Dominic Thiem vermutet, dass Blasen auf seinem Fuß zu jener Knieverletzung führten, die ihn zur Aufgabe im US-Open-Achtelfinale gegen Juan Martin Del Potro zwang.
"Ich bin irgendwie komisch gelaufen, weil ich nicht den ganzen Druck auf die Zehen ausüben konnte", erklärt der Niedeörsterreicher, der sich gleichzeitig kritisch über sein Schuhwerk äußert. Trotz gleicher Modelle würden die einzelnen Ausgaben doch immer voneinander abweichen: "Das ist ein bisserl mühsam, muss man sagen."
Die Blasen, über die er doch auch recht häufig klagt, sind ein Produkt der besonders auf Hartplatz entstehenden Belastung. "Da bin ich nicht allein, es wird jeder Spieler von oben bis unten eingetaped vor dem Match. Was da auf Hartplatz für ein Druck auf die Schuhe kommt, ist ein Wahnsinn", berichtet Thiem.
Der French-Open-Halbfinalist kann aber noch nicht sicher sagen, ob das angeschlagene Knie wirklich von den Ausgleichsbewegungen zur Schmerzvermeidung herrührt. Möglicherweise wird Thiem erst nach einer weiteren Untersuchung in Wien Gewissheit haben, wie schwer die Verletzung ist.
Thiem zieht selbstkritische Bilanz
Trotz seines Achtelfinaleinzugs ist Österrichs Tennis-Ass mit seiner Leistung bei den US Open nicht zufrieden: "Es waren drei gute Matches, richtig geglänzt habe ich nicht. Es waren drei sehr gute Kampfsiege, aber es war ein bisserl sehr rausgewürgt", stellt Thiem fest.
"Dann habe ich die ganze Zeit ein paar kleine Probleme gehabt mit der Blase. Es klingt klein, aber es ist jeden Tag eine Quälerei mit Schmerzen zu spielen, überhaupt mit solchen." Und dann habe das Knie begonnen, Probleme zu machen. "Es war okay, ich habe die zweite Woche erreicht, sicher nicht mit hundert Prozent meiner spielerischen Fähigkeiten."
So viele Spiele wie kein anderer
Seit Wimbledon hapert es ein bisschen beim aktuellen Weltranglisten-Zehnten. Zunächst warf ihn eine Verkühlung zurück, dann eine Hüft-Entzündung und nun musste er seinem wohl von einer kräfteraubenden Saison ausgelaugten Körper neuerlich klein beigeben.
69 Matches spielte auf der Tour in 21 Turnieren heuer schon, so viele wie kein anderer Spieler 2016. Diese Belastung scheint Spuren zu hinterlassen.
Laut ersten Vermutungen könnte eine rund einwöchige Pause seine Knieprobleme beheben. Geplant wäre, dass er in zwei Wochen in Metz auf die ATP-Tour zurückkehrt. Danach stünde ein Asientrip nach Peking und Shanghai an.