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Tour de France: Pogacar steht vor Sensations-Sieg

Bei der Tour de France wird es zu einer Überraschung kommen:

Tour de France: Pogacar steht vor Sensations-Sieg Foto: © getty

Auf der vorletzten Etappe der Tour de France hat Tadej Pogacar seinen slowenischen Landsmann Primoz Roglic sensationell noch abgefangen und steht vor dem Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt.

Der 21-Jährige aus dem UAE-Team nahm Roglic am Samstag bei seinem klaren Sieg im Einzelzeitfahren zur Planche des Belles Filles deutlich mehr als den bisherigen 57-Sekunden-Rückstand ab.

Der Vorsprung des Tour-Debütanten auf den im Schlussanstieg eingebrochenen Jumbo-Kapitän Roglic beträgt vor dem Schlussabschnitt nach Paris 59 Sekunden. Am Schlusstag wird der Träger des Gelben Trikots traditionellerweise nicht mehr angegriffen.

Pogacar: "Weiß nicht, was ich sagen soll"

"Ich glaube, ich träume. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", ringt Pogacar nach Worten, nachdem ihm gerade vom schwer geschlagenen Roglic gratuliert wurde. Bisher sei es sein Wunschtraum gewesen, bei der Tour nur dabei zu sein. "Jetzt bin ich hier im Gelben Trikot, das ist unglaublich", so der Tour-Debütant, der auch schon die 9. und 15. Etappe gewonnen hatte.

Kommt Pogacar am Sonntag auf dem letzten Abschnitt, der traditionellerweise ohne Angriff auf den Spitzenreiter abläuft, unbeschadet nach Paris, avanciert er einen Tag vor seinem 22. Geburtstag zum jüngsten Tour-Sieger nach Henri Cornet (19 Jahre). Neben dem Gelben Trikot wird er auch das Bergtrikot und das Nachwuchstrikot holen, das ist in der 107-jährigen Geschichte der Rundfahrt noch niemandem gelungen. Einen Gesamtsieg eines Debütanten hat es seit Laurent Fignon 1983 nicht mehr gegeben.

Pogacar degradiert Konkurrenz

Im Kampf gegen die Uhr von Lure zur Bergankunft auf der Planche des Belles Filles (36,2 km) degradiert Pogacar die Konkurrenz regelrecht zu Statisten. Der zweitplatzierte Roglic-Edelhelfer Tom Dumoulin hat bereits 1:21 Minuten Rückstand. Der kreidebleiche Roglic liegt nach dem enorm steilen Schlussanstieg im Ziel als Fünfter 1:56 zurück. Der Topfavorit dominiert das Rennen mit seiner Jumbo-Mannschaft eigentlich von Beginn an, nach elf Tagen im Führungstrikot steht der 30-jährige Vuelta-Sieger nun aber völlig unerwartet mit leeren Händen da.

Als Dritter neben den beiden Slowenen wird der Australier Richie Porte (Trek) erstmals am Tour-Podest stehen. Der Routinier schiebt sich mit Platz drei im Zeitfahren noch auf das Stockerl.

Felix Großschartner belegt im Zeitfahren Rang 32, im Gesamtklassement ist der Bora-Profi 63. Marco Haller, der zweite im Feld verbliebene Österreicher, landet nicht in den Top 100.

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