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Rodionov will zweite Chance gegen Pouille nutzen

Jurij Rodionov steht nach einer kuriosen Geschichte im Hauptfeld der French Open. Er zog sich seinen Gegner selbst.

Rodionov will zweite Chance gegen Pouille nutzen Foto: © GEPA

Der eine hat sich durch die Qualifikationsmühlen gekämpft, der andere rutschte als Lucky Loser nach verlorener dritter Runde noch in den Bewerb.

Fakt ist: Sowohl Sebastian Ofner als auch Jurij Rodionov, die am Sonntag bei den French Open um 11.00 Uhr bzw. 4. Match nach 11.00 Uhr in der ersten French-Open-Runde in Paris spielen, haben sich den Platz im Hauptfeld verdient. Nicht zuletzt deshalb, weil beide im Race 2023 auf Platz 73 bzw. 83 stehen.

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Besonders kurios ist freilich die Geschichte von Rodionov. Der 24-jährige Niederösterreicher hatte sich in der dritten Ausscheidungsrunde gegen Lucas Pouille mit 6:1,5:7,0:6 entnervt auch von einer frenetischen Zuschauermasse beugen müssen.

Rodionov zog sich selbst

"Tatsächlich bin ich derjenige gewesen, der die Qualifikanten und Lucky Loser in die draw gesetzt hat und als ich gesehen habe, dass ich den Pouille gesetzt habe, war es schon eine lustige Situation", erzählte Rodionov, der also quasi die Zulosung der Qualifikanten vorgenommen hat, im Gespräch mit der APA.

"Auf jeden Fall ist es eine zweite Chance und ich freue mich sehr darauf." Er habe sehr viel mitnehmen können aus der erste Partie gegen Pouille. "Es war das erste Mal, das 3.000 Franzosen gegen mich waren und im ganzen Stadion nur zwei Leute für mich. Das war schon einmalig und tough. Ich bin zuversichtlich, dass ich was daraus gelernt habe und das werde ich morgen auch zeigen", sagte Rodionov in Anwesenheit von Günter Bresnik, der den Österreicher in Paris neben Julia Grabher und dem Russen Alexander Schwetschenko betreut.

Rodionov ist bereit und fit

Das Drittrundenmatch habe er "mental weggeschmissen". Nun fühlt er sich "bereit und fit" für mögliche fünf Sätze. Rodionov ist zum zweiten Mal bei einem Major im Hauptbewerb, 2020 hatte er in der ersten Roland-Garros-Runde den Franzosen Jeremy Chardy mit 10:8 in fünf Sets niedergerungen.

Allerdings spielte er damals nicht gegen das Publikum: "Nein, damals war Corona. Wir spielten im Suzanne Lenglen und das Stadion war komplett leer." Die gefinkelten Franzosen haben das Re-Match Pouille-Rodionov wohl nicht umsonst wieder auf Court 14 angesetzt, dort wo Rodionov am Donnerstag verloren hat.

Rodionov sieht sich auf einem guten Weg, vielleicht auch endlich die seit Jahren fälligen Top 100 zu knacken. "Ich bin im Race um Rang 80 (83. Anm.) und habe die Gras-Saison noch vor mir, die ich letztes Jahr nicht performen konnte."

Bresnik kümmert sich um Tennis-Ass

Mit Touring-Coach Gary Muller ist er nicht mehr hier, weil der Südafrikaner eine Rückkehr nach Kanada anstrebt. Darum kümmert sich also Bresnik, mit dem Rodionov aber regelmäßig in der Südstadt trainiert, in Paris auch um ihn.

Sebastian Ofner, der gleich um 11.00 Uhr gegen den US-Amerikaner Maxime Cressy in sein drittes Major startet, ist im Race to Turin 73. Und damit derzeit bester Österreicher. "Ich traue mir zu, hier ein, zwei Runden zu gewinnen", meinte Ofner selbstbewusst.

Dieses Kunststück war im 2017 völlig überraschend aus der Qualifikation heraus in Wimbledon gelungen, als er erst in der dritten Runde ausschied. Übrigens damals ebenso gegen den Deutschen Alexander Zverev wie vor einem Jahr hier bei den French Open in der ersten Runde. Vor dem Weltranglisten-42. Cressy muss sich Ofner nicht fürchten: Er hat bei allen vier Sandplatz-Turnieren diese Saison jeweils in Runde eins verloren.

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