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Sechs Treffer sind einer zu wenig

Komarek dreht gegen Znojmo zu spät auf. Kärntner steuern auf Playoffs zu. EBEL-Facts:

Sechs Treffer sind einer zu wenig

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HC Znojmo - RB Salzburg 7:6 (5:2,1:1,1:3)

Tore: Corey (5.,18.), Sulak (8.), Sedivy (14.), Tomas (15.), Podesva (26.), Stach (41./PP2) bzw. Heinrich (1.), Aquino (18.), Ledin (29.), Komarek (53./PP2,54./PP2,55./PP2)

Znojmo, 3.310 Zuschauer, Strafminuten: 16+10 Stach bzw. 6.

Was für ein Spiel: Die beiden besten Offensiv-Abteilungen der Liga standen sich gegenüber, aber das Spiel übertraf wohl die Erwartungen der meisten Fans. Nach nur 34 Sekunden erzielte Dominique Heinrich die Führung für die Salzburger, danach agierte fast nur Znojmo. Nach dem vierten Gegentreffer innerhalb von 14 Minuten war der Arbeitstag von Salzburg-Goalie Luka Gracnar beendet, er wurde von Fabian Weinhandl ersetzt. Ende des ersten Drittels stand es bereits 5:2 für die Tschechen. Danach beruhigte sich die Partie ein bisschen, aber das Finish hatte es noch einmal in sich. Komarek brachte mit seinem Hattrick, für den er lediglich zwei Minuten benötigte,  die Bullen bis auf nur einen Treffer heran - unter kräftiger Mithilfe des Gegners, der sich in Scharen auf die Strafbank bewegte. Znojmo rettete den knappen Vorsprung über die Zeit und sammelte wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht in den Playoffs.

Lupenreiner Hattrick: Beim Spielstand von 3:7 hatte Konstantin Komarek seine glanzvollen zwei Minuten. Znojmo schwächte sich in dieser Phase mit vielen unnötigen Strafen, und das nutzte der Stürmer eiskalt aus. Er benötigte nur 2:04 Minuten, um einen lupenreinen Hattrick zu erzielen und für eine dramatische Schlussphase zu sorgen. Zwei Assists rundeten die starke Leistung von Komarek ab, und trotz der Niederlage war er mit Sicherheit "Man of the Match".

Spielunterbrechung: Nach dem Komarek-Hattrick kochten die Emotionen in Znojmo über. Die Anhänger der Tschechen hatten sich nicht im Griff und warfen alle möglichen Gegenstände auf das Eis. Die Schiedsrichter schickten beide Mannschaften in die Kabinen und mussten die Partie für circa zehn Minuten unterbrechen. Ein unrühmliches Ende für ein so packendes Spiel.


Dornbirner EC - Black Wings Linz 2:4 (2:0,0:2,0:2)

Tore: Grabher-Meier (3./SH), D'Alvise (16./PP) bzw. McLean (28./PP), Kozek (35.,56./PP), DaSilva (44.)

Dornbirn, 3.140 Zuschauer, Strafminuten: 14 bzw. 12.

Heimserie beendet: Dornbirn feierte zuletzt vier Heimsiege in Folge, und auch im ersten Drittel sah es nach dem fünften Erfolg en suite aus. Danach drehten aber die Black Wings auf und dominierten die Partie in allen Belangen. Im fünften Saisonduell war es erst die zweite Pleite für die Bulldogs.

Wichtige Treffer: Andrew Kozek stellte wieder einmal unter Beweis, warum er der beste Stürmer der Liga ist. Mit seinen zwei Treffern hatte er großen Anteil am ersten Black-Wings-Sieg nach regulärer Zeit in der Pick-Round. Nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 Ausgleich machte er wenige Minuten vor dem Ende den Sieg perfekt.

Spiel gedreht: Die Vorarlberger gingen nach zwei Minuten dank eines Shorthanders in Führung und konnten wenig später in Überzahl nachlegen. Das erste Drittel konnten sie ausgeglichen gestalten, aber in den anderen Abschnitten zeigten die Stahlstädter ihre Klasse und drehten die Partie ohne Probleme.


Olimpija Ljubljana - KAC 2:3 (1:0,1:2,0:1)

Tore: Potocnik (10.), Selan (38.) bzw. Setzinger (21.), Strong (32.), Sofron (49./PP)

Ljubljana, 822 Zuschauer, Strafminuten: 12 bzw. 8.

Eine Nummer zu groß: Auch wenn der KAC lange kämpfen musste, der 3:2-Auswärtserfolg in Ljubljana war durchaus verdient - und vor allem keine Seltenheit: Zum bereits achten Mal in Folge konnten die Rotjacken die Drachen in die Schranken weisen.

Überzahl/Unterzahl: Dass entscheidende Tor für den KAC fiel in Überzahl. Das ist kein Zufall: Ljubljana weist mit einem Wert von knapp unter 73% das schlechteste Penalty-Killing der Liga auf. Auch im Powerplay  sind die Slowenen Schlusslicht (11,5%) und agierten gegen die Klagenfurter in ihren vier Überzahl-Versuchen teilweise erschreckend harmlos.

Hausmannskost: Bereits zum zweiten Mal in Folge trat Ljubljana ohne Legionär im Line-up an. Ein sehr lobenswerter Ansatz, Punkte gibt es dafür trotzdem keine.

