Nach viereinhalb Jahren im "Vorruhestand" steigt Markus Brier wieder ins Turniergeschehen ein.
Am Donnerstag wird der am 5. Juli 1968 geborene Wiener 50 Jahre alt und kann damit auf der Senioren-Tour spielen. Einen Tag nach seinem Geburtstag tritt der zweifache Gewinner auf der Europa Tour beim mit 320.000 Euro dotierten Swiss Seniors Open in Bad Ragaz an.
Auf der europäischen Senioren-Tour trifft Brier auf Größen wie Paul Broadhurst, Colin Montgomerie, Vijay Singh oder Landsmann Gordon Manson.
Aber auch Miguel Angel Jimenez zählt bei den Senioren wieder zu den Gegnern von Brier. Der 54-jährige Spanier hat erst kürzlich in Italien und Atzenbrugg auf der regulären Europa-Tour starke Leistungen gezeigt.
Markus Brier arbeitet auch für den Golf-Verband
Nach seinem "Rücktritt" im November 2013 nach 13 Jahren auf der Tour betrieb Brier seine Foundation weiter und war für den Golf-Verband als "Playing Coach" der heimischen Nachwuchsspieler tätig.
Das wird so bleiben, denn auf der Senioren-Tour plant der Wiener zunächst nicht mehr als elf Turniere zu bestreiten. Brier ist dank seiner Turnier-Siege und des Preisgeldes (4 Mio.) für die nächsten Jahre bei den Senioren fix qualifiziert. Er weiß aber, dass man in der Liga der "50-Plus" kleinere Brötchen bäckt. Deshalb will er auch versuchen, irgendwann wie Bernhard Langer und Co. auf der wesentlich lukrativeren US-Tour zu spielen.
Zunächst will der Österreicher aber auch auf der Senioren-Tour in Europa "einen Fußabdruck hinterlassen".
Für Brier sollten 100.000 Euro und mehr pro Saison möglich sein
"Man macht hier zwar nicht die Millionen, aber so ab 100.000 Euro Saison-Preisgeld aufwärts sehe ich mich schon." Auf der Europa-Tour habe er auf Augenhöhe mit einem Broadhurst gespielt. "Und der hat bei den Senioren immerhin schon zwei Majors gewonnen."
Geburtstagskind Brier ist ein Wegbereiter im österreichischen Profi-Golfsport.
Sechs Turnier-Siege hat der Betriebswirtschafts-Magister insgesamt auf der Haben-Liste, als einziger Spieler hat er die Internationalen Österreichischen Open drei Mal gewonnen, wenn auch zwei Mal als Teil der Challenge Tour. Ein Jahr nachdem er 2006 im heimischen Fontana GC als erster Österreicher ein Turnier der European Tour gewonnen und einen Golf-Boom ausgelöst hatte, legte "Maudi" 2007 mit dem Sieg bei den China Open nach.
Rang 12 bei der Open ist österreichischer Rekord bei Majors
Briers beste Weltranglisten-Platzierung war der 49. Rang. Als 12. der British Open (2007) hält der Gefühls-Spieler aus Wien immer noch den österreichischen Major-Rekord.
Brier ist zweifacher Vater, Ehefrau Sabine wird ihn auch im neuen Lebensabschnitt wieder ab und an begleiten. Dass er mit 50 wieder gerne Reise-Stress und -Kosten auf sich nimmt, erklärte Brier so: "Ich spiele für mein Leben gerne Golf. Jetzt taugt es mir einfach wieder. Und wenn es eine sinnvolle Herausforderung gibt, bei der man auch Geld verdienen kann, warum nicht?"
Als Vorbereitung auf die Senioren-Tour spielte Brier auch größere Profi-Turniere. Zuletzt etwa schaffte er beim Shot Clock Masters in Atzenbrugg sogar den Cut und war bis zum (verpatzten) Schlusstag dabei. "Auf der Senioren-Tour spielt man eh meistens nur drei Runden", hatte Brier damals gescherzt. "Ich freue mich schon richtig auf die neue Herausforderung."
Sieg in St. Andrews wäre ein Ziel
Ziel sei, auch bei den Senioren, möglichst große Turniere und Majors zu gewinnen.
Die British Open der Senioren etwa findet 2018 in St. Andrews statt. Ein Lebensziel wird sich wohl auch in Briers zweitem Golfleben nicht ausgehen. Nämlich in Augusta anzutreten, wo das legendäre "Masters" ausgetragen wird. Die US-Senioren-Tour trägt dort keinen Event aus...