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Zu viele Fehler bei Eder und Leitner

Das ÖSV-Duo kann sich in der Verfolgung in Kontiolahti nicht verbessern.

Zu viele Fehler bei Eder und Leitner Foto: © GEPA

Simon Eder und Felix Leitner gelingt in der abschließenden Verfolgung in Kontiolahti keine Verbesserung - im Gegenteil.

Eder fällt nach Platz zehn im Sprint am Sonntag nach insgesamt drei Schießfehlern auf den 16. Rang zurück. Der 36-jährige Salzburger kommt mit 1:33,4 Minuten Rückstand und damit ganz knapp vor Leitner ins Ziel. Der Tiroler muss ebenfalls drei Mal in die Strafrunde und wird 17. 

David Komatz gelingt eine leichte Verbesserung von Rang 29 auf 26 (2/+2:22,3). 

Olympiasieger Quentin Fillon Maillet legt nach dem Sprint gleich den nächsten Sieg nach, es ist sein insgesamt siebenter in dieser Saison. Der Franzose triumphiert nach einem Fehlschuss 8,2 Sekunden vor dem Deutschen Erik Lesser (0 Fehler), der mit Saisonende seine Karriere beendet.

Das Podest komplettiert der Italiener Lukas Hofer (1/+8,8), der im Zielsprint mit Lesser zurücksteckt. 

Fillon Maillet führt im Gesamtweltcup weiterhin klar vor seinem Landsmann Emilien Jacquelin.

Lesser "borgt" Ukrainerin seinen Instagram-Account

Erik Lesser sorgt auch abseits des Sportlichen für Aufsehen. Der Deutsche hat seiner ukrainischen Biathlon-Kollegin Anastasiya Merkushina für 24 Stunden seinen Instagram-Kanal überlassen, um für mehr Aufklärung im Ukraine-Krieg zu sorgen.

"Ich habe 30.000 Follower aus Russland auf Instagram, und ich glaube, der russischen Bevölkerung ist nicht ganz klar, was in der Ukraine wirklich abgeht", sagte Lesser am Samstag im ZDF angesichts von viel Desinformation.

"Ich habe gedacht, wenn ich jetzt irgendwas poste, das glaubt mir doch kein Mensch. Wenn ich aber einen Ukrainer dazu bewege, dann ist das doch was ganz Ordentliches." Und so postete Merkushina nach der Invasion Russlands in ihr Heimatland am Samstag Fotos aus dem Kriegsgebiet. Zu sehen waren die Zerstörung und das Leid der Menschen.

"Ich möchte euch den Krieg mit meinen eigenen Augen zeigen. In Zeiten von Informationskriegen ist es schwer, die Wahrheit zu finden, also habe ich meine Freunde gebeten, mir Bilder zu schicken, die sie gemacht haben", schrieb Merkuschina.

Merkushina: "Euer Schweigen kostet Dutzende von Menschenleben"

Die 27-Jährige, die schon vier WM-Medaillen gewonnen hat, appellierte auch an die russischen Sportler, die sich bisher nicht zum Krieg geäußert oder sich über die Ausschlüsse von Wettkämpfen beschwert haben. "Ihr seid empört über das Startverbot, aber wie könnt ihr an Wettkämpfen teilnehmen, wenn euer Land unseren Verwandten und Freunden Maschinengewehre an den Kopf hält?", schrieb Merkushina. "Ihr wisst genau, was passiert, und euer Schweigen kostet Dutzende von Menschenleben. Ukrainische Athleten greifen zu den Waffen, um ihr Land zu verteidigen - und ihr habt Angst vor der Wahrheit."

Lesser hatte am Samstag rund 118.000 Follower bei Instagram, am Sonntag waren es schon 137.000. Wegen einer Hilfsaktion für einen russischen Biathleten waren es auch viele aus dem größten Land der Erde. Aber nach seinen Solidaritätsaktionen seien ihm nun ein Drittel der Russen entfolgt, von einigen bekam er negative Kommentare. So solle er keine Fake News verbreiten, hieß es unter anderem.

Der 33-Jährige habe seine Reichweite nutzen wollen, "damit in Russland mehr Leute wirkliche Nachrichten bekommen", sagte Lesser beim Weltcup im finnischen Kontiolahti. Er dankte den russischen Fans, die ihm dennoch weiter folgen. "Ihr seid der stille Widerstand. Versucht Euer Bestes, um gehört zu werden", schrieb er am Sonntag.

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