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Zehn Verdächtige wegen Terrorplanungen verhaftet

Brasilianische Regierung nimmt amateurhaft organisierte IS-Sympathisanten fest.

Zehn Verdächtige wegen Terrorplanungen verhaftet

Zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro verhaftet die Polizei zehn Verdächtige in verschiedenen brasilianischen Teilstaaten.

Die Verdächtigen hätten der Jihadistenmiliz Islamischer Staat die Treuer geschworen, den Kauf von Waffen vorbereitet und Anschlagspläne geschmiedet. Bei den Verhafteten handle es sich um brasilianische Staatsangehörige.

Kürzlich hatte erstmals eine islamistische Gruppe in Brasilien der IS-Terrormiliz die Unterstützung versichert.

Die Gruppe ist auf Basis eines neuen Anti-Terror-Gesetzes verhaftet worden. Erst am Freitag hatte die brasilianische Regierung nach dem Anschlag von Nizza angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen für die Olympischen Spiele von 5. bis 21. August erneut zu verschärfen. 85.000 Sicherheitskräfte werden das erste derartige Großereignis in Südamerika bewachen.

Wie Justizminister Alexandre de Moraes in einer Pressekonferenz angibt, hat der amtierende Präsident Michel Temer zudem das Sicherheitskabinett einberufen.

Kaum organisierte Amateure

Die Festgenommenen, die einander nicht persönlich kennen würden, hätten nur per Internet kommuniziert. Ein konkretes Anschlagsziel sei nicht bekannt.

Die Gruppe habe nicht direkt Kontakt zum radikal-islamischen IS aufgenommen. Aber einige Mitglieder hätten "pro forma" der Miliz ihre Unterstützung erklärt. Einzelheiten nennt Moraes nicht.



"Die Betroffenen gehörten einer Online-Gruppe namens 'Verteidiger der Scharia' an und wollten an Waffen kommen, um in Brasilien und im Ausland Verbrechen zu verüben", sagt der Minister. "Es war eine absolute Amateurzelle, ohne jegliche Vorbereitung, eine unorganisierte Zelle." Die Behörden hätten sich zum Handeln entschlossen, sobald die Gruppe angefangen habe, Aktionen zu planen.

Angehörige der Gruppen hätten Internetseiten im Nachbarland Paraguay besucht, über die Waffen zu kaufen seien, darunter Sturmgewehre vom Typ AK-47, erläutert Moraes.

Nach seinen Angaben gab es aber keinen Beweis dafür, dass sie tatsächlich Waffen erstanden haben.

Der Anführer der Gruppe wohnt Moraes zufolge in der im Süden Brasiliens gelegenen Stadt Curitiba. Die übrigen seien über neun brasilianische Teilstaaten verteilt. Ein Gericht im Teilstaat Parana, wo Curitiba liegt, erklärte, es gebe Hinweise darauf, dass die Verdächtigen den Einsatz von Waffen und Guerilla-Taktiken geplant hätten. 

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