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Was vom HC Innsbruck 2018/19 zu erwarten ist

von Bernd Freimüller Foto: © GEPA

Der Countdown zur EBEL-Saison 2018/19 läuft.

Nach langen Jahren des Nachzüglertums sind die Innsbrucker Haie ins vordere Mittelfeld der Liga vorgedrungen. Besonders die Offensive wurde dabei zum Trumpf, während man eher auf eine scharfe Spitze, denn auf scoringtaugliche Tiefe setzte. Hat sich daran vor dieser Saison etwas geändert? Und kann der HCI vielleicht sogar den nächsten Schritt nach vorn machen?

Bernd Freimüller wirft in seiner Saison-Vorschau einen Blick auf den HC Innsbruck:

TOP! Das sollte klappen:

John Lammers, Andrew Clark, Tyler Spurgeon, Andrew Yogan – sie produzieren schon seit Jahren in der EBEL und in Innsbruck und sollten auch heuer wieder der Garant für konstante (Offensiv-)Leistungen sein. Spurgeon – einer DER Charakterspieler der Liga – hat die Verletzungsprobleme seiner KAC-Zeit offenbar endgültig abgeschüttelt und nahm auch Vertragsdifferenzen in diesem Sommer gelassen hin.

Die Offensivproduktion war in Innsbruck nie ein Problem – ich bin zwar kein großer Fan von Nick Ross, aber er und vor allem Michael Boivin sollten vor allem im Powerplay von der blauen Linie produzieren können.

Mario Lamoureux ist ein interessanter Rückkehrer – bei seinem ersten Liga-Stint in Villach als Drittlinien-Center und Provokateur eingesetzt, danach in Innsbruck und in Graz als großer Offensivproduzent aufgetreten. Der Center/Winger sollte bei seinem Tiroler Comeback Hunter Bishop gut ersetzen können und bringt auch mehr Defensive mit.

 

SCHAU MA MAL - Das kann in beide Richtungen gehen:

Rob Pallin hat in seinen zwei erfolgreichen Saisonen in Innsbruck stets Glück mit Verletzungen gehabt – meist fielen nur einer oder maximal zwei Spieler gleichzeitig aus. Hält der "Knofel im Sack" auch in seiner dritten Saison?

Alex Lavoie und Levko Koper sind nicht als Scorer geholt worden, wenn auch Koper – entgegen seinen letzten Stationen – in der Preseason gut scorte und im Powerplay vor dem Tor gute Dienste leistete. Können die beiden neben den etablierten Kräften die Balance zwischen Defensive und Offensive finden?

Auch wenn die Tiroler noch einige U20-Spieler auf die Kaderliste schrieben – bei Ausfällen müssen jüngere Cracks wie Fabian Nussbaumer, Lukas Bär oder Clemens Paulweber größere Rollen als bisher einnehmen. Dazu kommen noch die neuverpflichteten Sam Antonitsch (groß und kräftig) und Daniel Wachter (klein und schnell) – kann sich einer von ihnen in einer einigermaßen verantwortungsvollen Rolle festspielen oder bleiben sie nur Ergänzungen zu den 13 Legionären? Wachter hat derzeit die Nase vorne, sein Speed und seine Agilität tun den Haien sicher gut.

 

ACHTUNG! Problem-Potenzial:

Wie gesagt – mehr Verletzungen als bisher und schon wird aus einem Drei-Linien- ein Zwei-Linien-Konstrukt. Und selbst bei Vollbesetzung reicht es aus Ermangelung eines vierten Centers nur zu drei Mittelstürmern und vier Flügelpaaren. Ein Zustand, der seit Jahren schon Usus in Innsbruck ist.

So gut Pallins Verpflichtungen meist auch waren, auf der Goalieposition fand er noch nicht sein Glück. Den von ihm stets kritisch gesehene Andy Chiodo ersetzte er mit Patrik Nechvatal, was natürlich nicht aufgehen konnte. Der neue Goalie Matt Climie ist jetzt 35 und galt noch nie als Trainingsweltmeister. Es würde mich nicht überraschen, wenn Rene Swette zu mehr Einsätzen als geplant kommt.

Auch wenn das Team unter Pallin defensiv besser geworden ist – die Offensive ist in Innsbruck stets weit besser ausgeprägt. Das und das knappe Personalkostüm wirken sich dann immer in der Pickround oder spätestens im Viertelfinale aus. Können die Tiroler die Gegner auch im späteren Saisonverlauf weiter outscoren?

 

DIE PROGNOSE:

Ich traue Innsbruck zum dritten Mal in Folge einen Platz in der Pick Round zu. Eine Verletzungsserie zur Unzeit könnte das oder gar einen Playoff-Platz in Frage stellen...

Textquelle: © LAOLA1.at