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ATP Finals: Wer holt sich den letzten großen Titel 2022?

Die acht besten Spieler des abgelaufenen Tennis-Jahres kämpfen in Turin um den letzten großen Titel in diesem Jahr. Dieser Spieler sind mit dabei:

ATP Finals: Wer holt sich den letzten großen Titel 2022? Foto: © getty

Am Sonntag startet in Turin mit den ATP Finals das letzte große Tennis-Highlight des Jahres 2022.

Die acht besten Herren der abgelaufenden Saison kämpfen in der italienischen Metropole um den inoffiziellen Weltmeister-Titel auf der Tour. Mit Ausnahme des Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz, der aufgrund einer Bauchmuskelverletzung ausfällt, sind alle Topstars am Start.

Die ATP-Finals werden täglich von Sky übertragen>>>

Wir stellen auch die Starter in einem kurzen Überblick vor: 

Rafael Nadal (ATP-Nummer 2)

Rafael Nadal (ATP-Nummer 2)

Die ATP Finals sind für Rafael Nadal immer noch der große weiße Fleck auf seiner Karriere-Landkarte. Obowohl der 36-jährige Spanier bereits zum 17. Mal die Qualifikation dafür geschafft hat, hat er es noch nie gewonnen. 2010 und 2013 stand er jeweils in den Endspielen. Die Vorzeichen stehen aber auch dieses Jahr schlecht für den 22-fachen Major-Sieger. Der kürzlich erstmals Vater gewordene Superstar äußerte sich zuletzt nach seinem Auftakt-Aus in Paris gegen Tommy Paul selbst wenig optimistisch. "Es ist schwierig, mir vorzustellen, dass ich jetzt zu den ATP Finals fahre und meine Form dort gut genug ist, um ein Turnier zu gewinnen, dass ich nie zuvor gewonnen habe", sagte Nadal. Es fehle ihm an Matches sowie auch an Trainings.

Casper Ruud (ATP-Nummer 4)

Casper Ruud (ATP-Nummer 4)
Foto: © getty

Mit seinen beiden Final-Einzügen bei den French Open und den US Open katapultierte sich Casper Ruud in dieser Saison im ATP-Ranking steil nach oben. MIt einem Finalsieg in Flushing Meadows hätte er sogar die Weltranglisten-Führung übernehmen können. Mittlerweile ist der 23-jährige Norweger auf Rang vier zu finden. Der Grund für den kleinen Rückfall liegt in der bislang total verkorksten Hallen-Saison: Der Sandplatz-Liebhaber gewann seit den US Open nur zwei von sieben Partien. Dass man Ruud aber nicht unterschätzen sollte, beweist seine letztjährige Performance in Turin: Bei seinem Finals-Debüt feierte er knappe Drei-Satz-Sieger über Andrey Rublev und Cameron Norrie und schaffte damals sogar den Aufstieg ins Halbfinale, wo er Daniil Medvedev unterlag.

Stefanos Tsitsipas (ATP-Nummer 3)

Stefanos Tsitsipas (ATP-Nummer 3)

Durchaus zufrieden darf Stefanos Tsitsipas mit seiner Hallen-Saison sein. Der Finals-Sieger von 2019 erreichte bei den ATP-Turnieren in Astana und Stockholm jeweils das Endspiel und stand auch beim ATP-1000-Event in Paris-Bercy im Halbfinale, wo er erst von Novak Djokovic gestoppt wurde. Ergebnisse, die den 24-jährigen Griechen auf den dritten Weltranglisten-Platz nach vorne spülten. Tsitsipas fehlt in dieser Saison allerdings noch der ganz große Erfolg. Seine beiden einzigen Titel holte er beim 1000er in Monte Carlo sowie beim Rasen-Turnier auf Mallorca. In Rom und Cincinnati setzte es jeweils Final-Niederlagen, bei den Grand-Slam-Turnieren schaffte es Tsitsipas nur in Australien ins Halbfinale.

Novak Djokovic (ATP-Nummer 8)

Novak Djokovic (ATP-Nummer 8)
Foto: © getty

Trotz seiner Final-Niederlage beim ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy in der vergangenen Woche ist Novak Djokovic in Turin der ganz große Favorit auf den Titel . Bereits fünf Mal (2008, 2012-2015) konnte der serbische Superstar beim Saisonabschluss-Turnier der ATP den Titel holen. Djokovic ist bereits zum 15. Mal am Start und könnte mit einem weiteren Erfolg mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen. Im Vorjahr verlor Djokovic im Halbfinale gegen den späteren Gewinner Alexander Zverev, der immer noch verletzungsbedingt pausieren muss.

