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Siebenkämpferin Dadic bei EM auf Olympia-Kurs

Siebenkämpferin Dadic zeigt bei Leichtathletik-EM auf und hat gute Karten für Rio:

Siebenkämpferin Dadic bei EM auf Olympia-Kurs

Ivona Dadic hat nach dem ersten Tag des Siebenkampf-Bewerbs der Leichtathletik-EM in Amsterdam beste Chancen auf das Olympiaticket.

Die Oberösterreicherin liegt nach starken 100m Hürden (13,83 Sekunden), Hochsprung (1,77m Saisonbestleistung), Kugelstoßen und 200m-Sprint mit 3.715 Punkten auf dem senationellen Platz drei. Das Rio-Limit liegt bei 6.200 Punkten, das sie im Mai in Götzis knapp (6.196) verpasste.

Am Samstag folgen Weitsprung (13h), Sperrwurf (14:20h) und die 800m (20:45h).

Verena Preiner ist mit Zwischenrang elf (3.535) ebenfalls gut unterwegs. Die Führung hat die Niederländerin Anouk Vetter inne (3.882).

Fehlstart gut verdaut

Bei ihrem jüngten ÖR im Mai in Götzis mit 6.196 Punkten war Dadic am ersten Tag auf die Leistungen von 13,94, 1,74, 13,60 und 24,26 und 3.613 Punkte gekommen - dies übertrumpfte sie am Freitag in allen Fällen. Mit 13,83 Sekunden über 100 m Hürden und der Saisonbestleistung von 1,77 m im Hochsprung gelang ihr ein optimaler Start in den Wettkampf.

Auch ein - allerdings einer Konkurrentin zugeschriebener - Fehlstart brachte sie nicht aus der Ruhe. "Ich dachte ich, aber angeblich Bahn vier. Aber einmal darf ja passieren", meinte Dadic.

Traumleistungen bei Traumwetter

Auch die kühlen Temperaturen und der teilweise Regen machten ihr nichts aus. "Im Gegensatz zu Ratingen ist das ein Traumwetter." Da hatte sie Mehrkampf abgebrochen, weil die Olympia-Norm nicht mehr erreichbar war.

Beim Kugelstoßen am frühen Abend schien dann sogar die Sonne. "Ich muss jetzt konzentriert bleiben, motiviert bleiben, meine Leistungen abrufen", hatte sie sich für vorgenommen - und hielt sich auch daran.

Im dritten Versuch stieß sie die Kugel auf 14,10 m, überbot damit ihre bisherige persönliche Bestleistung gleich um 48 Zentimeter und lief jubelnd zu ihrem Betreuerteam, das Gregor Högler (Wurfbereich), Philipp Unfried (Laufbereich), die frühere ukrainische Weltklasseathletin Inga Babakowa (Hochsprung) und ihrem langjähriger Vertrauenstrainer Wolfgang Adler (Weitsprung) umfasst.

Nur nicht abheben

Mit der Saisonbestleistung von 24,11 Sekunden über 200 m katapultierte sie sich schließlich auf den dritten Zwischenrang hinter Vetter (3.882) und der französischen Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (3.786). "102 Punkte mehr als in Götzis, das hört sich gut an. Aber wie man weiß, ist der zweite Tag sehr, sehr wichtig für mich. Ich muss einfach schauen, gute Leistungen abrufen zu können. Das wird noch spannend", sagte die Athletin der Union St. Pölten.

Mit zwei Disziplinen war sie besonders zufrieden. "Der Kugelstoß war nach dem Hochsprung die beste Disziplin. Ich habe schlecht angefangen, der zweite war mit voll viel Kraft, dass er über 13 m ist. Und beim letzten habe ich mir gedacht, jetzt haue ich ihn raus, egal was passiert, der muss jetzt fliegen. Das hat mich riesig gefreut, und das habe ich auch gebraucht."

"Wahnsinn" für Preiner

Die Stimmung im ausverkauften Olympiastadion pushte sie zusätzlich. "Ein Wahnsinn, echt toll. Ich bin einfach ein Wettkampftyp. Mir taugt das." Rasch stand danach Regeneration auf dem Programm. "Eisbad, Massage, bissl was essen und schlafen gehen. Hoffentlich irgendwie einschlafen." Es warten noch Weitsprung, Speerwurf und 800 m.

Gut lief es auch für die 21-Jährige Preiner, die es auf 3.535 Punkte brachte. Mit 13,94 Sekunden und 1,71 m markierte sie in den ersten beiden Disziplinen persönliche Bestleistungen ("Das ist schon ein Wahnsinn für mich, so kann es weitergehen"), im Kugelstoßen kam sie auf 13,51, über 200 m auf 24,64. "Ich bin mehr als zufrieden, ich habe mir nicht gedacht, dass es so gut geht. Gut schlafen und morgen noch einmal voll angreifen", meinte die Athletin der Union Ebensee.


Dabei fing die EM für Dadic alles andere als nach Wunsch an:

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