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Kitz: Ofner scheitert in Tiebreak-Krimi an Sousa

Sebastian Ofner muss sich im Kitz-Halbfinale geschlagen geben.

Kitz: Ofner scheitert in Tiebreak-Krimi an Sousa Foto: © GEPA

Der Erfolgslauf von Sebastian Ofner beim ATP-250-Turnier in Kitzbühel nimmt im Halbfinale ein Ende.

Der 21-Jährige muss sich nach einem großen Kampf gegen Joao Sousa, immerhin die Nummer 62 der Welt, in zwei Sätzen (1:58 Stunden) mit 6:7 (4) und 6:7 (4) geschlagen geben.

Ofner stand in Kitzbühel erst zum zweiten Mal auf der ATP Tour in einem Hauptbewerb. In Wimbledon zog er sensationell in die 3. Runde ein. In Kitzbühel kämpfte er sich mit Dreisatz-Siegen über den topgesetzten Pablo Cuevas und Renzo Olivo ins Halbfinale.

"Unangenehmes Spiel" von Sousa

Der Steirer wird sich in der Weltrangliste um etwa 30 Positionen auf Platz 127 verbessern. Zudem darf sich Ofner, der damit ab Montag zweitbester Österreicher im ATP-Ranking sein wird, über 24.520 Euro brutto sowie 90 ATP-Punkte freuen. Sousa trifft am Samstag (14.00 Uhr/live ORF Sport +) im Endspiel auf den Deutschen Philipp Kohlschreiber.

"Es war wieder ein gutes Match von mir. Es war relativ schwierig zu spielen, weil doch mehr Wind war als in den vergangenen Tagen. Natürlich hat Sousa auch wirklich gut gespielt. Er hat ein sehr unangenehmes Spiel und kann mit der Vorhand alles machen, was er will", erklärte der Youngster aus St. Marein im Mürztal.

"Ich habe gut mitgehalten. Zweimal im Tiebreak (zu verlieren) ist halt immer ein bisserl unglücklich."

Beide Sätze waren äußerst eng verlaufen: Immer wieder krachte das Powertennis Ofners auf den mit mehr Spin spielenden Sousa, der etwas weniger fehleranfällig als der Steirer war. Im vierten Game wehrte Ofner zwei Breakbälle ab und es sollten die einzigen gegen den Außenseiter im ersten Durchgang bleiben.

Sofortiges Rebreak im zweiten Satz

Bei 5:5 war es Ofner, der bei 15:40 Aufschlag Sousa zwei Breakbälle vorfand, doch auch der Portugiese rettete sich aus der brenzligen Situation.

Ohne Serviceverlust ging es ins Tiebreak. Laute "Basti Ofner"-Sprechchöre begleiteten Ofner vor neuerlich über 5.000 Zuschauern im Kitzbüheler Stadion in die Satzentscheidung. In dieser geriet Ofner allerdings rasch mit 1:6 in Rückstand.

Zwar bäumte sich Ofner auf und kämpfte sich dank hohem Risiko noch auf 4:6 heran, dann nutzte der Weltranglisten-62. aber seinen vierten Satzball.

Als Ofner gleich zu Beginn des zweiten Satzes den Aufschlag abgeben musste, sah es nach einem schnellen Ende aus, doch dem steirischen Aufsteiger gelang das sofortige Rebreak.

Einen weiteren Breakball bei 2:1 wehrte Sousa aber ab, ebenso wie Ofner bei 5:5, 30:40 eine ganz gefährliche Situation überstand und mit seinem zehnten Ass auf 6:5 stellte. Sousa glich aus. Im Tiebreak holte Ofner ein 2:4 noch auf, die nächsten drei Punkte sollten dann aber die letzten sein.

So geht die Saison für Ofner weiter

"Es war sehr eng, war ein harter Fight, aber ich bin sehr zufrieden mit dieser Woche", sagte Ofner. "Ich werde wirklich viele positive Sachen mitnehmen in die Zukunft." Die schon am Mittwoch "beginnt", wenn Ofner wieder auf Challenger-Ebene zurückkehrt und nach Vancouver reist. Danach stehen die Qualifikation für die US Open sowie Challenger in Bogota und Quito auf dem Programm.

Das Brutto-Preisgeld von Wimbledon (90.000 Pfund) und Kitzbühel (knapp 25.000 Euro) wird Ofner nicht angreifen. "Im Moment habe ich nicht vor, dass ich mir etwas kaufe. Das wird zur Seite gelegt und in die Karriere investiert."

Die Arbeit steht in den nächsten Wochen weiter im Vordergrund. Schließlich will Ofner an seiner Defensive weiterarbeiten. Und vielleicht bis zum Ende des Jahres die nächste Schallmauer, die Top 100, knacken.

Wenn er sich so rasant weiter entwickelt, wird das wohl früher passieren. Jedenfalls fühlt Ofner schon, dass er Top-100-Niveau hat. "Das schon", gibt er auf Nachfrage zu. Sonst möchte er nur von Turnier zu Turnier denken.

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