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Thiem gewinnt ersten Auftritt beim Laver Cup

Der 24-Jährige schlägt Aufschlagmonster Isner hauchdünn.

Thiem gewinnt ersten Auftritt beim Laver Cup Foto: © getty

Dominic Thiem gewinnt seinen ersten Auftritt beim Laver Cup in Prag gegen John Isner (USA/Team World) 6:7(15),7:6(2),10:7.

Der erste Satz wird ohne einen Breakball zum Tie-Break-Krimi. Thiem vergibt vier Satzbälle, während Isner seinen sechsten nutzt. Im zweiten Satz kann sich der Österreicher revanchieren: Wieder gibt es kein Break, im Tie-Break bleibt Thiem 7:2 obenauf.

Im entscheidenden Match-Tie-Break reicht Isner ein 4:0-Vorsprung nicht, Thiem gewinnt und stellt auf 2:0 für Team Europa.

In der ersten Begegnung setzte sich Marin Cilic (CRO) gegen Frances Tiafoe (USA) mit 7:6,7:6 durch.

Tie-Break-Krimi in Satz eins

Das Match gegen den 2,08 m großen Isner gestaltete sich wie erwartet zu einem sehr vom Aufschlag dominierten Spiel. Und so ging es nicht nur im entscheidenden dritten Durchgang, der beim Laver Cup immer in einem Match-Tiebreak (bis 10) entschieden wird, sondern auch in den ersten beiden Sätzen ins Tiebreak.

Im ersten Satz hatte Thiem, der u.a. von seinen Team-Mitgliedern Roger Federer und Rafael Nadal immer wieder angefeuert wurde, im Tiebreak insgesamt vier Satzbälle. Bei einem davon sprang der Weltranglisten-Leader Nadal auf und schrie: "Einen noch, Domi!". Doch Isner nutzte dann seinerseits seinen siebenten Satzball zum 17:15 nach 60 Minuten.

Thiem steckte aber nicht auf. Er ließ zwar mehrere Breakbälle gegen Isner aus und einmal verwandelte der US-Amerikaner bei 4:5 und eigenem Aufschlag, Vorteil Thiem, mit den Assen 18, 19 und 20 zum 5:5. Im Tiebreak des zweiten Durchgangs war aber Thiem der bessere Spieler.

Satz drei wurde eben im Match-Tiebreak entschieden und Thiem geriet rasch mit 0:4 in Rückstand. Doch der Weltranglisten-Siebente aus Lichtenwörth drehte gegen den ATP-17. aus den USA vor den Augen seines Teamkapitäns Björn Borg dieses Tiebreak und verwertete zum 10:7 seinen zweiten Matchball.

"Das hat mich motiviert"

"Das war aufregend und sehr interessant mit dem Match-Tiebreak im dritten Satz", freute sich Thiem noch auf dem Platz. Auf die Frage, ob es ihm zusätzlich Druck gemacht habe, dass ein Federer und ein Nadal ihm auf der Bank die Daumen gedrückt haben, meinte der zweifache French-Open-Halbfinalist: "Nein, das hat mich motiviert, beide sind zu mir gekommen und haben mir Tipps gegeben", freute sich Thiem.

Schon vor seinem Einsatz hatte der Niederösterreicher von der großen Ehre gesprochen, dass er bei diesem Event dabei sein dürfe. "Ich kann viel lernen von diesen Legenden und es ist wirklich toll, wie motiviert alle sind."

Dominic Thiem gab zu, nervös gewesen zu sein. "Denn hier sind die Spieler auch für ihr Team verantwortlich. Auf der Tour verliert man für sich, aber hier spielt man für das ganze Team Europa und daher war ich irgendwie ein bisschen nervöser als normal", sagte die Nummer 7 im ATP-Ranking.

Zum Modus: Am zweiten Tag (die Aufstellung dafür wird erst Samstagvormittag bekannt) gibt es für jeden Sieg zwei Punkte, am Sonntag für jeden Erfolg drei Punkte. Damit ist auch sichergestellt, dass selbst bei 8:0-Siegen eines Teams an den ersten beiden Tagen der Sieger noch nicht feststeht, denn für den Gesamtsieg braucht ein Team mindestens 13 Punkte. Bei Punktegleichstand gibt es noch ein zusätzliches Entscheidungs-Doppel.

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