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Melzer traut Novak und Rodionov noch einiges zu

Beide hätten "ihren Zenit bei Weitem noch nicht erreicht".

Melzer traut Novak und Rodionov noch einiges zu Foto: © GEPA

Mit den Niederlagen gegen Serbien und Deutschland verpasste Österreichs Davis-Cup-Team am Wochenende bei den Finals in Innsbruck den Sprung ins Viertelfinale.

Damit bleibt dem ÖTV-Team nur mehr die Konzentration auf das kommende Jahr. Im März kämpft Österreich aller Voraussicht nach in der Qualifikation um die erneute Teilnahme an den Finals. Der Gegner wird am Sonntag ausgelost.

Die Veranstalter haben zwar zwei Wild Cards zur Verfügung, diese Variante erscheint ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" aber als unrealistisch: "Die Chancen sind bei dieser Konkurrenz nicht allzu groß. Frankreich, Australien und Spanien sind ebenfalls in der Gruppenphase ausgeschieden und haben sich wie wir auch um eine Wild Card für 2022 beworben."

Sollte Österreich den Sprung zu den Finals schaffen, könnte sich der ÖTV durchaus vorstellen, sich erneut für die Rolle als Gastgeber des Finalturniers zu bewerben. "Das hängt allerdings davon ab, ob das gesamte Turnier schon nächstes Jahr, wie offenbar angedacht, in Abu Dhabi stattfinden wird", so Melzer. "Dann gibt es wohl keine anderen Schauplätze mehr neben dem Hauptspielort."

Final-Turnier 2022 in Abu Dhabi?

Wobei der 40-jährige Niederösterreicher aber skeptisch ist, ob dieses Vorhaben wirklich umgesetzt wird. Denn schließlich würde in Abu Dhabi die Gastgebernation fehlen - ein wichtiger Bestandteil, um die klassische Davis-Cup-Stimmung erzeugen zu können.

"In Madrid werden sie es jetzt diese Woche hautnah erleben, wie die Stimmung ist, nämlich nicht vorhanden, wenn die Gastgebernation nicht dabei ist. Vielleicht überlegen sie es sich dann noch mal. Jedenfalls werden wir, wenn sich die Möglichkeit bietet, alles versuchen, um wieder Gastgeber zu sein."

Melzer traut Novak und Rodionov noch einiges zu

Sollte der in den vergangenen Monaten wegen einer Handgelenksverletzung ausgefallene Dominic Thiem im kommenden Jahr wieder zu alter Form finden können, sollte auch die sportliche Qualifikation auf jeden Fall wieder machbar sein. Wobei es für Melzer noch zu früh ist, um über eine mögliche Teilnahme Thiems im März in der Qualifikation zu spekulieren. "Er muss jetzt erst einmal schauen, ob das Handgelenk hält und wie sein Comeback verläuft. Ich weiß aber auch, dass er gern Davis Cup spielt."

Gemeinsam mit Dennis Novak und Juri Rodionov stünde dem heimischen Tennis auf jeden Fall ein schlagkräftiges Team zur Verfügung, das laut Melzer auch "bei Weitem nicht seinen Zenit erreicht" hat. "Dennis und Jurij haben im Davis Cup gezeigt, was sie können. Wenn sie immer so spielen würden wie diese Woche, dann wären sie viel weiter vorne in der Weltrangliste."

Hinzu kommt Gerald Melzer, der nach seiner zweijährigen Pause wegen einer Sprunggelenksverletzung ein beeindruckendes Comeback feiern konnte und dem Bruder Jürgen zutraut, wieder dorthin zu kommen, wo er schon einmal war (ATP 68).

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