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Medvedev souverän im Halbfinale von Wien

Auch Jannik Sinner kann dem Russen nicht wirklich Paroli bieten. Stark präsentiert sich zudem Grigor Dimitrov.

Medvedev souverän im Halbfinale von Wien Foto: © GEPA

Der topgesetzte Daniil Medvedev hat am Freitag souverän das Halbfinale des ATP-500-Tennisturniers in der Wiener Stadthalle erreicht.

Der Russe besiegte den als Nummer sechs gesetzten Südtiroler Jannik Sinner im Viertelfinale in 91 Minuten 6:4,6:2 und ist im Turnierverlauf weiter ohne Break gegen sich.

Um den Finaleinzug geht es für den Weltranglistenvierten am Samstag (14.00 Uhr) gegen Grigor Dimitrow. Der Bulgare gewann gegen den US-Amerikaner Marcos Giron 6:3,4:6,6:3.

Medvedev hatte sich im Achtelfinale gegen die heimische Hoffnung Dominic Thiem in zwei Sätzen durchgesetzt und knüpfte daran gegen Sinner an. Gleich zum Auftakt nahm er dem 21-Jährigen den Aufschlag ab, im zweiten Satz war das Break zum 2:1 vorentscheidend. Denn als Rückschläger scheint diese Woche gegen Medvedev kein Kraut gewachsen, nur gegen Thiem ließ der 26-Jährige einen Breakball zu. Der im Turnierverlauf etwas von einer Knöchelblessur geplagte Sinner beging aber auch zu viele Eigenfehler und liegt im Head-to-Head nun 0:4 zurück.

Vaterschaft macht Medvedev glücklich

Erst vor kurzem war Medvedev Vater geworden und das habe auch indirekt Auswirkung auf seine wieder bessere Form, wie er meinte: "Je glücklicher du im Leben bist, desto leichter fällt es dir auf dem Court. Ich bin derzeit glücklich in meinem Leben, daher bin ich es auch auf dem Platz." Dazu komme, dass er mit seinem Coach (Gilles Cervara, Anm.) an seinem im Sommer schwächeren Aufschlag erfolgreich gearbeitet habe. "Das Service ist der wahrscheinlich wichtigste Schlag im Tennis. Das ist einer meiner Waffen, und ich habe in Astana wie auch hier bis jetzt gut serviert."

In Kasachstan hat Medvedev Anfang Oktober wieder zur Form gefunden und das Halbfinale erreicht, und nun auch bei der Erste Bank Open. "Ich weiß wieder, dass ich bei den größten Turnieren gegen die besten Spieler gewinnen kann. Es kommen hier noch zwei wichtige Matches und dann auch noch zwei wichtige Turniere. Ich hoffe, dass ich da so weitermachen kann." Nächste Woche geht es für Medvedev zum Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy und letztlich hat er auch die ATP Finals in Turin im Plan. Für das Saisonfinalturnier ist er allerdings noch nicht qualifiziert.

Denn erst einen Turniersieg hat Medvedev heuer zu Buche stehen, Anfang August in Los Cabos in Mexiko. In Wien war er davor nur 2020 angetreten und da im Viertelfinale ausgeschieden. Sinner war einer von nur zwei Viertelfinalisten mit Semifinalerfahrung in Wien, und zwar aus dem Vorjahr. Der andere ist Daniel Evans, der Brite stand vor zwei Jahren in der Vorschlussrunde. Er trifft im letzten Viertelfinale des Tages auf den Kanadier Denis Shapovalov. Der Sieger spielt gegen den Polen Hubert Hurkacz (Nr. 5) oder den Kroaten Borna Coric.

Aufwärtstrend bei Dimitrov

Ein Semifinalneuling bei der Erste Bank Open ist demnach auch Dimitrov. Der 31-Jährige legte nach seinem Vortagessieg über den Russen Andrej Rublew (3) gegen Giron nach, führt im direkten Vergleich mit dem 29-Jährigen nun 2:1. Nach recht souverän gestaltetem ersten Satz legte Letzterer im zweiten Durchgang zu, im dritten Satz schien der Ausgang offen. Nach Abwenden eines Breaks nach einem 0:40-Rückstand schlug Dimitrovletztlich zum 5:4 zu und servierte nach 1:58 Stunden aus.

Dimitrovhatte seit der zweiten August-Woche bis Wien nur ein Match gewonnen, nun läuft es wieder. "Mir sind heute einige Sachen gelungen, die mir in den vergangenen Wochen nicht gelungen sind", sagte er ServusTV.

Dimitrovsteht heuer auf der Tour zum dritten Mal in einem Halbfinale, er ist aber noch ohne Finalteilnahme. Im Head-to-Head liegt der Weltranglisten-32. mit 2:3 gegen Medwedew zurück. Der ist gewarnt: "Grigor kann großartig spielen. Er hat gegen mich in Indian Wells (2021, Anm.) unglaublich gespielt. Ich habe verloren, obwohl ich nicht viel falsch gemacht habe."

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