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Melzer: "Es ist alles nach Plan verlaufen"

Auch Kapitän Jürgen Melzer liebt es, wenn sein Plan funktioniert.

Melzer: Foto: © GEPA

Österreichs Davis-Cup-Mannschaft hat an diesem Wochenende den Pflichtsieg gegen Pakistan souverän eingefahren. Ohne Satzverlust feierte das ÖTV-Team in Tulln an der Donau einen souveränen 4:0-Erfolg.

"Es ist alles nach Plan verlaufen", bilanzierte ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer am Samstag dementsprechend zufrieden.

"Die Burschen haben bewiesen, dass sie eine Klasse besser sind. Es ist immer schwierig, so etwas am Ende auch einzufahren."

Während die pakistanischen Einzel-Spieler über kein ATP-Ranking verfügten, war mit Aisam-Ul-Haq Qureshi zumindest im Doppel ein prominenter Spieler im gegnerischen Team zu finden. Der mittlerweile 42-Jährige gewann in seiner Karriere 18 ATP-Ttitel und schien schon einmal auf Platz acht der Doppel-Weltrangliste auf.

Doppel-Duo Erler/Miedler überzeugen auch im Davis Cup

Umso bemerkenswerter war dementsprechend der glatte 6:3, 6:3-Erfolg des Doppel-Duos Alexander Erler/Lucas Miedler über Qureshi/Khan zu bewerten, dank dem der Länderkampf mit 3:0 vorzeitig entschieden werden konnte.

"Alex hat fulminant begonnen, hat fast jeden Return gemacht. Lucas hatte am Anfang Probleme, hat dann auch viel richtig gemacht. Am Ende auf jeden Fall ein verdienter Sieg. Man hat aber auch gesehen, dass Qureshi/Khan sehr gefährlich sind. Die hatten bei ihren Aufschlagspielen wenig Probleme."

"Qureshi ist ein sehr gefährlicher Doppelspieler mit viel Erfahrung. Die beiden haben auch schon im Davis Cup das eine oder andere Team geschlagen", so Melzer, der seine beiden Schützlinge mit einigen hilfreichen Tipps versorgen konnte, da er selbst in seiner aktiven Zeit einige Male mit Qureshi am Platz stand - sowohl als Partner als auch als Gegner.

Miedler bestätigt: "Wir haben von Jürgen einen Plan bekommen, weil er Qureshi sehr gut kennt. Wir haben aber schon gewusst, dass die uns erst einmal schlagen müssen, wenn wir unser Spiel durchziehen können."

Was die beiden Österreicher, die zuletzt in Como und Tulln zwei Challenger-Titel in Folge holen konnten, auch souverän erledigten. "Die Jungs haben alles richtig gemacht und sind verdient als Sieger vom Platz gegangen", lobte der Niederösterreicher, der sich damit über den ersten Sieg im zweiten Länderkampf seiner Amtszeit freuen durfte.

Klassenerhalt in Weltgruppe I "extrem wichtig"

Das Debüt im März ging bekanntlich in Südkorea mit 1:3 verloren, mit dem Erfolg über Pakistan wurde der Klassenerhalt in der Weltgruppe I sichergestellt, womit man im kommenden Februar wieder die Qualifikation für das große Final-Turnier bestreiten darf.

Das freut auch ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, für den es wie bei Melzer der zweite Davis Cup war: "Es ist natürlich super, wenn man ein Heimspiel hat und es dann auch noch gewinnt. Ich glaube, wir hatten eine sehr, sehr gute  Stimmung. Wir freuen uns, dass wir hier in Tulln sein durften. Ich war auch in Südkorea mit, jetzt war es das erste Heimspiel als Präsident und der erste Davis-Cup-Sieg – da kann man sich nicht mehr wünschen."

ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda: "Ich freue mich wahnsinnig, dass das junge Team um Jürgen Melzer das, was sich jeder erwartet hat, auch bestätigt hat, sogar ohne Satzverlust – das ist ja nicht immer so einfach."

"Für mich und den ganzen Verband ist es extrem wichtig dass wir in der Weltgruppe bleiben. Jetzt schauen wir mal und hoffen, dass wir uns im Frühjahr für das Finalturnier qualifizieren", so Melzer.

Kommender Gegner wird erst im November ausgelost

Wer der kommende Gegner des ÖTV-Teams sein wird, steht noch nicht fest. Dieser wird erst bei der Auslosung im November ermittelt - nach den Gruppenspielen des Final-Turniers. Melzer ist zuversichtlich, dass dann auch wieder Dominic Thiem mit von der Partie sein wird: "Warten wir mal die Auslosung ab, aber ich glaube schon, dass er spielen will."

Ob mit oder ohne Thiem: Melzer ist zuversichtlich, gegen jeden möglichen Gegner ein schlagkräftiges Team aufstellen zu können.

"Im Endeffekt musst du für die ganze Woche eine homogene Truppe beisammen haben. Das hat aber schon vor meiner Ära immer super funktioniert. Da hat es niemals irgendwas gegeben. Die Truppe ist schon sehr lange eine echte Einheit und funktioniert einfach. Welchen Gegner wir auch bekommen werden...ich habe dann hoffentlich die Qual der Wahl und kann mich für die Besten entscheiden."

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