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Zuckerhut & Peitsche: Die Panzer von Deodoro

Zuckerhut & Peitsche: Das Olympia-Format sieht sich Dutzenden Soldaten gegenüber.

Zuckerhut & Peitsche: Die Panzer von Deodoro

Hot or not. Top oder Flop.

Oder im Falle von Rio de Janeiro eben "Zuckerhut und Peitsche".

Die LAOLA1-Rubrik zu den Olympischen Spielen, die erklärt, was richtig olympisch und was zum Vergessen ist.


Zuckerhut: Das Bemühen um Sicherheit

Schüsse auf einen Shuttle-Bus und eine verirrte Gewehr-Kugel in einem Pressezelt. Ja, im Stadtteil Deodoro schadet es nicht, den Kopf ein wenig einzuziehen. Der Ausblick vom Wildwasser-Kanal, aus dem Corinna Kuhnle heute beinahe die erste österreichische Olympia-Medaille gefischt hat, ist nichtsdestoweniger gewaltig. Die Cidade de Deus, eine der berüchtigsten Favelas Rios, schmiegt sich wie ein buntes Tetris der Armut über die umliegenden Hügel. Zugleich schön wie mahnend. 

Bei all den Meldungen über organisatorisches Chaos und rüder Alltags-Gewalt sei hochgehalten, dass die Politik nicht tatenlos zusieht. Das Militär-Aufgebot gerade in Deodoro kommt dem einer Besetzung gleich. Schwer bewaffnete Soldaten marschieren im Dutzend auf. Beritten, mit Hund oder motorisiert. Panzer-Wagen auf Brücken und Kreuzungen. Zwar ist diese Vergegenwärtung der Angst dem subjektiven Sicherheitsempfinden nicht zwingend zuträglich, ist das Bemühen lobenswert. Bleibt lediglich zu hoffen, dass auch für die Soldaten gilt: Dabeisein ist alles.

Feel safe? #Rio2016 #Olympics #deodoro #army

Ein von LAOLA1 GmbH (@laola1at) gepostetes Foto am


Peitsche: Die Psychologie des Fluchs

Zuerst Peya/Marach, dann Graf, jetzt Hofmann und Kuhnle. War es die "Lederne" oder doch die "Hölzerne"? Egal. Bei all der Achtung vor den erbrachten Leistungen, aber diese fünften Plätzen stinken allmählich.

Das Warten auf die erste Olympia-Medaille seit dem 15. August 2008 (Bronze durch Violetta Oblinger-Peters) bringt nicht nur das uns Österreichern verhaftete Zu-Tode-betrübt-Sein hervor, sondern drückt vor allem auf die Psyche der Sportler. Mit jedem knappen Scheitern steigt der Druck um ein weiteres kleines Stück und verfestigt sich im Unterbewusstsein. Eine Abwärtsspirale, in der wir uns schon mittendrinnen stecken. Je früher wir diesen Teufelskreis durchbrechen, umso besser.

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