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Bresnik über Thiem: "Defizite nicht so groß"

Foto: © GEPA

Ausnahmsweise flog Trainer Günter Bresnik mit Dominic Thiem zu den ATP-Turnieren nach Südamerika mit.

Der Niederösterreicher wollte sich vor Ort vom aktuellen Gesundheitszustand seines Schützlings überzeugen. Thiem musste wegen einer übergangenen Infektion vier Wochen pausieren, ehe er vergangene Woche in Buenos Aires sein Comeback auf der Tour feierte.

Während der Weltranglisten-Achte am Wochenende zum 500er-Turnier nach Rio weiterflog, ging es für Bresnik wieder nach Hause nach Österreich. Der Coach zeigte sich nach seiner Rückkehr zufrieden.

"Seine Defizite sind bei weitem nicht so groß wie erwartet", berichtete Bresnik am Dienstag gegenüber der APA.

"Er hat nicht überragend gespielt, aber auch nicht schlecht. Eine vierwöchige Pause merkt man ihm in erster Linie im körperlichen Bereich an. Es ist immer besser geworden", meinte Bresnik.

Im Halbfinale gegen Diego Schwartzman sei Thiem nach zweieinhalb Stunden am Ende die Kraft merklich ausgegangen. "Aber er hat am nächsten Tag wieder gut trainiert, war körperlich nicht beeinträchtigt, das sind Dinge, die mir gefallen haben."

Dass die Niederlage nach mehrfacher klarer Führung sowie einem vergebenen Matchball bitter und "vollkommen unnötig" war, war auch Bresnik klar.

"Er spielt gut, hat halt noch Defizite"

"Aber das verstehen die Leute halt nicht. Wenn du viel spielst, glauben sie immer, man ist müde, wenn du wenig spielst, fehlt dir eine gewisse Selbstverständlichkeit und auch eine Kaltschnäuzigkeit in Situationen." Dies sei eben der Fall gewesen. "Er spielt ganz gut, aber er hat halt noch seine Defizite. Aber die sind bei weitem nicht so groß wie erwartet."

Jedenfalls wird Thiem wie geplant nach dem Turnier in Rio de Janeiro, wo er am Dienstagabend (nicht vor 23 Uhr im LIVE-Ticker) gegen den Serben Laslo Djere sein Auftaktmatch bestritt, in Übersee bleiben.

Erstrunden-Pleite für Thiem ATP Der Topgesetzte streicht in Rio schon zum Auftakt die Segel.

Je nach Abschneiden ist noch vor dem nächsten Turnier in Indian Wells ein Trainingsblock in den USA angesetzt, wo Bresnik auch wieder mit von der Partie ist.

Massu-Entscheidung nach Rio

In Sachen Nicolas Massu, der möglicherweise als Touring-Coach engagiert wird, hält sich Bresnik bedeckt. Er habe den Chilenen nach dem Davis Cup kontaktiert. "Ich habe ihn eingeladen, um mich mit ihm zu unterhalten."

Der zweifache Olympiasieger und chilenische Davis-Cup-Kapitän war in Buenos Aires schon dabei und betreut Thiem nun auch in Rio. Eine Entscheidung, ob es mit Massu weitergeht, wird danach fallen.

"Das bespreche ich nur mit dem Dominic. Für mich selbst werde ich es schon entscheiden, sagen werde ich es niemandem. Das ist ein Überraschungspackerl", scherzte Bresnik.

Beunruhigt wegen Thiems Gesundheitszustands vor dem Südamerika-Trip sei er nicht gewesen. "Ich habe mir überhaupt keine Sorgen gemacht, im Großen und Ganzen ist es so verlaufen, wie es zu erwarten war. Es war doch eine übergangene Infektion."

Insgesamt handle es sich um drei Erkrankungen. "Gewusst hat er nur von zweien", erklärte Bresnik und sprach jene vom Trainingslager auf Teneriffa und jene in Australien an. "Angeblich war noch ein Infekt dazwischen. Wenn so was übergangen wird, hängt das halt nach."

Textquelle: © LAOLA1/APA