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Volleyball-Teamchef handelt wie Marcel Koller

Der Deutsche Michael Warm sagt seinem Heimatland ab und verfolgt eine klares Ziel.

Volleyball-Teamchef handelt wie Marcel Koller

Der Deutsche Michael Warm verlängert seinen Vertrag als Volleyball-Nationaltrainer der Herren um drei Jahre bis 2019.

Der 48-Jährige betreut die ÖVV-Auswahl seit 2010. Schon dieses Wochenende geht es für Warm und seine Truppe in Luxemburg um den Aufstieg in die zweite Phase der Qualifikation für die EM 2017. Anfang Juni startet mit Heimvorteil die European League.

Warm befand sich in einer Situation wie 2013 Marcel Koller. Wie der Schweizer sagt auch Warm als Teamchef für sein Heimatland ab.

"Der deutsche Verband hat mich im Dezember kontaktiert als klar war, dass Vital Heynen als Bundestrainer aufhört", erklärt DVV-Wunschkandidat Warm am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

Nach einem längeren Denk-Prozess ist die Entscheidung für den ÖVV-Job gefallen. "Das ist ein Projekt, das mir absolut Freude macht. Das hier ist noch nicht beendet, ich sehe noch ganz viel Potenzial." Ebenso wird Warm in Frankfurt als Bundesliga-Coach der United Volleys verlängern, für zwei Jahre. Warm: "Das ist ebenso ein sensationelles Projekt mit jungen Spielern. Beide Projekte ergänzen sich gut und machen Spaß."

Optimismus dank der vier Siege in Serie

Der Wahl-Wiener hat sein Team nun seit einigen Wochen beisammen, zuletzt gab es vier Länderspiel-Siege in Serie. Besonders wertvoll ist ein Turniersieg in der vergangenen Woche in Ungarn, als die Magyaren, Bulgaren und Schweden besiegt wurden. Alle vier Auswahlen waren mit recht jungen Teams angetreten, so auch Bulgarien als Weltranglisten-Siebenter. "Der Sieg gegen die Ungarn war sicher am höchsten einzuschätzen."

Diesen Freitag beim Auftakt-Turnier der EM-Qualifikation in Luxemburg geht es gegen Moldawien (LAOLA1 zeigt das Spiel im LIVE-Stream), von Warm höher eingestuft. "Das ist ein relativ altes, abgezocktes Team", erklärte Warm. Nach diesem Startmatch sollte es am Wochenende gegen Luxemburg und Litauen wenn auch nicht einfacher, aber doch ein wenig leichter werden. Die Gruppensieger und die besten zwei Zweiten aus drei Gruppen steigen in die zweite Phase auf.

Spiel gegen Deutschland als Ziel

Da könnte es im September u.a. gegen Deutschland gehen, dieser Vergleich reizt Warm. "Das würde richtig Spaß machen." Die Qualifikation für die EM-Endrunde 2017 - "Da gehen wir voll drauf" - ist das Ziel, mittelfristig soll es aber auf jeden Fall mit 2019 klappen. Das Teilnehmerfeld wird dann von 16 auf 24 Teams aufgestockt sein, um mehr derzeit kleineren Volleyball-Nationen die Chance zur Teilnahme eröffnen.

Die nächste Aufgabe nach der EM-Quali ist vom 3. bis 5. Juni das Auftakt-Turnier in der European League in Enns und Amstetten. Gegen Luxemburg, Weißrussland und Estland geht es auch zwei Wochen danach in Estland. Der Gruppensieger und eventuell der Zweite nimmt am 1./2. Juli in Varna/Bulgarien am Final Four teil, der Gesamtsieger steigt in die World League 2017 auf.

Wohlfahrtsstätter kommt als Polen-Legionär

Die Hälfte des 14-köpfigen ÖVV-Kaders spielt derzeit bei ausländischen Clubs, wobei Kapitän Peter Wohlfahrtstätter erst am Dienstag von Aich/Dob ins Volleyball-Topland Polen zu Erstligist Kielce gewechselt ist. "Das ist meine bisherige Topstation", sagte der Mittelblocker der APA - Austria Presse Agentur über seinen Einjahresvertrag. "Der Zuschauerschnitt liegt bei 4.000, da tritt man dann auch als Entertainer auf."

Sponsor für die Herren, Top-Trainerin für die Damen 

Während ÖVV-Präsident Peter Kleinmann Champions-League-Sponsor DenizBank AG als ÖVV-Partner mit u.a. einem Sponsoring für das Herren-Nationalteam und die Volley League der Herren präsentierte, ist Österreichs Damen-Team noch nicht so weit. Mit der Serbin Svetlana Ilic hat aber eine Top-Trainerin das Nationalteam übernommen. Derzeit läuft in Wien und Maribor die Sichtungsphase, die EM-Quali startet im September.

Auch die 43-Jährige hat die EM-Teilnahme 2019 im Fokus. "Ich habe einen guten Eindruck von den Mädchen, sie arbeiten professionell." Ilic würde Spielerinnen über kurz oder lang gerne in ausländischen Ligen engagiert sehen, um daraus wie bei den Herren im Nationalteam einen Nutzen ziehen zu können. Warm dazu mit einem Vergleich zu 2010: "Damals haben wir eher Ball über die Schnur gespielt, jetzt gepflegten Volleyball."

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