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Serena: "Bin noch unglaublich wettbewerbsfähig"

Nach der bitteren Finalpleite in Wimbledon gibt sich Williams kämpferisch.

Serena: Foto: © GEPA

Wieder nix! Serena Williams muss weiterhin auf den 24. Grand-Slam-Ttel ihrer Karriere warten. Das 2:6 und 2:6 gegen Simona Halep (ROU) im Wimbeldon-Finale war das dritte Endspiel nacheinander, dass die 37-Jährige bei den bedeutendsten Turnieren verloren hat.

Dennoch bleibt Williams überzeugt, die Trophäen bei den vier wichtigsten Turnieren im Tennis abräumen und den Rekord von Court, die Anfang der 1970er 24 Titel sammelte, einholen zu können. "Ich fühle mich noch unglaublich wettbewerbsfähig. Sonst wäre ich nicht mehr da. Hoffentlich kann ich mein Spiel manchmal steigern."

Entschlossen lehnte sie es ab, für die Jagd nach dem Rekord einen anderen Kampf aufzugeben, um sich noch mehr aufs Tennis zu konzentrieren: "Der Tag, an dem ich aufhöre, für Gleichberechtigung zu kämpfen, wird der Tag sein, an dem ich im Grab bin", sagte die US-Amerikanerin.

Bei den US Open Ende August kann die siebenmalige Wimbledonsiegerin wieder angreifen, das Endspiel steigt gut zwei Wochen vor ihrem 38. Geburtstag. Vielleicht brauche sie wieder mehr Finali abseits der Grand Slams, meinte sie, will ihre Vorbereitung auf New York aber auf zwei Turniere beschränken. Im nächsten Jahr geht sie auf die 39 zu. "Ich habe noch nie über Zeit nachgedacht", sagte sie auf ihr Karriereende angesprochen.

"Die Mutter aller Niederlagen"

"Die Mutter aller Niederlagen" nannte die "The Mail on Sunday" das überraschend einseitige 2:6, 2:6 gegen Halep am Samstag in weniger als einer Stunde: "Vielleicht kriegt Serena nie wieder eine Chance, den Slam-Rekord einzustellen." "The Telegraph" meinte dagegen: "Schreib' Serena nicht ab - Ihre Geschichte hat noch mehr Kapitel." Auch die frühere Spitzenspielerin Chris Evert fand, in New York könne nach den vorherigen Blessuren eine "andere Williams" antreten. John McEnroe mahnte, sie müsse ihre Fitness verbessern.

Die langjährige Nummer eins hatte ihr Lächeln nach der Niederlage schnell wieder gefunden. Sie gab zu, das "beste Spiel des Lebens" (Halep) ihrer Gegnerin anerkennen zu müssen. Williams wirkte aufgeräumt und fair - und war von einem Eklat wie im September bei der Niederlage bei den US Open weit entfernt.

Dass sie überhaupt nach der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia am 1. September 2017 und den anschließenden Komplikationen wieder in einem Grand-Slam-Finale steht, verdient Respekt. Dreimal verlor Williams dann aber relativ klar, dreimal ohne Satzgewinn: neben den beiden Wimbledon-Niederlagen auch noch in New York gegen Naomi Osaka.

Halep legt Respekt ab

Halep ließ keine Zweifel zu, dass sie an diesem Tag zu stark und zu fit für Williams war. Über Jahre habe sie sich stets ein wenig eingeschüchtert gefühlt, wenn sie gegen Williams antrat, erklärte die Rumänin. Damit habe sie abgeschlossen.

Ihrem ersten Grand-Slam-Titel war die frühere Nummer eins bei drei Endspielen bis zu den French Open 2018 vergeblich hinterher gelaufen. Zu einer mental stärkeren und positiveren Spielerin wandelte sie sich, als sie nach einem Streit mit ihrem damaligen Trainer Darren Cahill im Frühjahr 2017 ihre Einstellung überdachte.

Die 27-Jährige kann die Ballwechsel diktieren wie kaum eine andere und hat außergewöhnliche läuferische Fähigkeiten. "Dass es möglich ist, dass ich auf Rasen gewinne, war schwer zu glauben, denn wir haben nicht einmal einen Rasenplatz in Rumänien", sagte sie. Wie speziell ihr Titel war, merkte die erste rumänische Wimbledonsiegerin auch bei der Begegnung mit Ion Tiriac. Der frühere Becker-Manager steht ihr als Ratgeber zur Seite: "Er war sehr glücklich, er hat mich umarmt, was sonst wirklich nicht vorkommt."

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