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Wiesberger DAS Thema in Austin

Der Sieg gegen Dustin Johnson ist das Tagesthema bei Matchplay-WM:

Wiesberger DAS Thema in Austin Foto: © getty

Neben dem Sieg von Peter Uihlein über Rory McIlroy war der Sensations-Triumph von Bernd Wiesberger über Titelverteidiger Dustin Johnson Tagesgespräch beim Auftakt der WGC Dell Technologies Matchplay in Austin.

Nach dem 3&1-Sieg über die Nummer 1 der Golf-Welt greift der Österreicher in Texas nun sogar nach dem Gruppensieg und dem erstmaligen Aufstieg ins Achtelfinale dieses 10-Mio.-Dollar-Events.

Die Vorentscheidung könnte Wiesberger bereits am Donnerstag im zweiten Match der Gruppe 1 gegen Kevin Kisner (17.31 Uhr MEZ, Sky) herbeiführen.

Wiesberger übernachtete als alleiniger Leader

Der Amerikaner stand zum Auftakt gegen Adam Hadwin ebenfalls vor einem vorzeitigen Sieg, musste sich am Ende gegen den Kanadier aber mit einer Punkteteilung zufriedengeben. Wiesberger "übernachtete" damit sogar als alleiniger Spitzenreiter, Hadwin ist am Freitag sein letzter Gruppengegner.

Die 64 besten Golfer der Weltrangliste dürfen beim hoch dotierten Matchplay-WGC mitmachen. Gespielt wird seit 2015 zunächst von Mittwoch bis Freitag in 16 Vierergruppen. Die Gruppenersten steigen ins Achtelfinale auf. Auch das Viertelfinale geht noch am Samstag über die Bühne, die Entscheidungen fallen am Sonntag.

Wiesberger ist zum bereits fünften Mal beim zweiten Saison-Turnier der World Golf Championships am Start, alleine durch seine Teilnahme hat er 49.000 US-Dollar (rund 40.000 Euro) sicher. Ein Aufstieg in die K.o-Phase wäre 163.000 Dollar (132.671,33 Euro) wert. Der Austin-Sieger erhält einen Scheck von mehr als 1,7 Mio. Dollar (1,38 Mio. Euro).

Wertvollster Sieg

Der Sieg über Johnson war Wiesbergers bisher wertvollster Erfolg im noch jungen Golf-Jahr 2018.

Zwei Wochen vor dem Masters in Augusta bezwang der Burgenländer immerhin den Weltranglisten-Ersten. Dustin Hunter Johnson ist in jeder Hinsicht ein illustrer Sportler. Mit Wayne Gretzkys Tochter Paulina hat er zwei Kinder, einige Male ist ihm schon Drogen-Missbrauch in die Quere gekommen. Sportlich hat sich der 33-jährige Mega-Longhitter aus South Carolina aber wenig vorzuwerfen. Er hat insgesamt 18 PGA-Events und 2016 mit den US Open auch ein Major-Turnier gewonnen. Das WGC-Matchplay entschied er im Vorjahr ungeschlagen für sich.

Zunächst schien im Austin Golf & Country Club auch gegen Wiesberger alles für Johnson zu laufen, der gleich auf der ersten Spielbahn in Führung ging. Aber noch vor dem Turn schaffte Wiesberger in einem spannenden aber nicht unbedingt hochklassigen Match nicht nur den Ausgleich, sondern auch die Führung, die er auf dem 11. Loch sogar auf 2 auf ausbaute. Dass er diese Führung gleich wieder verspielte, änderte nichts am Selbstbewusstsein des Österreichers, der sich letztlich auf dem 17. Grün vorzeitig zum Händeschütteln einstellen durfte.

"Extrem happy"

"Keiner von uns hatte eine wirklich guten Tag", gestand Wiesberger danach. "Er hat mir etwas unerwartet einige Löcher geschenkt, ich ihm umgekehrt aber auch welche", sagte der Oberwarter und sah Arbeitsbedarf danach auf der Range für beide. "Der drehende Wind hat es schwer gemacht, die Distanz ins Green gut einschätzen zu können. Ich muss mit Sicherheit morgen um einiges zulegen", war Wiesberger bewusst. "Obwohl wir beide heute mit Abstand nicht unser bestes Golf gespielt haben, bin ich aber natürlich trotzdem extrem happy mit dem Erstrundensieg", schrieb er zusätzlich auf Facebook.

Trotz des unerwarteten Triumphes über Johnson wird für Wiesberger das Match gegen Kisner zu einer harten Nuss. Der Amerikaner ist die Nummer 32 und muss gewinnen, will er seine Chancen wahren. Wiesberger wollte deshalb seinen Sensationssieg nicht zu laut bejubeln. "Ich muss deutlich besser spielen, um auch gegen die anderen zwei bestehen zu können."

Gegen den Favoriten anzutreten, habe die Sache sogar leichter für ihn gemacht, gestand die Nummer 52 des Turniers. "Eigentlich war es das leichteste Match, das ich bekommen konnte", sagte Wiesberger. "Ich war der Außenseiter, der gegen den Titelverteidiger spielt. Ich konnte rausgehen und abwarten, was passiert."

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