Es war ein mittlerweile mehr als ungewohntes Gefühl für Novak Djokovic: Erstmals nach vier Grand-Slam-Titeln und 30 Match-Siegen in Folge musste Novak Djokovic in Wimbledon wieder als Verlierer den Platz verlassen.
Der US-Amerikaner Sam Querrey sorgte mit seinem über zwei Tage verteilten Vier-Satz-Erfolg für die große Sensation dieses Turniers.
"Ich kann Sam nur zu seinem großartigen Match gratulieren. Er hat wirklich brutal gespielt", erwies sich der 29-jährige Serbe als gewohnt fairer Verlierer.
"Vor allem mit dem ersten Aufschlag hat er sehr viele Punkte gemacht."
"Fühle mich nicht wirklich gesund"
"Ich hatte meine Chancen im vierten Satz, als ich bei 5:4 auf den Satzgewinn servierte und auch im Tiebreak mit einer 2:0-Führung gestartet bin. Grundsätzlich hatte ich aber einfach nicht so ein gutes Gefühl auf dem Schläger wie ich es normal habe", so Djokovic, der ungewohnterweise nicht auf dem Center Court, sondern auf Court 1 spielen musste.
"Natürlich hätte ich mich am Center Court besser gefühlt. Schließlich spiele ich 90 Prozent meiner Matches auf diesem Platz", meinte der Belgrader, der auf Nachfrage eines Journalisten zugab, nicht ganz fit in dieses Turnier gegangen zu sein.
"Ich fühle mich nicht wirklich gesund, aber das ist nicht der richtige Platz um darüber zu sprechen. Er hat einfach sehr gut gespielt", wollte Djokovic nicht näher darauf eingehen oder es als Ausrede für die Niederlage benutzen.
Schließlich wusste er schon vor dem Duell gegen Querrey, dass es alles andere als leicht werden würde. "Ich wusste, dass es knapp werden würde, weil er nicht leicht zu breaken ist, wenn es bei ihm beim Service läuft. Er hat aber auch seine Chancen in den Rallyes sehr gut genützt."
Djokovic will Ruhe bewahren
Für Djokovic war das Aus in Runde drei die früheste Niederlage bei einem Grand-Slam-Turnier seit den French Open 2009. Der überlegene Weltranglisten-Erste hat deshalb aber keine Angst, deshalb nun in ein Formloch zu fallen.
"Es ist nicht das erste Mal, dass ich bei einem Grand-Slam-Turnier verliere. Ich weiß, wie ich damit umgehen muss. Ich muss entspannt, ruhig und positiv bleiben", will sich der "Djoker" wegen eines schlechten Matches nicht seine in den vergangenen Jahren gefeierten Erfolge schlecht machen lassen.
"Ich habe immerhin vier Majors in Folge gewonnen. Das ist schon ein tolles Gefühl - auch wenn es in zwei verschiedenen Saisonen passiert ist", so Djokovic, der mit Erfolgen in Wimbledon und bei den US Open heuer als erst zweiter Spieler nach Rod Laver den Grand Slam hätte holen können.
Motivationsverlust nach French-Open-Sieg?
Djokovic gab aber zu, dass es für ihn nicht leicht gewesen sei, nach dem langersehnten Triumph in Roland Garros vor einem Monat, sich wieder auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. "Ich wollte wieder mein Bestes geben, aber mein Bestes hat diesmal nicht gereicht."
Der Serbe wolle nun abschalten und etwas Zeit mit seiner Frau und seinem bald zweijährigen Sohn verbringen. "Die bisherige Saison war sehr erfolgreich, aber auch sehr anstrengend. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf eine kurze Pause."