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Thiem: "Werde wohl nie ein guter Doppelspieler"

ÖTV-Kapitän Stefan Koubek stärkt seiner Nummer eins den Rücken.

Thiem: Foto: © GEPA

Nach der Doppel-Niederlage im Davis-Cup-Duell gegen Rumänien wurden am Samstag naturgemäß wieder einmal Stimmen laut, die die Aufstellung von Dominic Thiem in Frage stellten.

Warum, so lautete die Frage einiger User, setzt ÖTV-Kapitän Stefan Koubek nicht lieber auf zwei Doppel-Spezialisten, um Thiem für die Einzel zu schonen und auch im Doppel konkurrenzfähiger zu sein?

„Dominic braucht man nicht entlasten, weil der so fit ist, dass das kein Problem ist“, erklärt Koubek, um im Anschluss auch auf die Gefahren der vorgeschlagenen Variante von zwei Einzel- und zwei Doppelspielern hinzuweisen.



Zwei Doppelspieler zu großes Risiko?

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man mit zwei Doppelspielern schnell einmal in der Bredouille ist, wenn einer der beiden Einzelspieler ausfällt. Das ist immer ein Risiko“, führt der Kärntner aus.

Als bestes Beispiel dient der Länderkampf vor vier Jahren in Groningen gegen die Niederlande, als Andreas Haider-Maurer noch vor seinem ersten Einsatz krankheitsbedingt ausfiel und Doppel-Spezialist Oliver Marach einspringen musste und in Folge chancenlos war.

„Das Doppel war gegen Rumänien sicherlich der am schwierigsten zu holende Punkt“, so Koubek. „In den Einzelmatches sind wir aber Favoriten. Da habe ich dann lieber drei Einzelspieler. Denn falls einem etwas passiert, kann ich immer noch vier Punkte im Einzel holen und im Doppel nur einen.“

Kein Jürgen Melzer in Sicht

Im Idealfall wäre natürlich einer ein seltener Allrounder: „Am liebsten hätte ich natürlich einen im Team, der beides gut spielen kann wie Jürgen Melzer.“

Thiem hat allerdings nicht vor, einen derartigen Spagat zu probieren: „Auf der Tour spiele ich immer seltener und nur zu Trainingszwecken. Das wird sicherlich so bleiben. Das Einzel hat für mich absolute Priorität.“

Thiem kennt seine Doppel-Schwächen

„Ich will aber natürlich gut Doppel spielen und im Davis Cup ist der Siegeswille auch voll da“, sagt der Weltranglisten-Siebente, der sich seiner Schwächen im Doppel-Spiel durchaus bewusst ist.

„Wenn man neun Erstrunden-Niederlagen in Folge hat, sieht man auch irgendwann ein, dass man es nicht besser kann. Ich spiele natürlich super Einzel, aber dadurch spiele ich auch im Doppel zu viel Einzel. Vorne am Netz orientiere ich mich beispielsweise zurück und nicht nach vorne. Ich stehe auch auf falschen Positionen. Die Hoffnung, dass ich noch ein ganz guter Doppelspieler werde, gebe ich schön langsam auf.“

Trotzdem ist Thiem für Koubek auch in Zukunft eine mehr als wahrscheinliche Doppel-Option für die Zukunft. „Ich bin auch immer noch der Meinung, dass Dominic und Philipp gut zusammen spielen können. Das ist auch definitiv beim nächsten Davis Cup wieder eine Option.“

Und Partner Oswald hat die Hoffnung auf eine erfolgreiche Doppel-Zukunft mit Thiem ebenfalls noch nicht aufgegeben. „So schlecht ist er auch wieder nicht. Das kriegen wir schon hin! Er ist ja noch jung!“, meint der Vorarlberger mit einem Augenzwinkern.

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