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Stadthalle: Zuschauer-Limit "eine Provokation"

Für Turnier-Direktor Herwig Straka ist die Nichtverhältnismäßigkeit zu Hallengröße "nicht nachvollziehbar":

Stadthalle: Zuschauer-Limit Foto: © GEPA

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Die Organisation von Sport- und Kultur-Events ist in Zeiten der Coronavirus-Pandemie und angesichts erneut steigender Fallzahlen eine enorme Herausforderung.

Ein Lied davon singen kann auch Herwig Straka, der die jährlich höchstdotierte Sportveranstaltung Österreichs in der Wiener Stadthalle vor nun nur noch tausend Zuschauern austragen darf.

Schon jetzt steht fest, Straka wird im Gegensatz zum so erfolgreichen Vorjahr, 2020 "tiefrote Zahlen" schreiben. "Ohne Zuschauer wäre es definitiv günstiger als mit den 1.000 jetzt", erklärt Straka, sieht dies aber auch als Anlage für die Zukunft.

"Stimmung in der Halle zu haben, ist für die Sponsoren, die Zuschauer und vor allem auch für die Spieler viel wert und ich nutze das Turnier auch als Investition für die Spieler. Djokovic soll sich vorstellen können, wie sich das anfühlt, wenn die Halle voll ist", denkt Straka auch an seinen absoluten Superstar in diesem Jahr. "Ich hoffe, dass das bei ihm so rüberkommt und er dann nicht das letzte Mal in Wien war."

So herausfordernd es auch ist, wegen der ständigen neuen Anforderungen durch die Regierung ein Event in der Coronakrise auszutragen, Straka hat nur mit einer Maßnahme ein Problem. "Außer einer Regelung habe ich sonst nie etwas hinterfragt und habe es immer akzeptiert. Die Nichtverhältnismäßigkeit zur Hallengröße, das ist für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar, das ist eine Provokation. Bei kleineren Hallen macht es natürlich einen Unterschied, ob 1.500 oder 1.000 drinnen sind, aber in der Stadthalle nicht."

Die nun erwartete Gesamt-Zuschaueranzahl pro Tag, dank zweier Sessions, ist nun 1.500. Rund 500 VIP's mit Ganztagestickets und je rund 500 in den Sessions.

Gastronomie-Angebot möglich

Die Tennis-Stars befinden sich in einer streng überwachten "Bubble".

Die vom Steirer vor allem wegen der Größe der Stadthalle für sein Event nicht nachvollziehbare, weitere Reduktion der Zuschauerzahl von 1.500 auf 1.000 pro Session wurde bestätigt. "Was Gott sei Dank ein bisschen aufgelockert wurde und auch Sinn macht, ist die Gastronomie. Veranstaltungen, die lange dauern, wie eben auch unser Turnier, wird es jetzt doch ermöglicht, Speisen und Getränke anzubieten."

Auch der VIP-Bereich ist im Gegensatz zu anderen Schauplätzen für das Erste Bank Open gesichert. Warum das? "Wir haben ja eine unterschiedliche Situation zu Stadien, wo der VIP-Bereich im Stadion inkludiert ist. Bei uns ist der VIP-Bereich eine eigene Halle und wird als eigene Veranstaltung behandelt. Es ist wie ein Restaurant eigentlich."

Allerdings wird es kein Buffet, sondern Service geben. Es wird alles getan, um ein Anstellen zu vermeiden, Gesundheit und Sicherheit der Zuschauer steht ganz oben.

Die Flexibilität, die Veranstaltern abverlangt wird, ist enorm. "Gestern wurde in der Gastronomie alles abgebaut, es sind alle heimgefahren, heute können alle wieder retour. Am Montag ist ein Feiertag, du musst Ware einkaufen - darüber macht sich ja niemand ein Bild."

Erst im Laufe des Freitag wurde festgelegt, wie genau die Gastronomen ihre Ware an die Zuschauer bringen, ob mit Bauchladen oder einem anderen System. Fix ist nur: jede Form einer Schlangenbildung wird vermieden werden.

Sonst verpönt, wird es sogar ermöglicht werden, dass man eigene Getränke und Essen mitnimmt. Allerdings dürfen Trinkflaschen und Dosen aus Sicherheitsgründen nicht in die Halle, müssten also beim Eingang umgefüllt werden. "Wir adaptieren seit Monaten wöchentlich unsere Pläne und diesmal sogar täglich", so Straka.

Tickets für Quali notwendig

Die Preise wurden nicht erhöht. Neu ist lediglich, dass man für die sonst freie Qualifikation am Samstag und Sonntag (nur für diese gibt es noch Restkarten) bezahlen muss. Da geht es aber weniger um das Geld, so Straka. "Es hat den Hintergrund, dass man nur so registrieren kann und nummerierte Sitzplätze vergeben kann."

Neu ist dieses Jahr die TV-Coverage in Österreich mit Hostbroadcaster ServusTV und dem ORF. Es ist laut Straka eine langjährige Vereinbarung. Da ging es Straka nicht darum "maximal Geld rauszuholen, sondern die beste Coverage haben. Der ORF hat das Turnier in guten und schlechten Zeiten begleitet, Servus ist extrem aktiv."

ServusTV kommt mit nicht weniger als 21 Kameras in die Stadthalle, auch mit der "Spidercam" für Kamerafahrten auf dem Platz. ServusTV liefert auch die Bilder für den ORF.

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