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French Open: Ärger wegen verkaufter Frauen-Tickets

Die Tunesierin Ons Jabeur beschwert sich über das geringe Interesse am Frauentennis in Roland Garros.

French Open: Ärger wegen verkaufter Frauen-Tickets Foto: © getty

Ons Jabeur, aktuelle Nummer sieben der Tennis-Frauen, ist sauer auf Fans, die ihre Night-Session-Tickets bei den French Open wiederverkaufen wollen, weil ein Frauenmatch angesetzt wurde.

Die Tunesierin meint, dass Zuschauer nicht einfach annehmen sollten, dass Frauen-Partien "lausig" sind. Die Wimbledon- und US-Open-Finalistin 2022 verlangt, dass man den Frauen im vollen Stadion eine Chance geben solle.

An den ersten sieben Turniertagen der diesjährigen Roland-Garros-Auflage hatten nur Männer die seit wenigen Jahren auch in Paris eingeführte Night Session bestritten. Für Sonntagabend dürfen mit Aryna Sabalenka (BLR-2) gegen Sloane Stephens (USA) erstmals Frauen zur Spätschicht (nicht vor 20.15 Uhr) antreten.

Jabeur will keine Vorverurteilung

"Es ist Zeit, diese Sicht zu ändern", ärgert sich Jabeur, die selbst auch schon im Achtelfinale steht. "Wie könnt ihr Frauen-Matches verurteilen, wenn ihr sie nicht anseht?" Frauen würden trainieren, außerordentliche Matches spielen und Frauen würden viele Opfer bringen, die Männer auf der Tour nicht bringen müssten.

Jabeur meint, es sei höchste Zeit gewesen, dass nun endlich auch ein Frauen-Match angesetzt wurde und hinterfragt, warum nicht überhaupt zwei Abendmatches angesetzt würden wie auch bei anderen Majors. "Ich habe in Australien sehr spät gespielt und auch bei den US Open. Es ist nicht unbedingt eine gute Sache, aber es gibt zumindest zwei Matches."

Die Argumentation ist verständlich. Aber auch andere Argumente haben etwas für sich: Ein Abendticket kostet freilich gleich viel, egal ob es ein "best of five"-Match der Männer oder eine "best of three"-Partie der Frauen ist. Passiert dann so etwas wie der Sieg der topgesetzten Polin Iga Swiatek am Samstag über die Chinesin Wang Xinyu, wäre der Unmut der Fans wohl groß. Swiatek hatte für das 6:0,6:0 nur 51 Minuten gebraucht.

Auch Zverev kritisiert Night Sessions

Der deutsche Star Alexander Zverev sieht die Night Session aus anderem Gesichtspunkt kritisch. "Wenn wir fünf Sätze spielen, kann das auch bis zwei Uhr morgens gehen", sagt der Olympiasieger nach dem Achtelfinaleinzug am frühen Sonntagmorgen in Paris.

"Das ist irgendwo dann nicht mehr so gesund für den Spieler, der das Match gewinnt und dann am nächsten Tag wie jetzt auch wieder spielen muss." Grundsätzlich möge er die sogenannten Night Sessions, betont er, aber für den Körper sei es angenehmer, um 23 Uhr schlafen zu gehen.

"Ich bin der Meinung, dass man in den Night Sessions eher die Frauen spielen lassen kann, weil die ein Maximum von drei Sätzen spielen", sagt Zverev kurz vor halb zwei Uhr früh und unterstützte damit auch Jabeur.

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