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Kann Federer gegen Djokovic dagegenhalten?

Im Finale von Wimbledon spricht überraschend wenig für den Rasen-Gott.

Kann Federer gegen Djokovic dagegenhalten? Foto: © getty

Sind aller guten Dinge drei?

Zum bereits dritten Mal treffen am Sonntag (ab 15 Uhr im LIVE-Ticker) Roger Federer und Novak Djokovic im Finale von Wimbledon aufeinander.

Sowohl 2014 als auch 2015 hatte allerdings nicht Rasen-Gott Federer, sondern der serbische Weltranglisten-Erste das bessere Ende für sich.

Der Titelverteidiger hat mit 25:22 auch im Head-to-Head die Nase vorne und gewann zudem die letzten drei Begegnungen mit dem Maestro relativ deutlich. Von den vergangenen zehn Duellen konnte Federer überhaupt nur zwei für sich entscheiden. 

Darüber hinaus gewann Djokovic drei der letzten vier Grand-Slam-Turniere. Nur in Roland Garros musste sich der Serbe einem gewissen Dominic Thiem geschlagen geben.

Was spricht eigentlich für Federer?

Was spricht am Sonntag nun also überhaupt für Roger Federer? Hat der für seinen offensiven Spielstil bekannte 20-fache Grand-Slam-Sieger noch ein realistisches Erfolgsrezezept gegen den serbischen Defensivkünstler aus Belgrad

Mut gibt dem bald 38-jährigen Eidgenosse sein starker Halbfinal-Auftritt gegen Langzeitrivale Rafael Nadal, den er am Freitag in vier Sätzen über weite Strecken gut im Griff und sogar bei den Grundlinien-Duellen meist das bessere Ende für sich hatte.

Henman von Federer beeindruckt

Das beeindruckte auch den vierfachen Wimbledon-Finalisten Tim Heman: „Es hat mich wirklich überrascht, dass Federer selbst bei den langen Rallyes obenauf war. In drei von vier Sätzen war es eine echte Meisterleistung von Federer.“

Der Schweizer wird zumindest auch im Endspiel erneut dieses Level zeigen müssen, um gegen den von der Grundlinie noch konstanter als Nadal agierenden Djokovic eine Chance zu haben. Das weiß auch der Eidgenosse selbst.

"Wenn es hier vielleicht noch einen härteren Brocken gibt als Rafa, dann ist es Novak. Er hat wieder ein unglaubliches Jahr gespielt, Wahnsinn!", so Federer , der mit seinem neunten Wimbledon-Titel mit Martina Navratilova gleichziehen könnte.

Seit seinem letzten Triumph im Jahr 2017 ist der Schweizer bereits alleiniger Rekordsieger bei den Herren.

Keine Überraschungen erwartet

"Wichtig ist, dass ich mit Selbstvertrauen in die Partie gehe. Ich weiß, dass ich eine gute Leistung bringen muss, aber auch bringen kann“, ist Federer überzeugt.

Große Überraschungen erwartet er im 48. Duell mit Djokovic nicht: „Wenn man gegen jemanden öfter als 15 Mal gespielt hat, vor allem in der näheren Vergangenheit, dann gibt es nicht mehr viel, was man noch nicht von seinem Gegner kennt.“

Djokovic sieht die Sache ähnlich: „Ich habe gegen Roger in den vergangenen Jahren schon in einigen epischen Endspielen gespielt, ich weiß also, was mich erwartet.“

Eingeschworene Tennis-Fans wissen ebenfalls, mit was sie rechnen dürfen: Mit einem neuerlich legendären Finale, über das noch in vielen Jahren gesprochen und geschrieben wird.

Zum Abschluss haben wir übrigens doch noch eine Statistik, die am Sonntag für Federer spricht: Seinen letzten Sieg über Djokovic bei einem Grand-Slam-Turnier feierte er im Rasen-Mekka – im Halbfinale 2012.

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