Köpferollen: Etwa eine Stunde nach der Pleite gegen den KAC nahm Ljubljana-Coach Fabian Dahlem seinen Hut, sein "Co" Bojan Zajc übernimmt vorerst interimistisch. Nach KAC, 99ers, VSV, Innsbruck und Fehervar ist es bereits der sechste Trainerwechsel der Saison.


Graz99ers - HC Innsbruck 4:1 (3:0,0:1,1:0)

Tore: Kovacevic (5.), Beach (12.), Woger (17.), Werner (53.) bzw. Bishop (34./PP2)

Graz, 1.080 Zuschauer, Strafminuten: 14 bzw. 6.

 Keine Fleißpunkte für das Bemühen: Die Innsbrucker Haie konnten einem fast leid tun. Über längste Strecken der Partie waren sie das ambitioniertere Team, fuhren Angriff um Angriff - kassierten aber insbesondere in der Anfangsphase die Gegentore. Den Grazern reichten 19 Torschüsse zum klaren Sieg, Innsbruck versuchte es 34 Mal und kam nur zu einem mickrigen Treffer in doppelter Überzahl.

Das Spiel der letzten Chance: Aus nüchterner Sicht muss man sagen, dass der Grazer Erfolg der Spannung in der Hoffnungsrunde nicht gut getan hat. Die Kontrahenten liegen nun bei 6 (HCI) bzw. 5 (Graz) Punkten, der KAC belegt mit 13 aktuell den letzten Playoff-Platz - da wird es hüben wie drüben einer unwahrscheinlichen Serie bedürfen, um noch etwas auszurichten. Wir lassen uns aber gerne überraschen!

Das Vertrauen verloren: Von Seiten der Fans dürfte der Glaube an eine Playoff-Qualifikation schon verloren gegangen sein. Bewegte sich die Besucherzahl auch zuletzt immer im Bereich um die 3.000, tat man sich im Bunker gegen Innsbruck schwer, überhaupt einen vierstelligen Eintrag in die Statistik zu bringen.


Vienna Capitals - HC Bozen 5:4 (1:1,2:1,2:2)

Tore: Fischer (14.), Gamache (29./PP), Nödl (33.), Dzieduszycki (45.,58.) bzw. Saviano (13.), Flemming (40./PP), Palmieri (53.), McMonagle (60./PS)

Wien, 4.100 Zuschauer, Strafminuten: 22 bzw. 12.

 

Eine zähe Nuss: Tom Pokel kennt die Capitals nur allzu gut, war er letzte Saison doch selbst Coach an der Wiener Bande. In dieser Spielzeit machte sich das bislang klar bemerkbar: Das 5:4 war erst der zweite Sieg der Caps über die Füchse. Sogar in Kagran steht ein Sieg der Südtiroler im Protokoll (1:2 am 9.10.). Man kann davon ausgehen, dass es im Viertelfinale nicht zu dieser Paarung kommen wird.

Harte Burschen: Wie schon am Freitag in Salzburg (1:0) präsentierten sich die Capitals in Unterzahl fast makellos - und wie in der Mozartstadt (18 Strafminuten) hatten sie auch dieses Mal genug Gelegenheit dazu, das unter Beweis zu stellen. Satte 22 Strafminuten fassten die Kagraner diesmal aus, dreimal fehlten zwei Mann gleichzeitig, unter anderem gleich zu Beginn des Spiels. Alle diese brenzligen Situationen wurden gemeistert, nur beim Tor von Brett Flemming war man unaufmerksam.

Ein brauchbares Debüt: Teststürmer Jamie Johnson streifte erstmals schwarz-gelb über und brachte es immerhin zu einem Assist (für Mario Fischer zum 1:1). Bei einem Weitschuss von Troy Milam, den er gefährlich abfälschte, und beim 2:1 durch Simon Gamache, bei dem er Keeper Jaroslav Hübl die Sicht verstellte, war der Kanadier ebenfalls im Bilde. Für eine langfristige Verpflichtung muss aber noch etwas mehr kommen.


Fehervar AV19 - VSV 1:3 (0:1,0:1,1:1)

Tore: Bartalis (53.) bzw. McKiernan (1.), Hunter (36./PP), Pance (60./EN)

Fehervar, 3.091 Zuschauer, Strafminuten: 14 bzw. 4.

Schlafmützigkeit: Nachdem Fehervar unter der Woche gegen den KAC (0:3 nach sieben Minuten) und den VSV (0:1 nach vier Minuten) jeweils früh in Rückstand ging, gab Coach Järvenpää folgende Devise aus: "Wir wollen kompakt agieren". Das ging komplett in die Hose, bereits nach 51 Sekunden traf McKiernan zum 1:0 für den VSV.

Lieblingsgegner: Die Teufel scheinen den Adlern in letzter Zeit zu liegen. Der 3:1-Auswärtserfolg ist bei direkten Aufeinandertreffen der fünfte Sieg in Serie. Nicht unwichtig: Der VSV ging dabei, wie auch diesmal, stets 1:0 in Front.

So gut wie durch: Die Villacher können nach ihrem vierten Sieg in Folge so langsam aber sicher für die Playoffs planen. Der Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz, den Fehervar belegt, beträgt bei noch fünf ausstehenden Partien bereits zwölf Punkte. Innsbruck und die 99ers haben zwar noch ein Spiel mehr in der Hinterhand, liegen aber 13 bzw. 14 Zähler hinter den Kärntnern.

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