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Dinko Jukic drohte der Rollstuhl

Olympia-Chance "zu 99 Prozent" dahin: Auf Dinko Jukic wartet wahrscheinlich eine Operation.

Dinko Jukic drohte der Rollstuhl

Um Dinko Jukic ist es ruhig geworden.

Eigentlich wollte der 27-Jährige bei den Olympischen Spielen in Rio um Medaillen schwimmen.

Doch knapp 50 Tage vor dem Großereignis muss der Viertplatzierte von London 2012 erkennen, dass daraus wohl nichts wird. „Zu 99 Prozent ist das für mich gelaufen“, erklärt Jukic gegenüber LAOLA1.


Bis Anfang Juli kann das Ticket noch gelöst werden. Doch anstatt zu trainieren, ist Jukic derzeit mehr mit Therapien beschäftigt, was gleichzeitig auch der Grund für das vollkommen ins Trudeln geratene Projekt Olympia-Medaille ist.

„Seit November 2015 leide ich an einem Bandscheiben-Vorfall“, schildert der Delphin-Spezialist. Betroffen seien der fünfte Lendenwirbel (100 Prozent der Bandscheibe weg) und der Beginn des Kreuzbeins (60 Prozent).

Der Rollstuhl drohte

Eine schmerzhafte Angelegenheit. „Ein Arzt meinte: Wäre ich kein Sportler, würde ich bei diesem Beschädigungsgrad wahrscheinlich im Rollstuhl sitzen.“ Der gut ausgebildete Muskel-Apparat würde das Schlimmste verhindern. Beim Schwimmen gestalteten sich jedoch vor allem Startsprünge und Wenden als besonders schwierig.

Eine erste Therapie zeigte Wirkung, weshalb der nach Istanbul übersiedelte Jukic Ende April in Thessaloniki an den Start gehen konnte. „50m Delfin aus dem Training heraus in 24,6 Sekunden“, berichtet Jukic, der infolge jedoch einen Rückfall erlitt.

Aktuell sei er laut eigenen Angaben nur mehr in Varna, wo er sich weiteren Therapien unterzieht. „Um eine Operation komme ich wahrscheinlich nicht herum.“ In der bulgarischen Stadt ist er zudem seit längerem als Nachwuchs-Trainer tätig.

Ein Funken Hoffnung

Den Traum von seiner dritten Olympia-Teilnahme will er trotzdem noch nicht ganz begraben. „Ich möchte schauen, ob ich noch irgendwie gesund werde, um zum Quali-Ende in Sofia starten zu können.“

Sein Kampfgeist sei keineswegs erloschen. „Ich werde voll gesund und dann greife ich wieder an.“

 

Reinhold Pühringer


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