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Thiem schwitzt auf Teneriffa für 2017

"Extrem intensives" Vorbereitungs-Programm für Thiem für 2017. "Muss Abstand zu Besten verringern."

Thiem schwitzt auf Teneriffa für 2017

Nach nur einer Woche Urlaub auf den Malediven startete Dominic Thiem bereits wieder die Vorbereitung auf die kommende Saison.

In einem Fünf-Sterne Hotel in der Nähe von Andeje auf Teneriffa schwitzt der 23-Jährige seit einziger Zeit, um sich bestmöglich für 2017 in Schuss zu bringen.

"Ich glaube, dass es aus Dominics Sicht momentan optimal läuft. Er hat wirklich extrem viel gemacht, aber er fängt sich eigentlich bis zum nächsten Tag wieder", ist Coach Günter Bresnik im APA-Gespräch zuversichtlich.

Der 55-jährige Niederösterreicher, der sich bei den ATP-Finals in London die Hand gebrochen hatte und noch bis zum 22. Dezember einen Gips tragen muss, berichtete von sehr intensiven Einheiten.

Fünf und sechs Stunden physische Arbeit pro Tag

"Er spielt zwischen drei und fünf Stunden Tennis und macht dann zwischen einer und zweieinhalb Stunden Kondition", erklärte Bresnik. Sein Schützling käme so im Schnitt auf zwischen fünf und sechs Stunden physische Arbeit pro Tag.

Vor Ort ist u.a. auch Sportwissenschafter Michael Reinprecht sowie Physio Alex Stober. Mit Letzterem wird die Arbeit wie erwartet auch 2017 fortgesetzt.

Unter den Trainingspartnern sind u.a. der Deutsche Philipp Kohlschreiber, der Pole Jerzy Janowicz, Dennis Novak oder Martin Klizan sowie die 17-jährige kanadische Riesenhoffnung Dennis Shapovalov.

"Alles ist extrem intensiv"

Die Hauptpunkte der Arbeit? "Wir machen jetzt sehr viel im körperlichen Bereich, auch auf dem Platz, das ist alles extrem intensiv. Es ist mir sehr viel um die Stabilität bei den Grundschlägen gegangen. Wenn der Körper gut dasteht, wirkt sich das dann aufs Retournieren aus", erklärt Bresnik. Ein Wunsch ist es auch, dass die Durchschnitts-Geschwindigkeit der Schläge um "ein paar km/h steigt".

Trotz der extrem langen und intensiven Saison ist bei Thiem keine Spur von Motivationsproblemen zu bemerken. "Er ist in den letzten drei Tagen im Urlaub schon in der Kraftkammer gewesen. Er hat gesagt, er hat es nicht mehr ausgehalten", erzählte sein Coach, der wie sein Schützling vom Begriff "Saisonende" ohnehin nicht viel hält. "Im Prinzip ist das Saisonende immer nur der Anfang des nächsten Jahres."

Am Stefanitag nach Australien

Noch bis zum 20. Dezember bleibt Thiem auf Teneriffa, schon am Stefanitag besteigt er den Flieger nach Australien. Dort stehen der Reihe nach Brisbane, Sydney und die Australian Open in Melbourne auf dem Programm. Geplant sind für 2017 laut Bresnik 20 bis 24 Turniere. "Es werden voraussichtlich ein paar Turniere weniger werden, das hängt aber auch davon ab, wie die erste Jahreshälfte verläuft und wie er körperlich beieinander ist."

Am liebsten wäre es Bresnik, wenn der Lichtenwörther wieder so viele Matches spielen müsste wie in diesem Jahr. "Das wäre mein Wunschtraum. Wenn er das wieder erreicht, bin ich über alle Maßen froh."

Ranglisten-Ziele macht Bresnik keine fest, denn darauf habe man nur bedingt selbst Einfluss. "Mein Ziel ist, dass er körperlich und spielerisch besser wird. Passiert das, wird sich das andersweitig hoffentlich niederschlagen."

Die Konkurrenz ist groß

Allerdings könne es durchaus sein, dass Spieler wie Nadal, Federer und Kyrgios seinen Schützling bald überholen. "Das ist für mich auch kein Malheur. Aber er muss den Abstand zu den Besten verringern. Er muss selbst besser werden", gibt Bresnik vor und ergänzt: "Wenn Kyrgios keinen Blödsinn macht und Federer und Nadal alles richtig machen, dann sind sie wahrscheinlich nach wie vor bessere Tennisspieler als Dominic." Zudem dürfe man auf Spieler wie Alexander Zverev oder Lucas Pouille nicht vergessen.

Für Bresnik war 2016 nicht nur in Sachen Thiem sehr erfreulich, er ist auch erfolgreich unter die Autoren gegangen. Sein erst im Oktober veröffentlichtes Buch "Die Dominic-Thiem-Methode - Erfolg gegen jede Regel" hat sich bisher rund 10.000 Mal verkauft.

"Das ist außergewöhnlich viel. Ich freue mich total darüber und über die Resonanz, die ich bekomme, von Leuten, die ich schätze." Das Buch soll möglichst bald auch auf Englisch erscheinen, derzeit wird nach einem geeigneten Übersetzer gesucht.

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