Zufrieden mit seinem Schützling war Nicolas Massu, Coach von Dominic Thiem, nach dessen überstandener Auftakthürde bei den US Open.
"Dominic wird mit jedem Tag besser. Die erste Runde bei einem Grand-Slam-Turnier ist immer schwierig, weil hier alle Spieler voll motiviert sind", meinte der Chilene, der allerdings "nur" zwei hartumkämpfte Sätze sah.
Erstrunden-Gegner Jaume Munar musste beim Stand von 6:7 (6), 3:6 vorzeitig aufgeben. Trotzdem hatte der Niederösterreicher genug Gelegenheit, nach der monatelangen Pause wegen der Coronavirus-Pandemie wieder etwas Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen sammeln und damit sein Selbstvertrauen aufbauen zu können.
"Dominic hat am Anfang gegen Munar gut gespielt. Munar ist ein harter Gegner, der voll gekämpft hat und viel gelaufen ist. Als Dominic im ersten Satz beim Ausservieren war, hat er diese Chance nicht nützen können. Auch im Tiebreak wäre Munar beinahe noch einmal zurückgekommen."
"Dominic war in den wichtigen Momenten aber immer sehr solide. Bei den zwei gespielten Sätzen gegen Munar habe ich eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Vorwoche wahrgenommen", spielte Massu auf die verpatzte Generalprobe für das Grand-Slam-Turnier in New York an.
"Große Steigerung zu Cincinnati"
An selber Stelle verlor Thiem beim nach Flushing Meadows verlegten Cincinnati-1000er sein Auftaktmatch gegen Filip Krajinovic glatt in zwei Sätzen.
"Es war eine große Steigerung im Vergleich zu Cincinnati", freute sich auch Thiem, der zugleich aber wusste: "Das war aber auch nötig. Es war ein typisches Erstrundenmatch bei einem Grand-Slam-Turnier. Es war nicht leicht, weil es sehr windig war und die Großen Plätze auch viel langsamer als die Außenplätze sind. Es war aber ein guter Start ins Turnier."
Massu: "Fokus behalten"
Massu will den neu gewonnenen Aufwärtstrend so gut wie möglich mitnehmen: "Das Wichtigste bei einem Grand-Slam-Turnier ist, den Fokus zu behalten. Hier kommen die besten Spieler der Welt zusammen. Deshalb musst du immer wach sein."
Wobei die Umstände im Corona-Jahr freilich außergewöhnlich sind: "Wir sind schon seit zwei Wochen hier, weil das Cincinnati-Turnier nach New York verlegt worden ist. Davor hat Dominic zwar viele Exhibition-Turniere gespielt, bei den richtigen Turniere ist es nach sechs Monaten Pause aber sicherlich einmal schwierig, sich wieder zurechtfinden. Das geht aber allen Spielern so. Nach einer langen Pause ist man bei den ersten Turnieren immer besonders bemüht, gut zu spielen, um zu zeigen, dass man schon wieder voll dabei ist."
Thiem kennt Nagal vom letzten Jahr
Die nächste Gelegenheit, die Formkurve weiter nach oben zu lenken hat Thiem am Donnerstag, wenn er in der zweiten Runde auf den Inder Sumit Nagal trifft.
"Es ist wichtig, dass man immer besser wird. Das Match gegen Munar hat gute Zeichen für die Zukunft gezeigt. Wir werden uns Nagal im Vorfeld anschauen und analysieren, wie wir gegen ihn spielen wollen. Wir müssen positiv bleiben und wollen weiter Selbstvertrauen für das nächste Match aufbauen", erklärt Massu die Marschrichtung.
Der Weltranglisten-124., der in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Bradley Klahn den ersten Grand-Slam-Hauptbewerb-Sieg seiner Karriere einfahren konnte, ist Thiem nicht unbekannt.
"Ich habe Nagal im letzten Jahr bei den US Open in der Night Session gegen Roger Federer gesehen. Er hat eine richtig, richtig gute Vorhand. Daran kann ich mich noch erinnern. Die anderen Sachen weiß ich nicht mehr, aber Nico wird scouten und mir eine gute Taktik zurechtlegen", so Thiem, der am Donnerstag seinen 27. Geburtstag feiert. Im Vorjahr blieb ihm dieses Erlebnis bei den US Open aufgrund einer Auftaktniederlage verwehrt.
"Nachdem es letztes Jahr nicht geklappt hat, bin ich froh, dass ich heuer wieder an meinem Geburststag spielen darf."
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