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Paszek eröffnet Länderkampf gegen Lettland

Die Vorarlbergerin beginnt in Schwechat gegen einen Top-Star.

Paszek eröffnet Länderkampf gegen Lettland Foto: © GEPA

Österreichs Tennis-Frauen treten mit Sinja Kraus und etwas überraschend Tamira Paszek im Einzel des Billie Jean King-Cups gegen Lettland an.

Die ÖTV-Equipe spielt im Play-off am Freitag (12.45 Uhr) und Samstag (11.00/jeweils live ORF Sport +) im Multiversum in Schwechat um einen Platz in der Qualifikationsrunde 2023.

Paszek eröffnet am Freitag als Außenseiterin gegen die Weltranglisten-18. Jelena Ostapenko. Danach spielt Kraus gegen Daniela Vismane (WTA-266.).

Erstes ÖTV-Heimspiel seit 14 Jahren

Das ÖTV-Team spielt erstmals seit 14 Jahren im mittlerweile Billie Jean King-Cup genannten Mannschaftsbewerb (früher Fed Cup) wieder vor eigenem Publikum.

Das ÖTV-Team ist ohne Top-100-Spielerin Julia Grabher, die es bevorzugte, auf der WTA Tour nach Punkten zu jagen, klarer Außenseiter. Dennoch gibt es für die Equipe von Kapitänin Marion Maruska nur das Ziel Heimsieg und damit ein Platz in der Qualifikationsrunde 2023.

Paszek erstmals seit 2017 wieder im Einzel-Einsatz

Für die 31-jährige Paszek ist es eine Rückkehr: Zwar war sie öfters nominiert, doch im Einzel spielt sie erstmals seit 2017 wieder für Österreich. Und dann mit Ostapenko gleich gegen eine ehemalige Grand-Slam-Siegerin. "Irgendwo gewohnte alte Voraussetzungen, aber doch neu nach so vielen Jahren. Ein superschönes Gefühl, generell für Österreich zu spielen. Die letzte Erinnerung an die beiden Fed Cups in Dornbirn waren Gänsehautmomente", freute sich Paszek.

Die Vorarlbergerin ist guter Dinge. "Ich fühle mich gut, bin fit und freue mich zu spielen", sagte die ehemalige Nummer 26 der Welt, die nach vielen Rückschlägen auf Platz 492 zu finden ist. "Ich würde lügen, wenn ich nicht oft davor gestanden wäre, dass ich das Handtuch werfe", gestand Paszek. Sie hat ihr großes Ziel, wieder bei den großen Turnieren wie auch Grand Slams antreten zu dürfen, noch nicht abgeschrieben.

Für die 20-jährige Sinja Kraus ist es ihr insgesamt zehnter Billie Jean King-Cup für Österreich. Erstmals tritt sie als Nummer 1 für Rot-Weiß-Rot an. Aktuell ist sie Nummer 197 im WTA-Ranking. Gegen Vismane hat sie vor vier Jahren schon einmal gespielt und als 16-Jährige 6:7,1:6 verloren.

"Ich freu mich riesig, im Team dabei zu sein und an Position eins spielen zu dürfen. Das ist etwas sehr Besonderes, vor allem als Küken im Team", meinte die gebürtige Wienerin Kraus. Sie bedauerte auch, dass Grabher nicht dabei ist. "Es ist sehr schade, weil sie am Anfang gemeint hat, dass sie gerne dabei sein würde, aber sie hat halt so eine gute Entwicklung hingelegt und möchte ihre gute Form ausnutzen, was ich auch verstehen kann."

Paszek erhielt Vorzug gegenüber Haas

Für ÖTV-Kapitänin Maruska war die Entscheidung gegen Barbara Haas eine Entscheidung für Paszek. "Tamira hat in den letzten Wochen einfach sehr gut gespielt und der Belag hier kommt ihr auch sehr entgegen", begründete die Ex-Spielerin die Aufstellung.

Österreich stand noch nie in der Qualifikationsrunde, die es erst seit einigen Jahren in dieser Form gibt. Erstmals seit 2008, als die ÖTV-Frauen in der damaligen Weltgruppe II zwei Länderkämpfe verloren hatten, hat die ÖTV-Equipe überhaupt wieder die Chance, ins höchste Level dieses Traditionsbewerbs vorzustoßen.

Für Ostapenko, die French-Open-Siegerin von 2017, war die Anreise unmittelbar nach den WTA Finals in Texas, wo sie im Doppel am Start war, eine große Strapaze. Daher ist sie auch erst am Mittwoch eingetroffen und hatte bis Donnerstagmittag noch nicht trainiert. "Das Timing ist wirklich verrückt. Aber ich liebe es immer, den Billie Jean King Cup zu spielen und meinem Team zu helfen, auch wenn ich so weit reisen muss."

Ein interessantes Detail wurde vom lettischen Team bekannt: seit rund einem Monat gibt es einen neuen Präsidenten des Tennisverbandes namens Ernests Gulbis. Der 34-Jährige ist immer noch auf der Tour unterwegs, war lange Zeit auch ein Schützling von Günter Bresnik und ist vielleicht weltweit der einzige "playing president".

Österreichs Tennis-Frauen sind auch mit ein bisschen Glück in das Play-off gerutscht. Nach Rang fünf in der Europa-Afrika-Zone I profitierte das Team vom Ausschluss von Russland und Belarus wegen der russischen Invasion in die Ukraine sowie dem Austragungsort Glasgow für die diesjährigen Finals. Dadurch war Großbritannien Fixstarter und das ÖTV-Team übernahm das Ticket der Briten.

Damit bestreitet Österreich erstmals seit 2008 nicht nur ein Heim-Match, sondern den Länderkampf nach dem Modus vier Einzel und ein Doppel.

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