Der Moving Day beim Heimturnier in Atzenbrugg verläuft für die beiden verbliebenen Österreicher unterschiedlich.
Am dritten Tag der mit einer Million dotierten Lyoness Open spielt Österreichs Top-Golfer Bernd Wiesberger (-3) bei guten Bedingungen eine 69 (-3) und verbessert sich leicht vom 23. auf den 19. Platz. Lukas Nemecz (Par) hingegen fällt mit seiner 72 (Par) vom 23. auf den 37. Platz zurück.
Zander Lombard (RSA/-11) führt einen Schlag vor Ashun Wu (CHN) und greift nach seinem ersten Titel.
Bunte Runde von Wiesberger
Wiesberger gelingt ein Traumstart am Samstag. Der Burgenländer locht auf der ersten Spielbahn seinen Bunkerschlag zum Eagle, zwei Löcher später legt er ein Birdie nach.
Sein erster Fehler auf der 4 wird gleich bestraft. Der Abschlag landet im Wasser, das erste Bogey des Tages ist die Konsequenz. Danach spielt der 47. der Weltrangliste solide, und auf der 8 folgt der nächste Schlaggewinn.
Die Freude währt aber nur kurz, denn nach einem Drei-Putt auf der 10 muss der Burgenländer wieder einen Schlag abgeben. Auf der 12 folgt der nächste Schlagverlust, danach wendet sich das Blatt aber wieder.
Mit Birdies auf der 13, 15 und 16 bringt sich Wiesberger wieder näher an die Führenden heran, ein Bogey auf der 17 ist allerdings wieder ein kleiner Dämpfer. Auch der Birdieputt am Schlussloch will nicht fallen, und so bringt Österreichs Top-Golfer die 69 (-3) ins Klubhaus.
"Brauche großartigen Tag"
Dem Champion von 2012 fehlen acht Schläge auf den Führenden. Zur Erinnerung: Bei seinem Heimsieg vor vier Jahren hatte Wiesberger zehn Löcher vor dem Ende fünf Schläge Rückstand.
"Es war ein guter Start heute, dann habe ich ein paar Schläge liegen gelassen. Eine 66 wäre heute realistisch gewesen, so muss ich mich mit der 69 begnügen. Es war besseres Golf als an den ersten beiden Tagen", so Wiesberger nach der Runde.
In Hinblick auf den Finaltag sagt er: "Auf Platzierung halten brauche ich morgen nicht spielen. Wenn ich wieder so starte wie heute, wer weiß was passiert. Wenn man mit 9 Löchern zu spielen drei oder vier Schläge Rückstand hat, dann ist noch etwas drinnen. Ich brauche einen großartigen Tag morgen."
Nemecz fällt zurück
Der zweite Österreicher, der den Cut in Atzenbrugg geschafft hat, muss von Beginn an kämpfen, um seinen Score zusammen zu halten.
Lukas Nemecz kann sein frühes Bogey auf der 2 mit einem Birdie auf der 4 wieder ausgleichen, aber nachdem sein Abschlag auf der 8 im Wasser landet, muss der Steirer sogar ein Doppelbogey notieren.
Danach stabilisiert der 26-Jährige sein Spiel. Auf der 11 gelingt dem European-Tour-Rookie das zweite Birdie, als er einen langen Putt locht. Auf der 15 folgt der nächste Schlaggewinn. Ein Loch später landet sein zweiter Schlag im Wasser, das nächste Bogey ist die Folge.
Das Highlight seiner Runde hat Nemecz auf dem letzten Grün, als er vor den Augen zahlreicher Zuschauer einen langen Birdie-Putt locht.
"Letzter Putt war cool"
"Abgesehen vom Golf war es ein cooler Tag für mich. Mit Bernd zu spielen hat mir Spaß gemacht und es hat mir Freude bereitet, dass so viele Menschen mitgegangen sind. Golferisch war es gemischt heute. Der letzte Putt war schon cool, am letzten Loch so einen langen Putt zu lochen war ein schöner Abschluss", kommentiert Nemecz seine Runde.
Zu den Bedingungen meint er: "Es war so windstill wie selten zuvor hier im Tullnerfeld." Für ihn ist auch klar, was er am Sonntag besser machen muss: "Die Par-5-Performance muss besser werden für eine tiefe Runde morgen. Ich hoffe, dass morgen noch einiges drinnen ist."
Amerikaner gelingt Hole-in-One, Youngster führt
Zander Lombard (RSA) geht als Führender in den Schlusstag. Der Südafrikaner spielt am Samstag eine 68(-4) und hält insgesamt bei elf unter Par. Für den 21-Jährigen wäre es der erste Titel auf der European Tour.
Einen Schlag dahinter liegt der Chinese Ashun Wu. Adrian Otaegui (ESP/-9) und Gregory Bourdy (FRAU/-9) teilen sich Platz drei. Titelverteidiger Chris Wood (ENG/-4) geht als Zwölfter in den Sonntag.
Der Schlag des Tages gelingt Daniel Im. Der US-Amerikaner locht seinen Abschlag auf dem 145 Meter langen 6. Loch (Par 3) zum ersten Hole-in-One des Turnieres.
Philipp Seelmann