Daniil Medvedev (ATP-Nummer 5)

Daniil Medvedev (ATP-Nummer 5)
Foto: © getty

Neben Djokovic gilt auch Daniil Medvedev als heißer Titelanwärter. Der 26-jährige Russe, der erst vor wenigen Wochen erstmals Vater einer Tochter wurde, sicherte sich seinen Startplatz in Turin mit dem Turniersieg bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle, wo er unter anderem Dominic Thiem im Achtelfinale besiegte. In der Halle fühlt sich der US-Open-Sieger von 2021 traditionell pudelwohl. Im Vorjahr musste er sich in Turin erst im Endspiel dem Deutschen Alexander Zverev geschlagen geben. 2020 gewann er das große Saisonabschluss-Turnier der ATP - im Endspiel schlug er damals Thiem hauchdünn in drei Sätzen. 

Felix Auger-Aliassime (ATP-Nummer 6)

Felix Auger-Aliassime (ATP-Nummer 6)
Foto: © gettygetty

Zum ersten Mal ist Felix Auger-Aliassime bei den ATP Finals am Start. Der 22-jährige Kanadier gilt schon seit einiger Zeit als absolutes Top-Talent auf der ATP-Tour, heuer scheint er den Sprung in die absolute Weltklasse geschafft zu haben. Erst vor wenigen Wochen begeisterte er bei seinem Turniersieg in Basel, als er unter anderem die beiden Next-Gen-Stars Carlos Alcaraz und Holger Rune jeweils glatt in zwei Sätzen in die Schranken verwies. Zuvor gewann er auch die beiden Hallen-Events in Florenz und Antwerpen. Allerdings hat es auch bei Auger-Aliassime bei den großen Turnieren nicht immer nach Wunsch geklappt. Bei den Australian Open verlor er im Viertelfinale hauchdünn in fünf Sätzen gegen Daniil Medvedev. Bei den anderen Grand-Slam-Turnieren war schon früher Endstation. Kein anderer Spieler hat allerdings heuer so viele Hallen-Matches gewonnen wie der Kanadier. 

Andrey Rublev (ATP-Nummer 7)

Andrey Rublev (ATP-Nummer 7)
Foto: © getty

Vier Turniersiege (Marseille, Dubai, Belgrad, Gijon) konnte Andrey Rublev in dieser Saison einfahren. Bei den großen Turnieren war allerdings spätestens im Viertelfinale Endstation. Auch bei den ATP Finals war im Vorjahr schon nach der Vorrunde Endstation. Zum Auftakt holte Rublev zwar einen Zwei-Satz-Sieg über Stefanos Tsitsipas, danach musste er sich aber Novak Djokovic und Casper Ruud geschlagen geben. Auch heuer wird es für den 25-jährigen Russen nicht leicht werden, den Sprung ins Halbfinale zu schaffen. Mit Djokovic, Tsitsipas und Medvedev hat Rublev eine richtig schwierige Gruppe erwischt.

Taylor Fritz (ATP-Nummer 9)

Taylor Fritz (ATP-Nummer 9)
Foto: © getty

Mit dem doch etwas überraschenden Triumph beim ATP-1000-Turnier in Indian Wells gelang Taylor Fritz im Frühjahr der bis dato größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Auch im weiteren Saisonverlauf wusste der Großenkel einer reichen amerikanischen Kaufhaus-Familie zu überzeugen. In Wimbledon schaffte es der 25-jährige Kalifornier bis ins Viertelfinale, zuletzt gewann Fritz das ATP-500-Turnier in Tokio und bewies dabei, dass mit ihm auch in der Hallen-Saison und damit auch bei den ATP Finals zu rechnen ist. "In diesem Jahr ist einfach endlich alles einmal in die richtige Richtung gegangen. Ich habe schon davor gefühlt, dass ich die Top 10 in mir habe. Nun habe ich es geschafft", bilanziert Fritz vor Turin seine bislang erfolgreichste Saison, die ihn als 36. US-Amerikaner der Tennis-Geschichte in die ATP-Top-Ten spülte. Er ist der erste US-Amerikaner seit John Isner 2018, der es wieder zu den Finals schaffte.

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