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Landertinger: Die große Feier muss warten

Tiroler und Simon Eder ziehen dennoch eine sehr positive WM-Bilanz in Oslo:

Landertinger: Die große Feier muss warten

Mit Massenstart-Gold für Johannes Thingnes Boe ging die Biathlon-WM zu Ende, der ÖSV verpasste weiteres Edelmetall.

Mit je einmal Silber (Dominik Landertinger) und Bronze (Simon Eder) fällt die Bilanz dennoch sehr positiv aus. „Ich bin voll zufrieden, meine Leistungen waren insgesamt sehr gut“, zieht Landertinger an seinem 28. Geburtstag bei LAOLA1 positive Bilanz.

Auch Eder verkraftete das verpatzte letzte Schießen am Sonntag. „Ich gehe jetzt ins Zimmer zu meiner Medaille“, lacht der Salzburger.

Landertinger kann das norwegische Essen nicht mehr sehen 

Nach einer langen Saison geht es nun aber nicht nach Hause, sondern direkt am Montag weiter nach Khanty-Mansiysk, wo das Weltcupfinale stattfindet.

Etwas Abwechslung kommt dem ÖSV-Duo gerade recht. „Wenn du irgendwann die Kartoffeln und Nudeln nicht mehr sehen kannst, wird’s zach“, scherzt Vize-Weltmeister Landertinger. „Fleisch können sie hier in Norwegen irgendwie nicht so richtig kochen.“

Die große Feier bleibt vorerst aus 

Einer großen Medaillen- und Geburtstagsfeier erteilt er vorerst eine Abfuhr. „Ein Bier werde ich schon trinken, aber das richtige Feiern muss ich mir für Khanty aufheben.“

Ebendort will sich der Pillerseetaler im Weltcup noch in die Top-10 nach vorne arbeiten. Aktuell ist er Zwölfter, der Abstand ist durch die Bronzemedaille von Ole Einar Björndalen allerdings angewachsen.

„Wahnsinn, wie Ole die Medaillen der Reihe nach holt. Einfach unwahrscheinlich“, zollt er dem 42-Jährigen Tribut.

Eder zieht den Hut vor Altmeister Ole Einar Björndalen

Ähnlich sieht es Eder. „Dazu fällt einem nichts mehr ein. Er und Fourcade (4x Gold, 1x Silber in Oslo, Anm.) sind eben unsere Ausnahmeathleten. Dass Ole am Ende die Nerven hat, einen Nuller zu schießen - da kann man sich viel abschauen.“

Der 33-Jährige rangiert aktuell an vierter Gesamtposition und greift damit nach seinem besten Karriereergebnis. „Theoretisch habe ich noch die Chance auf Platz drei, aber Johannes hat einen großen Schritt gemacht mit dem Titel. Vierter war ich aber auch noch nie, das geht sich hoffentlich aus.“

Kranke Tochter als kleiner Wermutstropfen

Und dann geht’s endlich nach Hause, wo Eder sich auf seine Familie freut. Freundin Kati und Töchterchen Marlene wollten ursprünglich nach Oslo kommen, um Simon vor Ort anzufeuern. Die Kleine erkrankte jedoch, somit fiel auch das geplante Treffen aus.

„Leider, ja. Es wäre schön gewesen, aber inzwischen ist sie wieder topfit, das ist mir wichtig“, blickt Eder nach vorne.

Wobei auch der Blick zurück ihm und Landertinger wohl für immer ein Grinsen ins Gesicht  zaubern wird.

Aus Oslo berichtet Christoph Nister

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