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Verband fordert Öffnung der Tennis-Hallen

Melzer und Brunner haben kein Verständnis für aktuelle Lockdown-Situation.

Verband fordert Öffnung der Tennis-Hallen Foto: © GEPA

Die Ankündigung der Bundesregierung, mit Anfang März keine Lockerungen im Indoor-Breitensportbereich anzudenken, trifft die rund 400.000 Hobby-Tennisspieler und Hallenbetreiber in Österreich hart.

"Die aktuelle Sperre der Hallen trifft die österreichische Tennisfamilie sehr. Wir vermissen unseren Sport, dem wir mit so viel Herz verbunden sind", sagt ÖTV-Präsident Magnus Brunner.

"Ich hoffe, dass sich die allgemeine Infektionslage mit der Mutation des Virus so entwickelt, dass wir möglichst bald weitere Öffnungsschritte im Breitensport setzen können. Denn gerade Tennis als kontaktloser Sport ist als relativ sicher einzustufen", sagt Brunner nach den Beratungen der Bundesregierung mit Experten, Landeshauptleuten und den Parlamentsparteien.

In einer Tennishalle bewegen sich pro Platz auf einer Fläche von ca. 600 m² und einem Raumvolumen von ca. 4.800 m³ maximal vier Personen. Das heißt, pro Person stehen 150 m² Fläche und 1.200 m³ Raumvolumen zur Verfügung. Unter Einhaltung aller problemlos erfüllbaren Sicherheitsauflagen (kein Duschen, kein Umziehen, keine Gastro, Mundschutz bis zum Betreten des Platzes) liegt das Ansteckungsrisiko nach den Maßgaben des Coronarechners bei 2 Personen pro Platz im Bereich von 0,2 (geringes Risiko, siehe www.corona-rechner.at).

"Lockdown vermindert körperliche Bewegung"

"In der Gesamtanalyse der Situation muss Sport auch als Gesundheitsfaktor berücksichtigt werden“, fordert Brunner. "Der Lockdown im Sportbereich vermindert die körperliche Bewegung und wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Die Auswirkungen des Lockdowns - insbesondere auf Kinder und Jugendliche - im psychischen und physischen Bereich sind signifikant. Ein Reintesten in einen
sicheren Indoor-Sport wäre als erster Schritt durchaus eine Diskussion wert."

"Hallen auf!", lautet das Credo von ÖTV-Vizepräsident Martin Ohneberg. „Der Tennissport ist ebenso in Gefahr wie die Gesundheit der Kinder. Die Test-Infrastruktur ist endlich flächendeckend aufgebaut. Wird ein negativer Test vorgelegt, muss gespielt werden können. Beim Frisör ist das Reintesten ja auch möglich. Mir kommt fast vor, dass die Tennishallen ausschließlich aus solidarischen Gründen gegenüber allen anderen Indoor-Sportarten, wo gesetzliche Kontaktabstände nicht eingehalten werden können, geschlossen bleiben müssen.“

ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer spricht von einer „Tragik, dass die Hallen bis Ostern zu bleiben“, denn beim Tennis habe es keinen einzigen Cluster gegeben. „Ich sehe die Gefahr nicht. In einem Geschäft müssen einem Menschen 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Und ein Tennisplatz ist doch erheblich größer.“

Was Melzer auch nicht versteht? „Kinder, die in der Früh in der Schule negativ getestet wurden,  dürfen am Nachmittag nicht gegeneinander Tennis spielen. Das ist doch irgendwie absurd. Also: Reintesten - und los gehts!“

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