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Warum das ÖOC einmal so und einmal so entschied

Während ÖOC bei Kanutinnen zugriff, lehnte es einen zusätzlichen Triathlon-Startplatz ab.

Warum das ÖOC einmal so und einmal so entschied

Österreich bekommt Olympia-Startplätze im Flachwasser-Kanu zugesprochen – und nimmt sie an.

Österreich bekommt einen Olympia-Startplatz im Triathlon zugesprochen – und lehnt ihn ab.

Wo lag da jetzt genau der Unterschied?

Kurze Rückblende

Vor knapp zwei Wochen reichte die Internationale Triathlon Union einen von Deutschland zurückgegebenen Startplatz an Österreich weiter. Neben den bereits qualifizierten Lisa Perterer und Sara Vilic hätte mit Julia Hauser eine dritte ÖTRV-Triathletin starten können. Damals verzichtete das ÖOC jedoch mit der Begründung, dass man keine zurückgegebenen Startplätze – sogenannte „Reallocation Spots“ auffüllen werde.

Am Dienstag wurde im Falle von Yvonne Schuring sowie des Zweiers mit Ana Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz indes sehr wohl zugegriffen.

Der Grund für den unterschiedlichen ÖOC-Entscheid liegt an der Art der Rückgabe. Während die Kanuten Nutznießer russischer Dopingsperren sind, beruht der Fall im Triathlon auf einem freiwilligen Verzicht.

Wenngleich die Ursachen für die Rückgabe schon für sich pikant sind:

Die deutsche Triathlon-Union (DTU) ging bei seiner Nominierung nämlich nach taktischen Gesichtspunkten vor, gab bewusst zwei starken Schwimmerinnen den Vorzug, da diese Zugpferd Anna Haug bestmöglich unterstützen können. Die dadurch übergangene Rebecca Robisch trat einen Rechtstreit los, der letztlich in dem Desaster mündete, weshalb das DOSB nur Haug für Rio nannte und zwei Startplätze an die ITU zurückgab.


Österreichs Olympia-Team offiziell verabschiedet:


„Diese zwei gingen an Frankreich und Österreich“, schildert Herwig Grabner, Generalsekretär im Österreichischen Triathlon-Verband (ÖTRV). Seit dem in London 2012 aufgetauchten Vorwurf über österreichische „Olympia-Touristen“ hatte das ÖOC jedoch den Entschluss gefasst, auf derartig freiwillig zurückgegebene Plätze zu verzichten. Um eben sicherzustellen, dass man nur Sportler mit entsprechendem Niveau an den Start schickt.

„Wir haben als Verband zwar eine entsprechende Stellungnahme an das ÖOC geschrieben, dass Julia Hauser als gute Schwimmerin insbesondere für Lisa eine gute Hilfestellung leisten könnte“, führt Grabner mit ruhiger Stimme aus. „Weil wir aber die Regelung von vorneherein kannten, haben wir die Entscheidung akzeptiert.“

Absurder Nachsatz: Besagter Startplatz ging wieder an Deutschland zurück, den mit Laura Lindemann eine der eingangs erwähnten starken Schwimmerinnen nun doch in Anspruch nehmen darf.

Neue Hoffnung auf zusätzliche Startplätze

Während die Sache rund um die deutsche Nominierungs-Farce abgehakt ist, keimt im ÖTRV nun neue Hoffnung auf weitere Startplätze auf. Grund dafür ist der WADA-Bericht rund um das russische Staats-Doping, der ja bereits die Kanutinnen nach Rio spülte. In diesem ist auch von vier vertuschten Dopingfällen russischer Triathleten die Rede.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei laut Grabner jedoch nicht bekannt, ob es sich dabei um für Rio qualifizierte Athleten handle. Egal, ob bei Frauen oder Männern – sollte es noch zu einer Disqualifikation kommen, würde Österreich davon profitieren. „Da wir mit Julia Hauser und Luis Knabl die jeweils Ersten der Warteliste stellen“, weiß Grabner.

Selbst eine etwaige kurzfristige Nominierung würde laut dem Generalsekretär kein Problem darstellen. „Sie sind aufgrund des Saisonzeitpunkts gut in Form. Das würde passen.“

 

Reinhold Pühringer


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