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Koubek nominiert ÖTV-Team gegen Chile

Foto: © GEPA

ÖTV-Kapitän Stefan Koubek gibt am Dienstag sein Team für das Davis-Cup-Weltgruppen-Duell gegen Chile am 1. und 2. Februar in Salzburg bekannt.

Der 42-jährige Kärntner nominiert  Dominic Thiem (ATP-8), Dennis Novak (ATP-141), Oliver Marach (ATP-Doppel 4), Philipp Oswald (ATP-Doppel 61) und Davis-Cup-Rekordmann Jürgen Melzer, der bei seiner 36. Einberufung zum 76. Einsatz für Österreich kommen könnte.

Für das ÖTV-Team geht es um die Qualifikation für das Weltgruppen-Finalturnier im November in Madrid.

In der SalzburgArena wird auf Sand gespielt, die Tribünen bieten Platz für 4574 Zuschauer, die Halle ist ausverkauft. Am ersten Tag stehen ab 15 Uhr zwei Singles auf dem Programm, am Samstag wird um 13 Uhr mit dem Doppel gestartet, danach sind zwei weitere Einzel vorgesehen. Der Modus: Zwei Gewinnsätze.

Im direkten Duell führt Chile 3:0, zuletzt unterlag Rotweißrot 2009 in Südamerika 2:3. In der entscheidenden Partie siegte Nicolas Massu gegen Stefan Koubek 3:1, heute führen beide ihre Länder als Kapitän an.

Die Chilenen werden mit folgenden Spielern anreisen: Nicolas Jarry (ATP-45), Christian Garin (ATP-89), Marcelo Tomas Barrios (ATP-331), Julio Peralta (ATP-Doppel 41) und Hans Podlipnik (ATP-Doppel 75).

"Chancen stehen ausgeglichen"

„Die Chancen stehen ausgeglichen. Mit dem Heimvorteil sind wir leicht im Plus“, sagt Stefan Koubek, der die Chilenen auf keinen Fall unterschätzen möchte. „Beide Einzelspieler sind im Aufsteigen, Jarry hat Thiem schon geschlagen. Wir wissen, was auf uns zukommt.“

Hinter der Nominierung Thiems war nach der Aufgabe wegen gesundheitlicher Probleme in Australien ein Fragezeichen gestanden. „Günter Bresnik hat das Okay gegeben, ihn aufzustellen“, sagt Koubek, „also gehe ich davon aus, dass er auf dem Weg der Besserung und ready für den Daviscup ist. Einen Top-Ten-Spieler am Start zu haben, kann natürlich den Unterschied ausmachen.“

Dennis Novak, der in Russland und gegen Australien großartig aufgespielt hatte, ist der zweite Fixstarter im Einzel. Zuletzt schied der 25-jährige allerdings in der ersten Quali-Runde für die Australian Open aus. „Dennis ist im Daviscup immer top motiviert, das hat er jetzt schon mehrmals bewiesen.“

Entwarnung von Marach

Entwarnung gab es von Oliver Marach. Die Nummer 4 der Doppel-Weltrangliste war im Mixed-Bewerb der Australian Open umgeknickt und musste vorzeitig die Heimreise antreten. Nach einem MRI war klar: Der 38-jährige Steirer wird zum Team stoßen können. Wie auch der Vorarlberger Doppel-Spezialist Philipp Oswald, der statt des verletzten Alexander Peya einberufen wurde. „Ich habe Ossi immer auf der Liste“, sagt Koubek, „er ist ein super Typ und bringt gute Stimmung in die Mannschaft.“

Der fünfte im Bunde ist der Mister Daviscup schlechthin: Jürgen Melzer hat sein Land schon 35 Mal vertreten, auch in Chile. 2009 unterlag der 37-Jährige erst Massu, ehe er mit Julian Knowle das Doppel gewann und Capdeville schlug. Eigentlich hat die ehemalige Nummer 8 der ATP-Welt die Einzel-Karriere bereits beendet, im Doppel hat Melzer den Weg nach oben angetreten, am Sonntag musste er sich beim Challenger in Koblenz erst im Finale geschlagen geben.

„Jürgen ist im Daviscup mit extrem viel Herz dabei“, sagt Koubek, „er hat immer alles gegeben, steht bis zum bitteren Ende am Platz.“ Im Deutsch-Wagramer sieht Koubek den idealen Joker. „Sollte ich kurzfristig tauschen müssen, ob im Einzel oder Doppel, gibt es keinen geeigneteren Mann. Er kennt durch seine Erfahrung alle Situationen, kann mit jeder am besten umgehen. Entgegen käme ihm natürlich, dass nur best of three gespielt wird.“

Koubek hat die Möglichkeit, bis eine Stunde vor der Auslosung (31. Jänner, 11 Uhr) zwei Akteure auszutauschen. Erster Kandidat für den Fall der Fälle ist Jurij Rodionov (ATP-207). Der 19-jährige Niederösterreicher würde kurzfristig anreisen. „Er hat sich bereit erklärt, einzuspringen“, sagt Koubek, „er würde sich freuen, ist voll motiviert und strotzt nur so vor Tatendrang. Schön, wenn man so einen Burschen in der Hinterhand hat.“ Gerald Melzer, seit 2014 fixer Bestandteil des Teams, stellt sich diesmal als Sparringpartner in den Dienst der Mannschaft.

ÖTV-Präsident mit Vorfreude

ÖTV-Präsident Werner Klausner blickt dem Event in seinem sportbegeisterten Heimatbundesland mit Vorfreude entgegen. „Die SalzburgArena ist seit Wochen ausverkauft. Die Fans werden unsere Nationalmannschaft anfeuern und hoffentlich zum Sieg pushen. Mit zwei Top-Ten-Spielern in unseren Reihen ist es nicht vermessen, die Teilnahme am Weltgruppen-Finalturnier als Ziel ins Auge zu fassen. Wobei wir nicht den Fehler machen werden, die Chilenen zu unterschätzen.“

Auch ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda freut sich auf das Heimspiel vor ausverkauftem Haus. „Das Telefon ist heiß gelaufen, jeder wollte Tickets haben, so einen Run gab es selten zuvor. Daran sieht man die Wertigkeit der Weltgruppe. Wir werden in Salzburg ein Tennis-Fest feiern und Werbung für unseren Sport machen.“

Textquelle: © LAOLA1.at