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Resch: "Nach Rio war die Luft draußen"

Nico Delle Karth und Niko Resch ziehen nach 18 Jahren einen Strich unter ihre gemeinsame Karriere.

Resch:

18 gemeinsame Jahre sind genug: Das 49er-Segel-Duo Nico Delle Karth und Niko Resch zieht einen Schlusstrich unter seine gemeinsame Karriere.

Der Tiroler Delle Karth wechselt in die olympische Nacra17-Klasse. An der Seite der Salzburgerin Laura Schöfegger segelte er bei seiner Regattapremiere beim Weltcup in Miami auf Rang drei. Resch erwägt im 49er einen Start bei den Olymischen Spielen 2020 in Tokio , langfristig liebäugelt der Kärntner mit der Teilnahme am America's Cup.

"Hatten eine herausragende Zeit"

"Wir hatten eine herausragende Zeit, die uns sportlich wie menschlich sehr stark geprägt hat", sagte Delle Karth nach 18 gemeinsamen Jahren, in denen das Duo unter anderem WM-Silber und zudem drei EM-Medaillen holte. Bei Olympia 2012 in London reichte es nur ganz knapp nicht zu Edelmetall. Bei ihren vierten Olympischen Spielen im Sommer in Rio de Janeiro kamen die OeSV-Aushängeschilder nicht über Rang zwölf hinaus.

Nach den Rio-Spielen habe sich abgezeichnet, dass es neue Herausforderungen brauche. "Man darf das nicht falsch verstehen, aber nach so langer Zeit mit jemanden anderen zu segeln ist einfach erfrischend", erklärte Delle Karth. Seine Premiere im Nacra17 mit Schöfegger beim Weltcup im Jänner vor Miami verlief mit Platz drei bereits vielversprechend.

In der Mixed-Klasse gibt es mit dem Olympia-Dritten Thomas Zajac, der sich nach dem Wechsel von Tanja Frank in den 49er FX Barbara Matz ins Boot geholt hat, starke Konkurrenz im eigenen Lager. Nur ein OeSV-Boot erhält einen Startplatz für Olympia 2020 in Tokio. Das ist für Delle Karth aber ohnehin noch Zukunftsmusik. Vorerst gilt es, beim Weltcup Ende April vor Hyeres weitere Erfahrung zu sammeln.

Der Traum vom America's Cup

Ob Resch einen weiteren Olympia-Zyklus anhängt, ist offen. Entscheidend wird, ob er im 49er einen geeigneten Partner findet. Langfristig ist der America's Cup (AC) das Ziel. Zu Jahresbeginn absolvierte der Kärntner auf den Bermudas bereits ein Probe-Training beim schwedischen Syndikat Artemis. In den kommenden Jahren gilt es, sich auch in diesem Bereich einen Namen zu machen.

"Das Reinschnuppern in die AC-Szene war fantastisch, es wäre großartig, wenn ich mich weiter empfehlen kann, aber das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert", betonte Resch. "Der America's Cup ist ein langfristiges Ziel, jetzt und in den kommenden Monaten möchte ich klären, ob Tokio 2020 für mich Sinn macht." Für die Partnerwahl nehme er sich ausreichend Zeit. "Spätestens im Herbst muss der mögliche neue Steuermann aber feststehen."

Auf die Zeit mit Delle Karth blickt er wie sein Ex-Partner mit Stolz zurück. "Es war klar, dass wir irgendwann auch sportlich eigene Wege bestreiten werden", meinte Resch. "Nach Rio war die Luft draußen, wir waren uns nicht sicher, ob eine weitere gemeinsame Kampagne Sinn macht, und haben bewusst Dinge ausprobiert." Und dabei jeweils Lunte gerochen.

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