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IOC hat "keinen Plan B" für Olympia 2021

IOC-Chef Thomas Bach sieht keine Gründe für eine erneute Verlegung.

IOC hat Foto: © getty

IOC-Chef Thomas Bach sieht trotz des Corona-Notstands in Japan keinen Grund für eine Absage der Sommerspiele in Tokio.

"Wir haben zurzeit überhaupt keinen Grund zu glauben, dass die Olympischen Spiele in Tokio nicht am 23. Juli im Olympiastadion von Tokio eröffnet werden", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Bach bekräftigte, es gebe "keinen Plan B" für die Austragung der Spiele.

Wegen deutlich gestiegener Coronavirus-Fälle hatte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga in der Vorwoche den Notstand über den Großraum Tokio hinaus auf sieben weitere Präfekturen ausgeweitet. In jüngsten Umfragen hatte sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine Absage oder erneute Verlegung von Olympia ausgesprochen.

"Wollen sie dieses Risiko eingehen?"

Dennoch hatte auch Regierungschef Suga zuletzt mehrfach bekräftigt, an den Tokio-Spielen festhalten zu wollen. Das betonte nun auch Bach. "Wir wollen diese Spiele sicher und erfolgreich machen", sagte der Deutsche. Die Sommerspiele waren im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.

Kentaro Iwata, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität Kobe, warnte jedoch angesichts der Masse an Menschen vor der Durchführung der Großveranstaltung. "Wollen sie dieses Risiko eingehen? Ich glaube nicht", sagte Iwata.

"Wir blicken einer größeren Gefahr als vergangenes Jahr entgegen", fügte er wohl auch in Anspielung an die Virus-Mutationen an. "Also warum an den Spielen festhalten, die für vergangenes Jahr wegen der Infektionsgefahr abgesagt worden sind?"

Hoffnung auf Durchführung besteht weiterhin

Koji Wada, Professor an einer Tokioter Universität, wiederum verwies darauf, dass die Austragung von Olympia auch von der Virus-Lage in anderen Ländern abhängt. "Ein vollumfängliches Olympia, das wir normal haben, wird aber nicht möglich sein", legte sich Wada fest.

IOC-Mitglied Dick Pound hatte am Mittwoch gemeint, dass die Tokio-Spiele nicht unbedingt mit Zuschauern ablaufen müssen. "Es wäre nett mit Zuschauern, aber es muss nicht ein", so Pound. Er hoffe aber auch auf die Durchführung der Spiele. "Ich denke, dass eine sehr, sehr gute Chance besteht, die Spiele durchzuführen. Und so wird es sein."


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