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Unmut vor PGA-Tour-Neustart

Sepp Straka ist beim ersten Turnier nach Corona-Pause am Start:

Unmut vor PGA-Tour-Neustart Foto: © GEPA

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Mit einem 7,5-Millionen-Turnier in Texas meldet sich Profigolf nach dreimonatigem Corona-Stillstand diese Woche zurück. Dass mit dem Neustart der PGA-Tour auch die eingefroren gewesene Weltrangliste wieder aktiv wird, sorgt im Rest der Welt für Unmut. Denn auf den übrigen großen Touren wie in Europa geht es erst später los, deren Spieler fürchten Nachteile. In Fort Worth mit dabei ist Sepp Straka.

Der Wiener ist seit Herbst 2018 der erste regulär auf der US-Tour spielende Österreicher und geht trotz der langen Turnierpause optimistisch ins Comeback. Einerseits konnte der in den USA lebende Doppel-Staatsbürger wegen der in Amerika ausgebliebenen Platzsperren praktisch durchspielen. Gleichzeitig hat Straka seine Spielerlaubnis für 2021 und damit dritte Tourkarte in Folge bereits sicher.

Diese erfreuliche Botschaft ereilte Straka während der Corona-Pause am 1. Mai, seinem 27. Geburtstag. Für seinen Zwillingsbruder war dies hingegen ein Tiefschlag. Weil es keine Tourschool gibt, liegt der Comeback-Versuch des um zwei Minuten älteren Sam derzeit auf Eis.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Privater "Ryder Cup"

Sepp Straka war im März mit einer starken 69er-Runde in die "Players Championship" gestartet, ehe das mit 15 Mio. Dollar höchstdotierte Tour-Event noch während der ersten Runde wegen Corona gestoppt wurde. In der langen Pause wurden 11 Turniere mit einem Gesamt-Preisgeld von über 90 Millionen Dollar abgesagt bzw. verschoben.

Straka blieb dennoch "am Ball". Rund um Birmingham in Alabama leben viele Golfprofis, die sich immer wieder zu gemeinsamen Events trafen. Zuletzt organisierte man sogar ein Turnier nach Ryder-Cup-Format.

Weil die PGA-Startfelder nach dem Neustart enorm stark besetzt sind, musste Straka als 82. der Jahreswertung und 181. der Weltrangliste bis zuletzt um seinen Startplatz bei der Charles Schwab Challenge in Texas bangen. Auf dem engen und nicht sehr langen Shotmaking-Kurs in Fort Worth sind mit Rory McIlroy, Jon Rahm, Brooks Koepka, Justin Thomas und Dustin Johnson die Top-Fünf der Welt ebenso vertreten wie 17 aus den Top-20 der FedEx-Wertung.

Diese wird nach dem Premieren-Sieg beim Honda Classic im März von 22-jährigen Südkoreaner Im Sung-jae angeführt. Beim Neustart in Texas fehlt zwar Tiger Woods, aber selbst der bereits 62-jährige Altmeister Bernhard Langer gibt sich dort die Ehre.

Nicht genügend Startplätze

Straka hat seine starke erste Runde vom März in Florida noch gut in Erinnerung. "Wir hoffen, dass der Neustart so gut verläuft, wie es damals aufgehört hat", drückt Vater Peter in Wien hoffnungsvoll die Daumen. Erwartet werden in Texas wegen der Verschiebung des Turniers in den Juni Temperaturen von bis zu 40 Grad.

Europas Spitzengolfer können derzeit dank Ausnahmegenehmigung zwar in die USA einreisen. Bernd Wiesberger und Matthias Schwab müssen sich angesichts der Top-Startfelder dort aber noch gedulden bzw. um Einladungen bemühen. Die US-PGA hat nicht einmal für die eigenen Tour-Mitglieder ausreichend Startplätze.

Die beiden Österreicher überbrücken die Zeit während der Klärung der Reise-Modalitäten etwa bei den "Nationale Offene" in Zell am See bzw. wie Schwab mit einem Turnier des Audi Pro Am im GC Murhof. Wiesberger ist als Weltranglisten-26. aber grundsätzlich auch für große US-Turniere qualifiziert. Klappt es bei Schwab (82.) nicht mit Juli-Turnieren in Übersee, ist der vergleichsweise allerdings sehr mager dotierte "UK-Swing" der European Tour in England ein Thema.

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