Titelverteidigerin Serena Williams will in Wimbledon endlich ihren 22. Grand-Slam-Titel gewinnen und damit den Rekord von Steffi Graf einstellen.
Zuletzt kassierte sie bittere Finalniederlagen bei den Australian bzw. French Open. Ausgerechnet Paris-Siegerin und Vorjahrsfinalistin Garbine Muguruza gilt als Mitfavoritin, scheiterte aber beim Heimturnier auf Mallorca in Runde eins.
Maria Sharapova fehlt wegen ihrer Meldonium-Dopingstrafe ebenso wie Viktoria Asarenka aufgrund einer Knieverletzung.
Williams unter Zeitdruck
Williams kämpft dagegen gegen die Zeit. Denn die Weltranglisten-Erste wird im September doch schon 35 Jahre alt, eine ihrer nächsten Chancen sollte sie also nutzen. Die Jugend strebt nach.
Noch befindet sich Serena Williams freilich unbestritten in der Lage zum Gewinn von Majors. Als topgesetzte Titelverteidigerin führt der Weg zum Titel sicher wieder über sie. 14 Jahre ist es her, dass sie von dem halben Dutzend Mal erstmals im Tennis-Mekka zugeschlagen hat.
Doch die Nerven spielen mittlerweile wohl nicht immer ganz mit. Bei den US Open 2015 war im Halbfinale gegen die Italienerin Roberta Vinci Endstation, heuer bei den Australian Open gegen die Deutsche Angelique Kerber und bei den French Open gegen die Spanierin Garbine Muguruza jeweils im Finale. Mit der Italienerin Flavia Pennetta, Kerber und Muguruza gab es nun schon dreimal in Serie eine Grand-Slam-Debütsiegerin.
Offenes Rennen
Williams' Konkurrenz ist aber zu allererst bei den Arrivierteren zu suchen, Ex-Wimbledon-Siegerinnen im Tableau sind sonst nur aber Serenas fünfmal siegreich gebliebene Schwester Venus Williams und Petra Kvitova.
Die Tschechin möchte sich nach einer frühen Niederlage in Eastbourne aber selbst nicht im Favoritenkreis erwähnt wissen. Muguruza hingegen war vergangenes Jahr im Finale und sollte nach ihrem Triumph von Roland Garros motiviert sein. Ihr einziger Vorbereitungsauftritt endete beim Heimturnier auf Mallorca jedoch in Runde eins. Zum Wimbledon-Auftakt bekommt es die 22-Jährige mit der Italienerin Camilla Giorgi zu tun.
Williams beginnt gegen eine Qualifikantin. Programmierte Halbfinalgegnerin ist die Polin Agnieszka Radwanska, am Freitag im Eastbourne-Viertelfinale out. Muguruza kommt über die andere Rasterhälfte, ein erneutes Finale gegen Williams ist also realistisch. Nicht zu vergessen Kerber und die Rumänin Simona Halep. Hoch gehandelt wird Birmingham-Siegerin Madison Keys, der US-Youngster wäre die nächste Debütsiegerin.