Mit einer leichten Verspätung wird der Absturz von Dominic Thiem in der Herren-Weltrangliste ab morgen Montag einen neuen Tiefpunkt erreichen.
Dann fallen dem 28-jährigen Niederösterreicher nämlich seine 180 Punkte vom Viertelfinal-Einzug bei den French Open 2020 aus der Wertung.
Das sind mehr als die Hälfte seiner aktuell 305 Weltranglisten-Punkte, dank der er derzeit als Nummer 198 der Welt zumindest noch knapp innerhalb der Top-200 klassiert ist.
Mit seinen ab Montag nur mehr 125 Punkten fliegt der ehemalige Weltranglisten-Dritte nun sogar aus den Top-350. Nach aktuellen Berechnungen wird Thiem im ATP-Computer Position 351 einnehmen.
So schlecht wie seit fast zehn Jahren nicht mehr
Schlechter war Thiem zuletzt vor fast zehn Jahren klassiert. Am 26. November 2011 war der damals 18 Jahre junge Lichtenwörther die Nummer 402 der Welt.
Die gute Nachricht: Der Absturz bremst sich danach etwas ein. Thiem wird dann in den folgenden zwei Monaten nur noch die fünf Punkte von seiner Erstrunden-Niederlage in Wimbledon 2019 verlieren.
Dominic Thiems ATP-Punkte-Konto
| Datum | Turnier | Runde | Punkte | Verfallsdatum |
|---|---|---|---|---|
| French Open | Viertelfinale | 180 |
|
| Wimbledon |
| 5 |
|
| ATP 1000 Kanada | Viertelfinale | 90 |
|
| ATP 1000 Madrid |
| 10 |
|
| ATP 1000 Rom |
| 10 |
|
| French Open |
| 10 |
|
Erst Anfang August droht der nächste Rückfall: Dann verabschieden sich Thiems 90 Punkte von seinem Viertelfinal-Einzug beim ATP-1000-Turnier in Kanada 2019 aus der Wertung.
Sammelt der 28-Jährige bis dahin keine weiteren Punkte mehr, könnte ihm mit gerade einmal 30 ATP-Punkten sogar der Fall aus den Top-700 drohen.
Die Punkte einiger in den Jahren 2019 und 2020 gespielter Turniere werden nur noch aufgrund der Corona-Regeln im Punktekonto der Spieler geführt.
Ausgiebige Trainingseinheiten in Traiskirchen
Derzeit legt Thiem in der Akademie seines Vaters Wolfgang in Traiskirchen ausgiebige Trainingswochen ein. "Möglichst viele Bälle" soll Dominic laut seinem Vater schlagen, um vor allem seiner früher gefürchteten Top-Spin-Vorhand wieder mehr Sicherheit zu verleihen.
"Diese Schritte sind wichtig für mich", so Thiem, der deshalb auch zwei Challenger-Turniere in Italien abgesagt hatte, bei denen er sich ursprünglich etwas Spielpraxis holen wollte.
Sein nächster Turnier-Einsatz steigt deshalb erst beim Grand Slam auf dem "heiligen Rasen" in Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli).
Im Tennis-Mekka fühlte sich Thiem allerdings nie sonderlich wohl. Sein bestes Ergebnis ist ein Achtelfinal-Einzug im Jahr 2017. Ansonsten war entweder in Runde eins oder zwei bereits Endstation.
Sandplatz-Turniere nach Wimbledon
Angesichts der aktuellen Formkrise nach seiner neunmonatigen Verletzungspause erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Thiem ausgerechnet in Wimbledon seinen ersten Sieg nach seinem Comeback feiern könnte.
Erfolgsversprechender sieht die Lage für das ÖTV-Ass allerdings nach dem London-Ausflug aus: Thiem bestreitet laut aktuellem Stand im Anschluss an Wimbledon die Sandplatz-Turniere im schwedischen Bastad (11.7. bis 17.7.), Gstaad in der Schweiz (18.7. bis 24.7.) und sein von ihm so geschätztes Heimturnier in Kitzbühel (25.7. bis 31.7.).
Spätestens dann könnte Thiem den Turnaround schaffen und es könnte mit der Platzierung des Niederösterreichers im ATP-Ranking endlich wieder nach oben gehen.
A final you won’t want to miss‼️ 🤩@MattBerrettini 🆚 @andy_murray @theweissenhof | #BOSSOPEN pic.twitter.com/NekLArqD4v
— ATP Tour (@atptour) June 11, 2022
