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Großbritanien überlegt Olympia-Verzicht

Folgt nach Kanada die nächste Absage einer Nation?

Großbritanien überlegt Olympia-Verzicht Foto: © getty

Folgt nach Kanada nun die nächste Nation, die keine Sportler nach Tokio schickt?

Großbritannien, bei den Sommerspielen 2016 in Rio das an Gold zweiterfolgreichste Team, wird bei einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus keine Teilnehmer zu den Olympischen Spielen senden. Dies bekräftigte der Vorsitzende der British Olympic Association, Hugh Robertson, am Montagnachmittag. Australien bereitet seine Sportler bereits auf Bewerbe im kommenden Jahr vor.

"Es ist klar, dass die Spiele nicht im Juli stattfinden können", sagte Australiens Chef-de-Mission, Ian Chesterman. Tokio 2020 ist für 24. Juli bis 9. August terminiert. Wegen der Coronavirus-Pandemie steht eine Verschiebung im Raum.

Kanada hat am Montag erklärt, bei einem Festhalten am Termin keine Sportler nach Japan zu schicken. Daraufhin plädierte auch Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler für eine Verschiebung.

In Großbritannien breitet sich der Coronavirus derzeit rasant aus. Die Regierung hat Einrichtungen geschlossen, auch jene der Sportler. "Erstens sehe ich nicht, wie die Athleten und das Team Großbritannien bis dahin bereit sein können. Es gibt keinen Weg, dass sie die Vorbereitungen unter Dach und Fach bringen, um bereit für die Spiele zu sein. Zweitens geht es um die Angemessenheit, Olympische Spiele in Zeiten wie diesen auszurichten", betonte Robertson.

Auch Portugal und Schweiz für Olympia-Verschiebung

Auch die Schweiz und Portugal haben kurz danach eine Verschiebung der Sommerspiele in Tokio gefordert. Man dürfe das Leben der Sportler nicht in Gefahr bringen, schrieb Portugals NOK-Präsident Jose Manuel Constantino vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie in einem am Montag veröffentlichten Brief an IOC-Chef Thomas Bach.

Die Verlegung der Spiele müsse "zur Beruhigung der Athleten und der Sportorganisationen (...) so schnell wie möglich" erfolgen und bekanntgegeben werden, fordert das COP. Zu einem späteren Zeitpunkt werde das Event "friedlich und unter für uns alle sicheren Bedingungen" ausgetragen werden können, hieß es.

Die Schweiz äußerte sich ähnlich. "Die Athletinnen und Athleten leiden unter schwierigen Trainingsbedingungen. Zudem haben nun die ersten Länder ihre Olympia-Teilnahme abgesagt. Unter diesen Voraussetzungen sind aus unserer Sicht keine fairen, weltumspannenden Olympischen Spiele im Sinne der olympischen Bewegung möglich", sagte Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl.

Bereits am Wochenende hatte Swiss Olympic dem IOC mitgeteilt, dass die Olympischen Spiele in Tokio nur dann stattfinden sollten, wenn die Coronakrise weltweit unter Kontrolle sei.

Die Spiele sollen eigentlich vom 24. Juli bis zum 9. August in Tokio über die Bühne gehen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte am Sonntag erkläret, man wolle innerhalb von vier Wochen über eine mögliche Verschiebung entscheiden.

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