Nach seinen gesundheitsbedingten Problemen im Sommer scheint Dominic Thiem ausgerechnet bei den US Open wieder schön langsam auf Touren zu kommen.
"Das Selbstvertrauen ist wieder um einiges größer geworden, fitnessmäßig stehe ich sehr gut da, ich fühle ich mich wohl", erklärt der 22-jährige NIederösterreicher nach seinem glatten Drei-Satz-Erfolg über den Litauer Berankis.
"Es ist kein Vergleich zu den letzten paar Turnieren, es wird immer besser. Ich hoffe, dass ich mich reingespielt habe."
Nun kämpft er am Samstag gegen den Spanier Pablo Carreno Busta um den Einzug ins Achtelfinale.
Im Achtelfinale gegen Ferrer oder Del Potro
140.000 Dollar Preisgeld (brutto) hat Thiem schon wieder sicher, doch Geld ist das letzte, woran er denkt. Zudem hat er ja eine gute Chance, hier noch um einiges weiterzukommen. Schafft Thiem zum dritten Mal in seiner Karriere das Erreichen der zweiten Woche bzw. sein zweites US-Open-Achtelfinale dann misst er sich entweder mit Juan Martin Del Potro oder mit David Ferrer.
Bei Thiem liegt der Fokus aber neben seinem Doppel-Einsatz mit Tristan-Samuel Weissborn am Freitag freilich ganz auf seinem nächsten Gegner.
Der 25-jährige Spanier liegt im ATP-Ranking aktuell auf Platz 39. Carreno Busta hat nach den beiden Finalteilnahmen auf Sand in Estoril und Sao Paulo zuletzt bei der Generalprobe für die US Open in Winston-Salem seinen ersten ATP-Titel geholt. "Der wird auf jeden Fall mit Selbstvertrauen vollgepumpt sein", glaubt Thiem.
Carreno Busta hat 5 Sätze in den Beinen
Kein Nachteil muss es aber sein, dass Carreno Busta am Donnerstag gegen Janko Tipsarevic (SRB) erst nach 0:2-Satzrückstand mit 3:6,4:6,6:1,6:4,6:4 und nach 3:25 Stunden weiterkam. "Natürlich hoffe ich, dass er körperlich vielleicht ein bisschen müde ist, weil es waren doch zuletzt viele Matches."
Thiem kennt den Spanier von insgesamt vier Begegnungen und führt im Head-to-Head mit 3:1. Zuletzt besiegte Thiem Carreno Busta in diesem Jahr in Buenos Aires mit 6:0,3:6,6:3. Doch sämtliche bisherige Partien waren auf Sand.
"Er spielt alle Schläge ziemlich solide. Er hat eine sehr gute und gerade Rückhand. Mit dem muss man arbeiten ohne Ende, bis dann hoffentlich er der Erste ist, der Fehler macht und zum Einbrechen beginnt", prophezeit Thiem ein hartes Stück Arbeit für seinen 23. Geburtstag.
Lieber bei den US Open als in der Schule
Schon im Vorjahr hatte er seinen Geburtstag auf dem Platz verbracht. Ob er sich denn vorstellen könne, in den nächsten zehn Jahren seinen Ehrentag immer bei den US Open auf dem Platz zu verbringen? "Ich habe die ersten 15 Geburtstage immer in der Schule verbracht, das war eh alles andere als gut", erinnerte sich Thiem lachend. "Also ich bevorzuge, dass ich sie in New York verbringe." Immer im Bewerb, versteht sich: "Das würde ich sofort unterschreiben, wenn nicht, kann ich mal richtig feiern", scherzte Thiem und lachte.
Fix ist jedenfalls, dass Thiem weiter gute Karten in Richtung "Masters", also ATP World Tour Finals der besten acht Spieler in London, hat. Als aktuell Fünfter im Race sind ihm allerdings Rafael Nadal, Stan Wawrinka und Gael Monfils auf den Fersen. Mit einem Durchmarsch bei den US Open könnte ihm auch Marin Cilic (aktuell Race-10.) gefährlich werden.