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Bilyk: "Das ist kein richtiger Handball"

Klares Bekenntnis: Nikola Bilyk findet keinen Gefallen an neuer Handball-Variante.

Bilyk:

Nikola Bilyk sieht sich und den THW Kiel trotz der zwei Auswärts-Niederlagen in der Champions League weiterhin voll im Plansoll.

In schlechter Erinnerung aus den letzten Wochen ist jedoch der Sieg beim Bergischen HC geblieben. Freilich weniger wegen des Ausgangs, sondern vielmehr wegen der neuen Regel mit sieben Feldspielern.

"Wir haben zehn oder elf Treffer mit Würfen auf das leere Tor gemacht, dazu braucht man keine guten Handballer", hofft der 19-Jährige auf ein baldiges Umdenken.


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Im Interview spricht Österreichs Shootingstar über aufkommende Müdigkeit, das Ausrufezeichen gegen Berlin und "Pflichtsiege":

Frage: Nikola, wie geht es dir? Der Spielplan ist dicht, kommt schon Müdigkeit auf?

Nikola Bilyk: Die Intensität ist groß, ein bisschen müde wird man da schon, vor allem im Kopf, aber das gilt es wegzustecken. Man muss nach jedem Spiel auf Neustart drücken, es gilt den Fokus und die Konzentration auf Handball zu halten. Das gelingt uns, die Stimmung ist entsprechend positiv.

Frage: Sportlich läuft es gut, selbst die Auswärtsniederlagen in der Champions League scheinen verkraftbar. Trainer Gislason sprach von Lehrgeld, das ihr zahlen musstet.

Bilyk: Man kann in der Champions League auswärts verlieren, Barcelona und Veszprém sind Top-Mannschaften. Trotzdem war die Niederlage in Ungarn bitter. Ich denke, dass wir uns zumindest einen Punkt verdient gehabt hätten. Und natürlich zahlen wir speziell in solchen Spielen als junge Mannschaft noch Lehrgeld, umso wichtiger ist das, was wir mitnehmen. Zu Hause ist das etwas anderes, da wollen wir alle Spiele gewinnen und das traue ich uns auch absolut zu. Bis jetzt sind wir voll im Plan, nach den Siegen gegen PSG und in Silkeborg passt der Kurs in Richtung Viertelfinale.


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Frage: In der Bundesliga sieht es noch besser aus, ihr seid hinter Flensburg auf Rang zwei, habt zuletzt mit Berlin einen direkten Titelkontrahenten deutlich in die Schranken gewiesen.

Bilyk: Der Sieg bei den Füchsen war unglaublich wichtig – für die Tabelle und für das Selbstvertrauen. Damit haben wir aber auch dem Rest der Liga gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist und wir um den Titel mitspielen können.

Frage: Der Sieg gegen den Bergischen HC sorgte wegen vielen Torwart-Treffern ins leere Tor für Diskussionen.

Bilyk: Viel Spaß hat es ehrlich gesagt nicht gemacht. Für mich ist das mit sieben Spielern kein richtiger Handball. Es wäre schön, wenn die zuständigen Leute diese Regel noch einmal überdenken. Ich werfe dem HC aber nichts vor: Wenn man mit dieser Taktik Erfolg hat, dann verstehe ich es, wenn man sie anwendet. Für die Zuschauer ist das aber meiner Meinung nach nicht attraktiv. Wir haben zehn oder elf Treffer mit Würfen auf das leere Tor gemacht, dazu braucht man keine guten Handballer.

Frage: In die verbleibenden vier Spiele vor der Nationalteampause geht ihr meist als klarer Favorit. Kann man von Pflichtsiegen sprechen?

Bilyk: Mit dem Wort Pflichtsieg tue ich mir schwer, aber wir gehen natürlich schon selbstbewusst in diese Spiele. In der Bundesliga darf man sich keinen Ausrutscher erlauben, wir wollen weder heute gegen Hannover, noch in zehn Tagen auswärts gegen Erlangen patzen. Am Samstag gilt es im Champions-League-Spiel gegen Schaffhausen den Heimvorteil auszuspielen, dann folgt das schwierige Auswärtsspiel im Pokal-Achtelfinale gegen Magdeburg (26.10.; Anm.). Alles keine leichten Aufgaben, aber alles machbar.

Frage: Ende Oktober geht es dann zum ÖHB-Team.

Bilyk: Ich freue mich schon sehr auf die Mannschaft, die gemeinsame Woche und den Start in die EM-Qualifikation, aber derzeit liegt der Fokus noch ganz klar auf Kiel.


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