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Alle jagen Van Gerwen

Michael van Gerwen geht als großer Favorit in die Darts-WM. Die Konkurrenz lauert.

Alle jagen Van Gerwen

Im Ally Pally fliegen bereits wieder die Pfeile und die ersten Top-Spieler haben schon ins WM-Geschehen eingegriffen. Glaubt man den Einschätzungen der Protagonisten, gibt es diesmal einen klaren Favoriten: Michael van Gerwen. Doch das Feld derer, die ins Finale vorstoßen und letztlich den Titel holen können, ist wie gewohnt breit. So steht es um die Form der Favoriten:

Michael van Gerwen

Mighty Mike nimmt nicht nur in den Augen der Spieler die Rolle als absoluter Top-Favorit ein, auch die Buchmacher sehen im Niederländer den neuen Weltmeister. Mit einer Quote von 2,1 liegt Van Gerwen klar vor Phil Taylor (5,5) und Titelverteidiger Gary Anderson (7,0). Die Gründe dafür sind relativ schnell erklärt: Die unangefochtene Nummer eins der Order of Merit erreichte 2015 bei jedem TV-Turnier das Finale, gewann davon sieben, darunter die letzten vier. Mit seiner ungeheuren Scoring-Power spult er Leg für Leg ab, ob er es eröffnet oder nicht, spielt dabei kaum eine Rolle. Kommt der Weltmeister von 2014 erst einmal auf Touren, ist er schwer zu stoppen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Gegner: Im Vorjahr gab er im Ally Pally in jeder Partie zumindest einen Satz ab. Wenn überhaupt, könnten ihm diese Wackler in den ersten Runden auf kurze Distanzen zum Verhängnis werden.

Phil Taylor

Naturgemäß zählt der Rekordweltmeister auch bei seiner 23. PDC-WM zum Favoritenkreis, selbst wenn das letzte Jahr nicht nach seinem Geschmack war. The Power wartet bereits seit November 2014 auf einen Sieg bei einem großen TV-Turnier. Erstmals verpasste er die Playoffs in der Premier League, zudem kamen Erstrunden-Niederlagen beim World Grand Prix und den Players Championship Finals. Auch ungewohnte Schwächen auf die Doppel, vor allem 16 und 8, machten ihm zu schaffen. In den letzten Wochen nahm Taylor aber wieder Fahrt auf, zeigte sich stark verbessert und stand beim Grand Slam of Darts im Endspiel gegen Van Gerwen. Es scheint, als hätte er in diesem Jahr den Formaufbau einzig und allein auf die WM hingetrimmt.

Gary Anderson

Anders herum verlief es beim Titelverteidiger. Der Flying Scotsman sicherte sich nach seinem ersten WM-Titel auch noch die Premier League, im zweiten Halbjahr konnte er aber nicht mehr vollends überzeugen. Um als erst dritter Spieler die erfolgreiche Titelverteidigung zu bewerkstelligen, braucht Anderson eine deutliche Steigerung zu den zuletzt gezeigten Leistungen. Mit dem souveränen 3:0-Sieg in Runde eins gegen Andy Boulton gelang ihm zumindest schon einmal ein Auftakt nach Maß.

Peter Wright

Snakebite hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich und wartet immer noch auf seinen ersten Major-Titel. An eben diesem schrammte er zuletzt beim World Series of Darts Finale hauchdünn vorbei, als er Van Gerwen knapp unterlag. Vielleicht kann er den Schwung mitnehmen und den Finaleinzug von 2014 wiederholen. Der Auftakt gelang mit einem 3:0-Sieg in der 1. Runde gegen Keegan Brown.

Adrian Lewis

Bei Jackpot stimmt der Formaufbau, mit Viertelfinal-Einzügen bei allen seiner letzten vier TV-Events holte er sich die Konstanz zurück. Im Ally Pally fühlt sich der Doppelweltmeister, oftmals als schlampiges Genie bezeichnet, zuhause. Hier ist er immer zu großem Spektakel im Stande.

 

Geheimfavoriten

Eine Bank als Geheimfavorit ist beinahe immer James Wade, auch wenn - oder gerade weil - es bei der WM noch nie zum großen Coup reichte. Drei Mal stand er schon im Semifinale, schaffte aber nie den Sprung ins Endspiel. Nach schwierigen Jahren darf man heuer wieder mehr von ihm erwarten (2015 scheiterte er in Runde zwei an Stephen Bunting). Robert Thornton fällt bei den Prognosen oft unter den Tisch, er ist mit dem Sieg beim World Grand Prix aber neben Van Gerwen und Anderson der Einzige, der im Kalenderjahr 2015 ein Major-Turnier gewinnen konnte.

Nicht zu unterschätzen ist auch Dave Chisnall, der seine bis dato beste PDC-Saison spielte. Vor allem in der Premier League überzeugte er mit Platz zwei nach dem Grunddurchgang. Beim Grand Slam of Darts gelang Chizzy erst im November ein 9-Darter, der ihn allerdings nicht vor einer Erstrunden-Niederlage bewahren konnte. Als einer der Konstantesten auf die 180 ist er brandgefährlich, vor allem, wenn er auch noch die Doppel trifft.

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