation zwar verständliches Statement, welches jedoch Raum für Spekulationen lässt.

Noch Vertrag bis Ende 2017/2018

Gemäß „hockeyfans.at“ verlängerte sich Daums Vertrag in Linz durch den Halbfinal-Einzug im Vorjahr automatisch bis Saisonende 2017/18. Der Chefstratege soll allerdings über eine Ausstiegsklausel bis Anfang Mai verfügen.

Sollten sich die Wege der Linzer und ihres Langzeit-Trainers nun trennen, bleiben im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Entweder macht Daum von seiner Klausel Gebrauch oder die Black Wings zahlen ihn aus.

Im Moment darf das für die Black Wings freilich nur ein Nebengeplänkel sein. Dementsprechend liegt bei Perthaler der Fokus auf dem Sportlichen. „Es ist zach“, tut er sich hörbar schwer, den Playoff-Verlauf in Worte zu fassen.

Nach dem 2:1-Auftaktsieg nach Verlängerung setzte es drei Niederlagen in Serie. Niederlagen, die Perthaler irritierten. „Vor jedem der drei Schlussdrittel hatte ich das Gefühl, dass wir das gewinnen und jedes Mal kam es anders“, hadert er. „Wir haben den Gegner im Griff, kriegen dann aber doch ein Tor. Das gibt es nicht!“

Wenn’s drauf ankommt

Als „verkrampft“ beschreibt Perthaler die Darbietung seiner Mannschaft und bezieht sich dabei zu einem großen Teil auf die Offensivreihen. Es ist wie verhext: Zwar stellen sie mit Brian Lebler (33 Saisontore/Platz 1), Dan DaSilva (32/3) und Joel Broda (29/5) drei der gefährlichsten Torschützen der EBEL, doch seit Beginn der Playoffs werden Großchancen am Fließband vernebelt.

Black-Wings-Manager Christian Perthaler

Etwas, das für Perthaler als ehemaligen Nationalteamstürmer besonders schmerzvoll mitanzusehen ist.

Doch er weiß, dass Lebler und Co. das Toreschießen mit Anbruch der fünften Jahreszeit nicht verlernt haben können. „Wir hatten die Hälfte oder Dreiviertel der Saison die beste Offensive der Liga – das kommt wieder!“

Anlass zur Hoffnung gibt – trotz Niederlage – Spiel vier, in dem immerhin vier Tore gelangen. „Gott sei Dank hat die dritte Linie (Spannring, Oberkofler, Loik, Altmann und Dorion; Anm.) wieder funktioniert und auch die vierte (Kirchschläger, Mayrhauser, Ober, Moderer und Franz) brav gespielt“, bedauert Perthaler im selben Atemzug das Auslassen der zwei übrigen Reihen.

Kader-Umbruch könnte folgen

Ungewöhnlich für Linzer Verhältnisse ist, dass Anfang März erst mit sieben Spielern Verträge für die nächste Saison fixiert wurden: Mike Ouzas, Sebastien Piche, Marc-Andre Dorion, Bernhard Fechtig, Erik Kirchschläger, Brian Lebler und Fabio Hofer.

Für den Sommer wird ein reges Kommen und Gehen erwartet. Mit dem Abgang von Rob Hisey, der sechs Jahr lange für die Stahlstädter auf Torejagd gegangen war, zeigte Perthaler zuletzt, dass er auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurückschreckt. Ob im Sommer weitere folgen? „Darüber denke ich jetzt noch nicht nach.“

Ob ein etwaiger Kader-Umbruch mit Daum oder einem anderen Trainer vollzogen wird, werden die kommenden Wochen zeigen. Nun heißt es erst einmal „Do or Die“.

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